Bewertung

Review: #10.11 Immer zum Geburtstag

Foto: Simon Helberg, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Simon Helberg, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Die elfte Episode der zehnten Staffel von "The Big Bang Theory" knüpft natürlich direkt an die Ereignisse der letzten Episode an und präsentiert sogar gleich zwei Highlights. Die Geburt des Kindes von Howard und Bernadette und etwas überraschend auch den Geburtstag von Amy.

"This is not for me, this is for the baby. Someday she's gonna want to see this."

Wie so oft ist der erste Ausflug ins Krankenhaus ein verfrühter, weil die Wehen noch zu große Abstände haben. Also geht es erst mal wieder zurück und Raj hat die eigentlich nette Idee, die Momente der Vorfreude und der Anspannung auf Video festzuhalten. Dabei ist er allerdings etwas ausfallend (die Krankenschwester war da auch deutlich witziger) und hat auch gar kein Gefühl für die werdenden Eltern, die das gerade nicht gebrauchen können. Die guten Absichten bleiben natürlich und als Raj diese hervorheben will, passiert ihm ein großes Missgeschick. Er verrät, dass Howard und Bernadette eine Tochter bekommen werden. Das ist natürlich sehr blöd, so leid es Raj auch tut. Es ist verständlich, dass man ihn erst mal nicht sehen will. Raj will dann also den anderen auf die Nerven gehen und kommt damit natürlich auch nicht an. Viel zu oft wird Raj als überflüssiges Rad am Wagen dargestellt und sein absolut geringes Selbstwertgefühl ist irgendwie auch nervig. Aber der Höhepunkt war zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal erreicht.

"What are we gonna name that kid?"

Nachdem ganz klassisch (und in der Realität eher selten) die Fruchtblase geplatzt ist, geht es dann doch ziemlich schnell wieder ins Krankenhaus, wobei schnell relativ ist, weil Stuart nun der Fahrer ist und der eine Art Nachtblindheit hat. Die übertriebene Aufgeregtheit bei den Fahrten (auch schon beim ersten Mal mit Raj), war mir leider zu inszeniert. Die Straßen sind frei, es gibt kaum Stress und bis auf Nervosität ging es Bernadette auch super. Aber gut, die Autoren haben eben immer das Gefühl, es wäre nur dann eine Comedy, wenn wirklich mindestens alle 30 Sekunden ein Lacher dabei ist. Im Krankenhaus angekommen haben Howard und Bernadette dann auch mal einen Moment zu zweit und denken über den Namen des Kindes nach. Das finde ich ehrlich gesagt etwas sehr seltsam. Selbst wenn man sich nicht sagen lässt, ob es ein Mädchen oder Junge wird, so beschäftigt einen als Paar kaum eine Frage so sehr wie die Suche nach dem richtigen Namen. Hier wird so getan, als reden sie erstmals darüber. Das ist enorm unrealistisch. Das Ergebnis Halley ist dann in Ordnung. Nicht zu ausgefallen und auch nicht zu gewöhnlich. Warum man dem Kind nun mit dem Geschrei ein markantes Merkmal der Mutter mitgeben muss, ist mir auch wieder zu dick aufgetragen, auch wenn es passt, weil man zuvor noch mal an Howards Mutter erinnerte. Theoretisch müsste man das jetzt aber durchziehen und das Kind immer so schreien lassen. Das wäre noch weniger lustig und nur nervig.

"I suppossed this baby is gonna ruin their sex life not mine."

Amy hat Geburtstag und Sheldon hat nicht nur ein für seine Verhältnisse sehr niedliches Geschenk sondern auch das Versprechen, Amy mal wieder eine schöne Nacht zu bescheren. Nun werden sie aber unterbrochen, was die Stimmung kaputt macht. Nach dem falschen Alarm ist es dann eben doch zu gezwungen und Sheldon macht es zunächst auch überhaupt nicht besser. Es ist aber wirklich herrlich, mit welchen Worten und Unterschieden die Stimmung versaut wird. Amy hat dann eine rettende Idee, was zu einem meiner Lieblingssprüche der Episode führt. "A Gryffindor sleeping with a Hufflepuff? How scandalous!" Doch gerade in dieser Storyline reihen sich die Gags nur so aneinander. Sheldon kommt dann doch aus der Spur, weil Amy alleine im "Harry Potter"-Themenpark war. Gut, dass das Baby von Bernadette dann so schnell gekommen ist. So konnte Amy Sheldon einen so schönen Tag bereiten, dass es am Ende auch für sie noch ein schöner Geburtstag wurde. Es ist eben typisch, wie letztlich Sheldon immer wieder seinen Willen durchsetzt, aber Sheldons Grundintention war gut und letztlich zeigt der Verlauf dieses Tages auch, wie gut Amy und Sheldon zusammenpassen.

"We've been coming a long way. There is a lot to be proud of."

Die Szenen im Krankenhaus hatten was sehr Nostalgisches und fühlten sich wie aus einer Art Finalfolge an. Die Zusammenfassung der wichtigsten Entwicklungen aus zehn Jahren war irgendwie schön harmonisch. Und die Protagonisten können durchaus zufrieden zurück blicken, weil es eigentlich nur positive Entwicklungen gab. Dass Raj und Stuart da nicht gut aussehen, zeigt aber auch, wie man mit ihnen im Vergleich zu den anderen Charakteren umgegangen ist. Letztlich ist es auch normal, dass nicht jeder den Jackpot im Leben zieht bzw. die Wege zum Glück auf unterschiedlichen Bahnen verlaufen. Die letzten Episoden haben auch keine wirklichen Probleme zu Tage gefördert. Da Stuart und Raj über Kindergartenzankerei nicht hinauskommen und Raj auch am Ende die Ernennung zum Patenonkel nur als gewonnen Wettstreit gegen Stuart sieht, zeigt auch deutlich, warum da sonst kein Glück vorhanden ist. Wenn sich erwachsene Männer über solche Dinge so dermaßen streiten, muss der Rest des Lebens traurig und abschreckend sein. Wobei man bei Raj durchaus auch noch mal erwähnen muss, dass er Claire und Emily nicht wirklich souverän behandelt hat. Er könnte also viel glücklicher sein, weil sich beide sehr für ihn zu begeistern wussten. Aber der Status quo der Serie muss Bestand haben.

Fazit

Rund um die Geburt von Howards und Bernadettes Tochter hätte man etwas mehr auf die Geschichte und weniger auf den Humor achten sollen. Raj war auch etwas sehr negativ-nervig in Szene gesetzt. Es gab aber viele schöne Momente im Krankenhaus und rund um die Handlung von Amy und Sheldon, sodass es wieder eine gelungene Episode mit leichten Abstrichen ist. Ich bin gespannt, wie das Leben mit Kind nun umgesetzt wird.

Emil Groth – myFanbase

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