Bewertung

Review: #1.03 Wujing (Nr. 84)

Die dritte Episode agiert wieder mit einem Fall, der durch Reddington bestimmt wird, und kleine Puzzleteile für die großen Fragen der Serie. Beides ist spannend inszeniert und so bleibt die Serie auch mit der dritten Episode trotz der Fall-der-Woche-Struktur auf einem sehr hohen Unterhaltungsniveau.

"Ich liebe dich! Ich hasse es nur, dass du mir so viel verschweigen musst."

Das Verhältnis zwischen Elizabeth und Tom bildet eine Art Rahmen für die Episode, denn hier gibt es zu Beginn und zum Ende Szenen dazu. Tom hat sich ja schon gut erholen können und gibt sich weiterhin als großherziger und verständnisvoller Ehemann. Das macht einen natürlich noch skeptischer, weil er fast schon zu gut zu sein scheint. Ist Tom einfach so oder zeigt dies, dass er ganz andere Ziele hat und deshalb so großzügig handelt? Das werden wir wohl erst mal nicht heraus finden. Elizabeth ist ja den sinnvollen Schritt gegangen, die Kugeln der Waffe zu analysieren, weil diese ja wie ein Fingerabdruck zu werten sind. Allerdings wirft diese Idee nur noch mehr Fragen auf, denn das Ergebnis ist ein vollständig geschwärzter Bericht und Misstrauen durch Ressler. Zudem wird Elizabeth jetzt auch noch von der eigenen Seite überwacht. Zuschauer und Protagonistin wissen allerdings nichts, sondern nur, dass es offenbar noch mehr zu wissen gibt. Das ist ziemlich gemein und eben auch sehr geschickt, um Interesse zu halten und weitere Spannung für die Serienhandlung zu säen.

"Bei Ihnen klingt das gleich wie Hochverrat."

Die Episode selbst dreht sich um den nächsten Mann auf der Liste, Wujing,.ein Fiesling, von dem das FBI noch nicht mal etwas weiß. Elizabeth will sich ja der Abhängigkeit von Reddington erwehren, doch Ressler redet ihr fieserweise regelrecht ins Gewissen. Immerhin verschafft sie sich auch ein für sie sehr wichtiges Zugeständnis und mimt fortan eine Verschlüsselungsspezialistin an Reddingtons Seite. Die Grundidee ist wagemutig und der Plan droht gleich mehrmals schief zu gehen. An Spannung mangelt es also nicht. Diese lässt sich gerne auch mal übertrieben erzeugen, doch die Serie ist da auch in dieser Episode sehr auf qualitativen Handlungsaufbau bedacht und kann die Probleme und ihre Lösungen sehr nachvollziehbar und glaubwürdig inszenieren. Eindeutiger Pluspunkt ist dabei natürlich wieder Reddinton als zentrale Figur. Dieser agiert nicht nur unglaublich mutig, sondern auch abgeklärt und souverän in Situationen höchster Gefahr. Seine Überzeugung und sein Selbstbewusstsein machen eben viel aus und es funktioniert. Reddinton ist wahrlich beeindruckend in all seinem Handeln und kann erneut problemlos die Episode tragen. Interessant ist dabei auch, wie die fast blinde Kommunikation zwischen Reddinton und Elizabeth funktioniert. Hier kann man erkennen, warum Reddington nur mit Lizzy arbeiten will.

"Weshalb haben sie mich ausgewählt?"

Elizabeth denkt natürlich zurecht, dass es mehr Gründe gibt als das gute gegenseitige Verständnis. Reddington ist fast schon überraschend den Deal eingegangen, ihr hier mehr zu verraten. Allerdings spricht er in erster Linie in Rätseln, was zu erwarten war und natürlich auch einen Großteil der Spannung ausmacht. Natürlich wollen Zuschauer wie Lizzy es genauer wissen, werden aber mit Sätzen wie "Ich wünschte, die Antwort wäre so einfach, wie es die Frage vermuten lässt." abgespeist. Es hat also irgendetwas mit dem Vater von Elizabeth zu tun, aber in welchem Verhältnis Reddington zum Vater steht, bleibt vollkommen offen, ja gar so kryptisch, dass man einen kurzen Moment auf die Idee kommt, er könnte der Vater sein. Auch als er sagt, er sei nicht allein, er habe Elizabeth, wird die Idee genährt, dass es einen persönlicheren Bezug zwischen Reddington und Elizabeth geben könnte. Ich belasse es aber hier mal mit den Spekulationen, weil die Autoren gewiss noch genügend kleine Informationen präsentieren werden, die einen an der Nase herum führen. Auf jeden Fall sind das die Dinge einer Serie, die einen "abhängig" machen können.

Fazit

Auch Episode drei der Serie zieht alle Register, um lehrbuchhaft weitere Spannung aufzubauen. Bis hierhin funktioniert das wunderbar und da Reddington weiterhin voll überzeugt, ist es an dieser Stelle auch schon Zeit für neun Punkte.

Emil Groth - myFanbase

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