Review: #10.03 Das künstliche Koffein-Problem
Die dritte Episode macht weiter Tempo bei länger andauernden Storylines, was eigentlich positiv zu werten ist. Allerdings müssen dann auch die anderen Parameter stimmen.
"I think you were mean before you got pregnant."
Bernadette will sich mit Raj um das Kinderzimmer kümmern und stellt dabei fest, dass sie sich noch gar nicht so wirklich auf ihr Mutterdasein freut, wie sie es vielleicht sollte. Stattdessen ist sie mürrisch, beleidigend und mit sich selbst unglücklich. Prinzipiell finde ich, dass diese Haltung zu Bernadette passt und ich finde es auch interessant, mal eine solche Haltung zu thematisieren, weil es eben mit den Hormonen nicht immer so läuft, wie man es gerne hätte. Allein die Tatsache, dass Bernadette sich damit beschäftigt, zeigt immerhin, dass sie gerne eine gute Mutter wäre. Dass Rajs Vater dann aber der Mensch sein soll, der sie erst mal beruhigt, ist irgendwie absurd. Mag ja sein, dass er viel Erfahrung hat, aber eine gewisse Beziehung sollte man doch schon haben, wenn man wirklich nachhaltig überzeugt werden möchte. Insofern finde ich es quasi schade, dass man nicht die Eltern von Bernadette hinzugezogen hat, auch wenn ich verstehen kann, dass man erst mal nicht mit nahestehenden Personen darüber reden will. Auch deshalb hat Bernadette Raj immer so schroff gekontert. Ich hoffe nur, dass man diese grundlegende Idee weiter verfolgt und daraus wirklich etwas macht.
"That was painful to watch."
Natürlich geht es auch in dieser Episode um das große Projekt von Howard, Leonard und Sheldon, welches nun unter dem Druck der Militärvorgaben steht. Ich finde den Zeitsprung etwas verwirrend, weil man zwei Monate Zeit bekommen hat und nun schon am Ende dieser Zeit zu stehen schien. Die Panik, die Sheldon bekommt, war ganz amüsant. Außerdem hatte es etwas sehr emotionales, als Sheldon eingesteht, dass er nicht weiter kommt und daher quasi menschlicher ist als er es gerne wäre. Trotzdem war die ganze Panik etwas übertrieben, weil es auf der Hand lag, dass eine Verlängerung der Zeit kein Problem sein dürfte. Immerhin geht es ja auch um eine Technik, die ganz neu kam, also bis vor kurzem noch in keinen Planungen eine Rolle gespielt haben kann. Wieso man nun allerdings von zwei Jahren spricht, finde ich auch deutlich überzogen. Wenn es an der Mathematik liegt, dann lässt sich nicht wirklich sagen, wie lange es dauert. Und dass es das Militär so locker aufnimmt, halte ich auch für zu einfach gelöst. Natürlich werden Deadlines nicht eingehalten, aber gleich auf zwei Jahre, eine Verzwölffachung der Zeit ist schon heftig. Da könnte man ruhig mal über ein paar Details im Vertrag reden, zumal ja das Zeitargument ein Auswahlkriterium für den Auftrag war. Wie ist das denn nun mit der Bezahlung? Geld war für Howard ja der Ursprung, wieso er überhaupt so viel Energie da reingesteckt hat. Ist das jetzt plötzlich egal? Sind zwei Jahre da vollkommen in Ordnung, nachdem er zuvor unbedingt ganz dringend und ganz schnell eine innovative Idee brauchte. Das ist also irgendwie alles zu einfach gestrickt und für mich nicht durchdacht. Zu erklären wäre die Reaktion des Militärs für mich übrigens nur, wenn auch die zweite Gruppe parallel daran arbeitet. Naja, auch hier steckt also noch viel Potenzial, aber wenn man die Storyline weiterhin auf diese Weise erzählt, werde ich wohl nicht glücklicher damit werden.
"Sheldon is popular because he is dating you."
Fernab von aller Erzählpflicht gibt es auch für Penny und Amy eine Storyline. Sie gehen zu einer Party von Bert, dessen Auftritt wieder zu überzeugen wusste. Mir gefällt der Typ einfach. Die neuen Erkenntnisse sind auch ganz witzig und vor allem für Amy mal Balsam für die Seele. Das wirklich niemand sonst zur Party kommt, ist zwar etwas seltsam, aber das kann man bei solchen kleinen Episodenhandlungen verschmerzen. Die Leichtigkeit der Geschichte, Amys breites Grinsen und die vielen witzigen Sprüche machten das locker wett. Diesen Part konnte man einfach genießen, was wahrscheinlich auch daran lag, dass der Part frei von Erwartungen war, also nichts erfüllen musste.
Fazit
Auch in dieser Episode merkt man wieder, dass den Autoren die Fähigkeit fehlt, Geschichten so zu schreiben, dass der Inhalt nicht immer zugunsten des Humors leiden muss. So scheinen die kleinen Geschichten in sich gelungen, in Bezug aber auf den Gesamtkontext schleichen sich immer wieder Ungereimtheiten ein. Manchmal habe ich den Eindruck, es interessiert sie auch nicht wirklich, was vorher war. Es soll immer nur für den Moment stimmen.
Emil Groth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Dependence TranscendenceErstausstrahlung (US): 03.10.2016
Erstausstrahlung (DE): 16.01.2017
Regie: Mark Cendrowski
Drehbuch: Steve Holland, Maria Ferrari & Jeremy Howe
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