Bewertung

Review: #4.19 Dr. Bogdan Krilov (Nr. 29)

Allmählich wird es persönlich zwischen Red und Mr. Kaplan. Sie bringt nicht nur seine Taten ans Licht und beginnt, Partner zu verraten, sondern nutzt ihr Wissen über seine Machenschaften, um Reds Geheimnisse aus dem Keller zu zerren. Das Ende vom Lied in dieser Episode: Red verliert die Möglichkeit, schnell und bequem zu reisen.

"You can't change what you've done. And you can't stop what's coming."

Red und Dembe müssen notgedrungen das Katz und Maus-Spiel, das Mr. Kaplan ihm aufzwingt, mitspielen und reisen daher nach Wien, wo Kaplan letztendlich Red mit einen alten "Freund" zusammenbringt. Kurz zuvor hatte sie diesen getroffen und ihm mitgeteilt, dass dessen Sohn vor fünfundzwanzig Jahren aufgrund widriger Umstände zu Tode gekommen ist, die Red zu verschulden hat. Red ist am Ende gezwungen, seinen mächtigen Verbündeten zu liquidieren, will er nicht selbst von diesem aus Rache getötet werden und muss sich damit abfinden, dass er von nun an nicht mehr einfach so über irgendwelche Jets verfügen kann, wie er will.

Mit einem eisernen Willen demontiert Kaplan Reds Imperium und hält ihn auf Trab. Bislang ist er ihr zwar immer dicht auf den Fersen, doch sie ist und bliebt ihm einen Schritt voraus. Sie hat einen Plan und verfolgt diesen stoisch. Erst setzt sie das FBI auf ihn an, dann beginnt sie, seine engsten Vertrauten aus ihren Verstecken zu jagend und sie den Behörden zu überstellen und nun unterbindet sie seine Transportwege. Sie geht ruhig und überlegt vor. Ohne Hast. Sie kennt Reddington, wie er tickt, wie er operiert. Sie weiß um seine Schwachstellen und kann diesen nach Lust und Laune einsetzen, um ihn zu schaden. Dabei geht sie über Leichen, wenn es sein muss.

Sehr spannend an der momentanen Situation finde ich, dass Kaplan nicht einmal mehr davor zurückschreckt, auch die Task Force anzugreifen. Ihr Ziel ist es, Red zu isolieren und dazu ist sie anscheinend auch bereit, dem Team zu schaden. So lässt sie Donald Ressler entführen und lässt Dr. Boris Krilov an dessen Erinnerungen/Gedanken herumexperimentieren, so dass Ressler am Ende beinahe soweit ist, Laurel Hitchin für den Mord an Reven Wright zur Rechenschaft zu ziehen, ohne dass er Beweise für ihre Täterschaft hat. Dass Kaplan hinter der ganzen Sache steckt, das hätte ich nicht erwartet und es schockiert mich mehr als alles andere in dieser Episode, dass Kaplan ernsthaft den Mitgliedern der Task Force schaden würde. Für mich war das Team immer ein Gefangener Reddingtons. Man musste notgedrungen mit ihm zusammenarbeiten, weil man ja die ganzen Fieslinge nicht laufen lassen konnte, aber so richtig profitiert hat von der Zusammenarbeit in erster Linie doch immer Reddington. Würde es nicht genügen, wenn Kaplan Red demontiert? Muss das rechtschaffene Team des FBI tatsächlich als Kollateralschaden herhalten?

Es wird erneut aufgegriffen, dass Red in der Vergangenheit die Erinnerungen von Elizabeth Keen manipuliert hat, in der Hoffnung, er kann sie so vor den schmerzlichen Erinnerungen an den Tod ihrer Eltern befreien, beziehungsweise ihrer Schuld am Tod ihres Vaters. Krilov, der Mann hinter den Manipulationen, deutet an, dass dies nicht das einzige Mal war, das er an ihrem Gehirn herumexperimentiere hat, sondern dass ihre letzte Begegnung gerade einmal zwei Jahre her ist. Natürlich könnte dies nur ein Trick sein, um einen Keil zwischen Elizabeth und Red zu treiben. Andererseits – was hätte er davon, sie anzulügen? So interessant es sich anhört, dass Red eventuell Elizabeths Erinnerungen so manipuliert hat, wie es ihm beliebt, so redundant wäre jedoch das Storytelling. Das alles gab es bereits und es nervt ein wenig, dass man mal wieder damit spielt, dass Red eventuell Liz angelogen haben könnte… das führt bei ihr doch wieder nur dazu, dass sie seine Motive hinterfragt, sich von ihm entfernt, um in Gefahr zu geraten, von ihm gerettet zu werden und sich ihm wieder anzunähern. Das ist mehr als langweilig und es wäre wirklich an der Zeit, dass Red Liz seine wahren Motive für sein Interesse an ihr offenbart. Das Mysterium über seine Involvierung in ihre Leben bremst den Fortlauf der Geschichte mehr, als er ihr nutzt.

Randnotiz

Der nissige FBI-Agent Julien, der einst mit Ressler zusammengearbeitet hat, steht kurz davor aufzudecken, dass es die Task Force gibt und drängt Elizabeth zu einem Treffen mit ihm, bei der er ihr offenbart, was er bereits alles weiß. Und das ist durchaus eine Menge. Am Ende könnte eine Enttarnung des Deals zwischen Regierung und dem meistgesuchten Verbrecher der USA stehen, was Red noch weiter isolieren würde. Ich bin gespannt, was sich hier noch tut.

Fazit

Auf den ersten Blick vielleicht eine eher unspektakuläre Episode, doch die Weichen, die hier gestellt werden, sind sehr interessant, denn Red wird Stück für Stück isoliert. Am Ende kann eigentlich nur die persönliche Konfrontation zwischen Red und Kaplan stehen. Über welche Leichen die beiden dabei gehen müssen, wird sich noch zeigen.

Melanie Wolff - myFanbase

Die Serie "The Blacklist" ansehen:


Vorherige Review:
#4.18 Philomena (Nr. 61)
Alle ReviewsNächste Review:
#4.20 Der Schuldeneintreiber (Nr. 46)

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "The Blacklist" über die Folge #4.19 Dr. Bogdan Krilov (Nr. 29) diskutieren.