Review: #5.01 Die schnellste Frau der Welt

Der Start der fünften Staffel von "The Flash" setzt nahtlos an das Finale der vierten Staffel an und wir erfahren von Nora, dass sie die zukünftige Tochter von Barry und Iris und wie ihr Vater auch ein Speedster ist. Während Barry und Iris diese Nachricht erstmal verdauen müssen, setzt sich Cisco mit seinem Liebeskummer wegen Gypsy auseinander.

"My Name is Nora West-Allen and I am the fastest woman alive…"

Die zukünftige Tochter von Barry und Iris mischt nun also auch im Team mit und kehrt scheinbar vorläufig auch nicht in ihre Zeit zurück. Natürlich kann ich ihre Entscheidung in der Zeit zurückzureisen sehr gut verstehen. Sie hat ihren Vater nie persönlich kennengelernt, sondern kennt all die Geschichten nur aus einem Museum, wer würde da nicht in der Zeit zurückreisen, um einen geliebten Menschen kennenzulernen und die Chance zu ergreifen, die Zukunft so zu verändern? Trotzdem ist auf der anderen Seite ihre Reaktion natürlich sehr unverantwortlich, denn wie wir ja schon mehrfach gesehen haben, haben Veränderungen in der Zeitlinie nie gute Folgen und durch Nora wird es sicherlich zig Veränderungen geben, schon alleine durch ihre Anwesenheit in der Vergangenheit setzt sie Veränderungen in Gang, wenn sie das Team aber auch noch mit Wissen aus der Zukunft versorgt, verändert dies die Zeitlinie sicherlich drastisch.

Den Spitznamen "XS" den Iris ihrer Tochter gegeben hat, scheint wirklich zu passen. Denn die Autoren lassen keinen Augenblick aus, um dem Zuschauer zu verdeutlichen, dass Nora tatsächlich alles sehr überschwänglich angeht und somit natürlich auch ein bisschen kopflos vorgeht. Obwohl dies scheinbar ihre Charaktereigenschaft ist und die Suche nach Barrys Nähe auch völlig nachvollziehbar ist, hat mich dieses ständige Einmischen und das ständige überschwängliche Handeln richtig genervt und ich hoffe wirklich, dass Nora hier während dem weiteren Staffelverlauf ein bisschen zur Ruhe kommt und wir nicht bei jeder Szene und jeder Handlung die Barry vollbringt, Nora als Schatten aufgesetzt bekommen.

In der Schlusssequenz erfahren wir durch Nora, dass sie verhindern möchte, dass Barry verschwindet. Auch absolut nachvollziehbar, ich frage mich jetzt natürlich aber, ob dies der ausschlaggebende Grund war in die Vergangenheit zu reisen und dort auch zu bleiben und gar nicht, dass sie einfach gerne mal einen Tag mit ihrem Vater verbringen möchte. Meine Gedanken gehen dann natürlich weiter und ich frage mich, wieso sie gerade in dieser Zeit aufgetaucht ist und ob sie nicht mehr weiss, als sie Barry mitgeteilt hat. Dies sowie Barrys Gefühle gegenüber Nora und ihrem Auftauchen sind für mich im Augenblick das spannendste an diesem Handlungsbogen. Noras Distanz zu Iris, sowie der Charakter Nora selber oder die schauspielerische Darstellung von Jessica Parker Kennedy konnten mich bisher leider nicht beeindrucken oder mein Interesse wecken.

"I don't know I just thought when it was our turn to have a kid that life would let us have that one little thing like a normal life, just once."

Die Szene zwischen Iris und Barry, in der sie sich über Barrys Gefühle betreffend dem Auftauchen von Nora unterhalten, gehört mit Abstand zu den besten dieser Auftaktfolge der fünften Staffel. Wenn ich mir vorstelle, dass ich meine Kinder von der Zukunft kennenlernen könnte, stelle ich mir das spannend und aufregend vor. Denn welche Eltern möchte nicht gerne wissen, was aus ihren Kinder einmal wird, ob es ihnen gut geht und ob sie ihre Träume verwirklichen konnten. Die Gedanken, die aber jetzt bei Barry auftauchen, habe ich mir selber noch gar nie gemacht, wahrscheinlich deshalb, weil ich ja weiss, dass ich meine Kinder aus der Zukunft nie jetzt in der Gegenwart kennenlernen werde. Dass Barry aber so das Gefühl hat, dass er all die ersten Male verpasst, kann ich eigentlich durchaus nachvollziehen, obwohl zwar diese ersten Male noch kommen werden, ist es halt doch nicht mehr wirklich das Gleiche, es fühlt sich an als wäre man "gespoilert" worden.

