Review: #4.05 Der Lindquist-Konzern (Nr. 105)

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Die Suche nach Alexander Kirk geht weiter und verzettelt sich immer mehr in uninteressanten Nebengeschichten, die allesamt nicht wirklich überzeugen können. Das liegt noch nicht einmal an den hier erzählten Geschichten, sondern eher daran, dass es auch in dieser Episode einfach nicht weiter geht und man die meiste Zeit mit einem Blacklister verbringt, der die Folge unnötig in die Länge zieht und nicht so recht in die Gänge kommt.
"The ideas he has are revolutionary, right? In medicine and in energy, and, for all you know, in computers and next-gen weaponry. You really want to open-source that to Russia, China, Iran, and North Korea?"
Reddington setzt das Team auf den Lindquist Concern an, der sich zur Aufgabe gemacht hat, zu verhindern, dass brisante Erfindungen das Licht der Öffentlichkeit erblicken. Was genau es mit dem Konzern auf sich hat, das erschließt sich nicht ganz, denn hier entfaltet sich die Idee eines Open Sourcing von brisanten Daten eines Mannes, der viele Ideen zu Gesicht bekommt und nicht mitansehen will, wie diese zu Geld gemacht werden.
Die Einführung des Mannes, seiner Arbeitsweise und seiner Morde erinnert schon ein wenig an die alten Fälle der Woche, durch die Red am Ende stets in den Besitz einer interessanten Information gekommen ist. Von daher kommt fast ein wenig Nostalgie am Ende auf, als klar wird, dass Red das Team mal wieder für seinen eigenen Vorteil "missbraucht" hat. Leider ist die Entwicklung des Falles, gerade im "grand finale" wirklich mehr als unglaubwürdig: Aram darf mal wieder kluges Zeug daherlabern, während Samar, die Macherin, am Ende den Weltuntergang gerade noch per Mausklick verhindern kann und Ressler irgendwo anders ist und auch irgendwas getan hat, was sicher hilfreich war. Statt zu überlegen, wie man Sicherheitsprotokolle umgehen kann, um die Sprinkleranlage umzufunktionieren und den Bösen zur Strecke zu bringen, hätte man ganz einfach doch auch das Licht ausschalten können – Samar hätte sicherlich auch im Dunkeln getroffen. Nein, nein – die Fälle sind nicht mehr wirklich plausibel, nehmen jedoch einen Großteil der Sendezeit ein und stellen Personen in den Fokus, die uninteressant sind (Samar) oder nichts zur Geschichte beitragen (der Bösewicht, dessen Name mir entfallen ist).
Früher da ging alles Hand in Hand. Red war in die Ermittlungen involviert und die Fälle wirkten nicht wie pure Ablenkungsmanöver, damit der sekundäre Cast auch was zu tun hat.
"Your call saved my life. Thank you."
Natürlich geht es auch im Fall um Alexander Kirk weiter. Und natürlich wird er auch in dieser Episode nicht aufgespürt. Auch Agnes ist weiterhin verschwunden, wobei man uns durch Kirks Leibarzt versichern lässt, dass Kirk ein ganz, ganz liebevoller Entführer ist, der nur das Beste für das Kind will.
Statt weiter zu kommen und es endlich zur Konfrontation Kirk/Reddington kommen zu lassen, will man dem Zuschauer bewusst machen, dass Liz momentan zwischen den Stühlen steht, da Kirk ihr Erinnerungen an ihre Kindheit bieten kann, gleichzeitig jedoch ihre Tochter entführt hat, was ihn zu einem Unsympath machen sollte. Es wird damit gespielt, dass sie ein übergeordnetes Interesse haben könnte, sie allmählich anfängt, ihm immer mehr vertraut und sich irgendwann gegen Reddington stellen könnte, weil Kirk ihr Antworten geben kann, die er ihr all die Zeit verweigert hat. Und sie hat es satt, dass Red ihr keine Antworten liefern kann.
Obwohl, eine erste Antwort gibt es am Ende der Episode: nach einem DNA-Bericht in einer russischen Akte, die Tom zwischenzeitlich ergattern konnte, ist Alexander Kirk tatsächlich Liz' Vater (das glauben wir jetzt einfach mal so, oder doch lieber nicht?). Liz ist natürlich mal wieder wütend und konfrontiert Red sofort mit dem Wissen, jammert herum, dass er sie erneut angelogen hat und stürmt dann angewidert davon, bereit ihm endlich ein für alle Mal die kalte Schulter zu zeigen. Und Red tut das, was er immer tut: er sitzt stoisch da und beobachtet sie. Es wirkt wie eine defekte Schallplatte – Liz ist mal wieder wütend auf Red, der sagt ihr aber immer noch nicht die Wahrheit, denn die darf sie nicht erfahren, sonst… Ja warum eigentlich? Warum hat man seitens der Autoren nicht den Schneid und endlich aufzuklären, wer Reddington in Wirklichkeit für Liz ist, so dass man sein beharrliches Schweigen was ihre Vergangenheit betrifft, wenigstens mal nachvollziehen kann. Stattdessen hält man die Zuschauer ein ums andere Mal hin und ärgert sie mit Anspielung um Anspielung, ohne auch jemals nur ein Tröpfchen Wahrheit durchsickern zu lassen. Langsam geht es mir wirklich gegen den Strich.
Randnotizen
- Am interessantesten ist einmal mehr eine kleine, angerissene Geschichte. Dembe betet in einer Kirche für Vergebung, da er sich nicht verzeihen kann, dass er nichts unternommen hat, als Red Mr. Kaplan getötet hat. Ist das ein erstes Anzeichen dafür, dass sich hier ein Bruch zwischen den beiden Männern auftut? Leider erfahren wir in dieser Episode nicht, wie es mit Kaplan selbst weiter gegangen ist...
- Der Kabal hat mal wieder einen kleinen Auftritt in Form von Laurel Hitchin. Das Team hat kein Problem, mit ihr zusammen zu arbeiten. Einzig Ressler hat nicht vergessen, was sie getan hat, doch wirklich etwas gegen sie ausrichten kann er nicht. Am Ende wird ihre Involvierung in dem ganzen Fall aufgeklärt – sie sollte Red etwas besorgen. Was? Keine Ahnung. Wird sich irgendwann zeigen. Oder auch nicht.
- Arams Freundin Elise hat in dieser Folge ihren großen Auftritt und man nutzt sie in erster Linie dazu, um zu zeigen, dass es eventuell doch noch Gefühle zwischen Samar und Aram geben könnte. Dass ein tertiärer Charakter so prominent eingebunden wird, gerade am Ende der Folge, lässt vermuten, dass sie nicht die ist, die sie vorgibt zu sein. Mal sehen, was sich hier noch tut.
Fazit
Langweiliger Hauptplot, mäßig interessant weitergeführte staffelübergreifende Geschichte, dafür aber kleine, interessante Anspielungen, die vielleicht irgendwann einmal zum Tragen kommen können, wenn sich das Drama um Agnes Keen und ihre Mutter endlich aufgelöst hat. Bis dahin muss man aber erst einmal weiterhin einen Haufen Nonsense ertragen, der mittlerweile schon wirklich arg an den Nerven zerrt.
Melanie Wolff - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Lindquist Concern (No. 105)Erstausstrahlung (US): 20.10.2016
Erstausstrahlung (DE): 03.03.2018
Erstausstrahlung (Pay-TV): 07.02.2017
Regie: Kurt Kuenne
Drehbuch: Dawn DeNoon
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