Bewertung

Review: #4.04 Gaia (Nr. 81)

Foto: Ryan Eggold, The Blacklist - Copyright: 2016, 2017 Sony Pictures Television Inc. and Open 4 Business Productions LLC. All Rights reserved
Ryan Eggold, The Blacklist
© 2016, 2017 Sony Pictures Television Inc. and Open 4 Business Productions LLC. All Rights reserved

"The Blacklist" wird zu einer wahren Geduldsprobe im Moment. Die Geschichte rund um die Entführung von Agnes Keen zieht sich unsagbar in die Länge und auch in dieser Episode kommt man ihrer Rettung keinen Schritt näher. Natürlich dreht sich im Prinzip alles darum, Agnes aus den Fängen von Alexander Kirk zu retten, doch davon ist man im Moment noch so weit entfernt, wie davon, eine kohärente, interessante und spannende Geschichte außerhalb dieser Prämisse zu erzählen.

"It’s this place. You never know where you stand with anyone. If they'll be there for you when you need them."

Da man sich nicht andauernd mit Kirk selbst beschäftigen kann, nimmt dieses Mal die Jagd nach einem Blacklister die meiste Screentime ein. Reddington hat einmal mehr einen Kontakt, der jemanden kennt, der den Arzt von Kirk kennt… blablabla. Es ist doch immer wieder das gleiche. Im Hintergrund läuft irgendwas, das Reddington einen Schritt näher an sein Ziel bringt. Allerdings wird der Zuschauer nur sehr rudimentär Zeuge davon und bekommt am Ende das Ergebnis präsentiert, ohne dass man eine Ahnung hat, wie Red überhaupt arbeitet. Und gerade jetzt könnte man mehr von James Spader gebrauchen.

Stattdessen zwingt man uns, Ressler und Navabi dabei zuzusehen, wie sie einem Ökoterroristen nachjagen, der ein zweites Fukushima verursachen will, weil er wütend darüber ist, dass sein Sohn durch irgendeinen nicht näher beleuchteten Unfall schwer entstellt ist. Natürlich kann man sich nicht damit aufhalten, über das persönliche Schicksal des Mannes zu sinnieren, denn er ist nur Mittel zum Zweck, um an den Arzt von Alexander Kirk zu kommen, der ganz zufällig eben auch den entstellten Jungen behandelt, der dummerweise neben seiner Entstellung noch an einer Blutkrankheit leidet. Kirks Arzt wohl der einzige Mediziner ist, der darauf spezialisiert ist und Klienten über die ganze Welt verteilt behandelt – Kriminelle und Nicht-Kriminelle, arm oder reich. Egal. Zufälle gibt's eben manchmal, die muss man nicht erklären.

Die Jagd nach Gaia zieht sich unglaublich in die Länge und sollte vielleicht zeigen, dass das Team noch nicht ganz auseinander gebrochen ist, was jedoch nicht so recht funktioniert. Navabi ist eigentlich schon nicht mehr Teil davon, rennt aber bei jedem Einsatz brav mit und zieht ihre Knarre. Leider am Ende aber immer zu spät, aber das ist man von "The Blacklist" ja gewöhnt. Am Ende ist es mal wieder Aram, der der Held des Tages ist und durch seine unglaublichen Computerkenntnisse einen Helikopter kurzschließen kann. Nur dann bringt er es nicht fertig, den Terroristen auszuschalten – das muss dann schon Harold Cooper erledigen. Was die ganze Sache um Gaia zeigt, ist, dass das Team einfach kein Team ist. Nie gewesen ist. Nie eines sein wird. Und das ist mit das größte Problem der Serie, schon seit langer Zeit. Der Cast passt einfach nicht zusammen. Es ist kein Zusammenhalt spürbar und die einzelnen Charaktere sind absolut austauschbar. Der einzige, aber auch wirklich einzige gute Moment war derjenige, als Aram endlich mal Eier zeigt und Navabi die Meinung geigt, nachdem die bei jeder sich bietenden Gelegenheit klar macht, dass sie eigentlich gar nicht mehr bei der Task Force sein will. Die Frage, die sich mir jedoch stellt – wann hat er seine Gefühle für Navabi abgestellt? Schon letzte Woche, die Szene mit der Freundin, kam aus dem Nichts und nun will er Navabi aus dem Team haben? Spricht da die Wut auf sie, dass sie ihn nichts gesagt hat oder ist er einfach nur genervt von ihr?

Randnotizen

  • Kirk bietet Liz einen Live-Feed auf das bravste Baby der Welt (Agnes schlägt ja schon Fast Baby Judith aus TWD was das Weinen/Quengeln angeht). Tom beschließt, dass er seiner Frau mal wieder nichts sagt und auf eigene Faust einzugreifen versucht, was dieses Mal jedoch in die Hose geht. Ist das der Anfang vom Ende der Beziehung und der Beginn des Übergangs von Tom von "The Blacklist" zu "The Blacklist:Redemtion"
  • Wer ist die Frau, die Kirk dazu drängt, Agnes zu töten? Will ich es wirklich wissen? Eigentlich nicht.
  • Was zum Geier soll die Storyline um Mr. Kaplan und den mysteriösen Mann, der sie erst rettet und aufpeppelt und dann als seine persönliche Gefangene hält. Es passt überhaupt nicht in die Episode und doch ist es das einzige, das mich im Moment wirklich interessiert – was ist da los?

Fazit

Im Getriebe von "The Blacklist" ist momentan wirklich viel Sand, das den Motor arg ins Stottern bringt. Und je weniger man sich auf Reddington konzentriert und je stärker das "Team" in den Fokus rückt, desto uninteressanter wird die Serie. Ich weiß momentan nicht, wie lange sich dies noch fortführen lässt und wie lange ich wirklich dabei bleiben will.

Melanie Wolff - myFanbase

Die Serie "The Blacklist" ansehen:


Vorherige Review:
#4.02 Mato (Nr. 66)
Alle ReviewsNächste Review:
#4.05 Der Lindquist-Konzern (Nr. 105)

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "The Blacklist" über die Folge #4.04 Gaia (Nr. 81) diskutieren.