Auch sehnt sich Barry nach einem Bereich in seinem Leben, der einfach normal verläuft, ich glaube dies ist durchaus auch nachvollziehbar. Schön ist auf alle Fälle, dass er diese Gefühle mit Iris teilen kann und sie dort nicht auf völliges Unverständnis stossen, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass dies von Iris Seite aus ein bisschen klarer rübergekommen wäre. Doch ich fand es dann sehr schön wie Iris Barry klarmacht, dass er eben diese ersten Male doch haben kann und vielleicht sogar andere erste Male haben wird, weil halt in ihrem Leben alles ein bisschen anders funktioniert, wie auch sie sich dies vielleicht vorgestellt hat.

Grade die Begegnung mit ihrer Tochter verläuft ja so absolut nicht nach Iris Vorstellungen, da Nora sie kaum beachtet und es scheint, dass Noras Verhältnis zu ihrer Mutter ziemlich kühl ist. Was genau zwischen den beiden passiert ist, werden wir sicherlich in den nächsten Folgen erfahren und ich gehe schwer davon aus, dass es in Zusammenhang mit Barrys Verschwinden steht. Wie jedoch schon oben erwähnt, konnte mich dieser Handlungsstrang um Iris und Noras Beziehung überhaupt nicht fesseln oder mein Interesse wecken. Ich gehe davon aus, dass dies daran liegt, dass ich schon seit längere Zeit mit Iris nicht mehr so richtig warm werde und sich bei Nora bei mir gerade das gleiche Gefühl einstellt.

Barrys Verschwinden und die Gründe dafür haben gleich wieder mein Interesse geweckt und ich erhoffe mir in dieser Staffel vielleicht etwas mehr darüber zu erfahren, denn wie bereits erwähnt gehe ich davon aus, dass es kein Zufall ist, dass Nora gerade jetzt aufgetaucht ist. Wurde vielleicht in dieser Zeit auf irgendeine Weise eine Weiche für Barrys Verschwinden gestellt? Doch woher sollte Nora diese Information haben?

"This is the first opportunity I had to process my break up with Gypsy…"

Cisco war für mich trotz seiner Trauer eines der Highlights in diesem Staffelauftakt, den ich sonst eher durchzogen bewerten würde. Ich mochte Gypsy vor allem in Interaktion mit Cisco sehr gerne und ich hoffe eigentlich immer noch, dass sie vielleicht doch wieder zurückkehren wird. Dass die Trennung an Cisco nagt, zeigt sich ja mehrmals in dieser Folge und lockert somit auch etwas auf, auch wenn es eigentlich traurig ist, Cisco so zu sehen, denn es wäre ihm zu gönnen gewesen, hätte die Beziehung mit Gypsy funktioniert.

Die Storyline um Caitlins Vater gefällt mir auch sehr gut und ich bin gespannt wie sich dies weiterentwickeln wird. Vor allem gefällt mir aber hier die Tatsache, dass Caitlin mit Cisco und auch Ralf an diesem "Fall" arbeitet. Das Dreiergespann hat eine tolle Interaktion und die Freundschaft von Cisco und Caitlin wird so wieder etwas vermehrt in der Serie thematisiert. Ich hoffe also, dass wir von dieser Geschichte bald mehr zu sehen bekommen, als nur ein/zwei kurze Sequenzen.

Randnotizen

• Ralph hatte in dieser Folge auch keine tragende Rolle, doch war seine Erkenntnis über das Multiverse und sein kleiner Vortrag darüber wirklich erfrischend und hat mich zum Lachen gebracht. Es zeigt wieder einmal, dass die Entscheidung Hartley Sawyer in den Hauptcast zu befördern die einzig richtige war.
• Der Metahuman Gridlock, welcher in dieser Folge bekämpft wird, nimmt einen sehr nebensächlichen Platz in dieser Folge ein, was eine absolut richtige Entscheidung der Autoren war, da Nora im Zentrum der Folge stand. Somit hatte Gridlock für mich eigentlich auch nur die Aufgabe am Ende der Folge den neuen Staffelbösewicht einzuführen. Der Auftritt von Chris Klein als Cicada war aber wirklich beeindruckend und ich bin gespannt, was dieser Charakter für uns bereithält.

Fazit

Der Staffelauftakt der fünften Staffel von "The Flash" stellt Nora ins Zentrum und schafft es damit nur mässig zu begeistern. Zwar sind einige gute Szenen dabei und einige Handlungsbögen, die angeschnitten wurden, haben sicherlich Potential, doch wirkt der Charakter Nora auf mich momentan eher nervig und uninteressant.

Maria Schoch - myFanbase

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