Bewertung

Review: #1.08 Flash vs. Arrow

Foto: Grant Gustin, The Flash - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Grant Gustin, The Flash
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Endlich ist es soweit: die erste Stunde des großen Crossovers zwischen "The Flash" und "Arrow" ging über die Leinwand und konnte in voller Länge überzeugen. Anfangs hatte ich persönlich doch noch einige Bedenken, da dieses Spektakel für meinen Geschmack ein wenig zu sehr hochgespielt wurde und ich dadurch Angst hatte, dass es sich durch diesen Medienrummel schlussendlich als weniger spektakulär entpuppen würde. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass die vielen Fotos, Videos und Artikel ihrem Hype gerecht werden konnten und so enttäuschte man mit diesem Crossover nicht und konnte als Zuschauer die Anwesenheit beider Superhelden-Teams zur Gänze genießen.

"We're here to train." - "What? Like Rocky?"

Da in dieser Episode sehr viel passierte, versuche ich mein bestmöglichstes auf alle Punkte einzugehen und so beginne ich mit den beiden Helden der Serien: Oliver Queenund Barry Allen. Wenn man wie ich beide Serien gleichzeitig mitverfolgt, weiß man bereits, dass Oliver und Barry unterschiedlicher gar nicht sein könnten, was sich auch sehr gut im gesamten Ton der Serien niederschlägt. "The Flash" ist doch viel heiterer und aufgeweckter, wohingegen "Arrow" düster und ernst bleibt. Dies mag vor allem daran liegen, dass Oliver durch die vergangenen Ereignisse auf der Insel und in Hong Kong (und was er sonst noch erlebt hat) eine andere Sicht auf das Leben im Generellen hat, wohingegen Barry eigentlich erst durch seine Superkraft zu einem aufgeweckten, lebensfreudigen Typen wurde, da auch er einige traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit verkraften musste.

Somit war ich persönlich schon sehr gespannt darauf, wie die Zusammenarbeit dieser beiden aussehen würde. Barry musste schnell lernen, dass man nicht automatisch zu einem Helden wird, wenn man plötzlich von einem Blitz getroffen wird und dadurch Superkräfte erhält. Ein Held braucht vor allem auch Disziplin und Konzentration, Eigenschaften, welche bei Barry noch nicht besonders stark ausgeprägt sind. So beginnen Oliver und Barry ein Training sondergleichen und Olivers Methoden sind ja dafür bekannt, nicht immer ganz koscher zu sein.

"Oliver, I'm so sorry." - "It's not your fault, but we do still have your metahuman to take care of. Anything left in the tank?" - "Well, if not, there's two of us, right?"

Wie nicht anders zu erwarten, schlägt Olivers Lehrmethode nicht ganz bei Barry an, da dieser ohnehin nicht einsehen möchte, dass er auf Hilfe von Oliver angewiesen ist. So wird er vom Bösewicht der Woche alias Roy G. Bivolo sogleich mit einer Portion Wut infiziert, welche schlussendlich zu einer der coolsten Kampfszenen in der bisherigen Geschichte der beiden Serien führt: The Flash vs. Arrow! Barrys unheimliche Schnelligkeit bringt ihm zunächst natürlich einen Vorteil ein und so kann Oliver erst gar nicht mit der Wimper zucken, wird er sogleich von Barry überrumpelt. Dennoch schafft es Oliver schließlich Barry zu überwinden, weil er auf Konzentration und Disziplin setzt, die Eigenschaften, welche er im Laufe der Zeit perfektionierte. Hierbei muss man doch ein großes Kompliment an die Crew von beiden Shows aussprechen, war diese Kampfsequenz hervorragend inszeniert und spannend genug sie nervös mit zu verfolgen. Mir gefiel es sehr gut, dass man die beiden Helden gegeneinander kämpfen sah, bevor sie sich endgültig verbündeten, um den wahren Bösewicht hinter Gitter zu bringen.

"Felicity, I like to surround my team with known quantities. That is because I find the unknown to be toxic. Dangerous. Arrow is unknown."

Was mir dabei jedoch weniger gut gefallen hat, war die Tatsache, dass Joe und Harrison Arrow sogleich als Gefahr sahen und als Bösewicht abstempelten, welcher lediglich Unruhe in Central City verbreiten würde. Natürlich kann man ihre Bedenken nachvollziehen, waren Olivers Taten in der Vergangenheit nicht immer ehrenhaft und glorreich. Dennoch fand ich es ein wenig schade, dass man versuchte, sowohl Oliver als auch Barry in eine bestimmte Schublade zu stecken, nämlich Oliver als den Bösen und Barry als den guten Helden. Schlussendlich müssen beide nach wie vor viel lernen und werden sicherlich noch Einiges erleben, was sie in späterer Folge prägen wird, sodass vorschnelle Schlüsse hier für mich fehl am Platz schienen.

Amüsant war aber dann der Fakt, dass Harrison Felicity dazu aufforderte, die Identität von Arrow preizugeben, mit dem Argument, dass Ungewissheit toxisch wäre. Nach wie vor umgibt Dr. Wells eine mysteriöse Aura, welche auch Oliver zu bemerken schien, als er zu Felicity sagte, dass Harrison merkwürdig ist. So wird man erneut an das Geheimnis rund um Harrison erinnert und es bleibt zu hoffen, dass wir bald mehr Hinweise darauf bekommen, wer Harrison wirklich ist und was für einen Plan er tatsächlich verfolgt.

"I believe in what I can see, what I can touch, what I can feel; which means I believe in you."

Eddies Absichten erscheinen in dieser Episode glasklar, denn er hat es sich zu seinem Ziel gemacht The Flash aufzuspüren und diesen hinter Gitter zu bringen. Natürlich schreit das zu allererst nach einem Beziehungsdrama zwischen Iris und Eddie, da diese nach wie vor vom superschnellen Helden schwärmt und von jenem ab und an sogar nächtliche Besuche bekommt. Doch Iris ist stur und versucht Eddie davon zu überzeugen, dass "der Streifen" eigentlich Gutes tut, so wie Eddie tagtäglich versucht Menschen zu retten. Durch Barrys Infektion der Wut werden beide jedoch eines Besseren belehrt, denn Barrys Liebe zu Iris lässt ihn in rasender Wut beziehungsweise Eifersucht auf Eddie losgehen und so wissen beide am Ende dieser Episode etwas mehr: Eddie glaubt nun tatsächlich daran, dass es The Flash gibt und dieser kein Phantom ist und hat nun vor, diesen Mann im Kostüm zur Strecke zu bringen. Iris hingegen hat eingesehen, dass sie ihre Obsession blind gemacht hat und so möchte sie (vorerst) nichts mehr mit The Flash am Hut haben.

"That's not gonna work out for you and you need to let her go, for both of your sakes. Guys like us don't get the girl."

Trotz Iris Enttäuschung und ihrem Entschluss mit der Geschichte rund um The Flash zu brechen, glaube ich nicht, dass ihre Entscheidung von Dauer sein wird. Früher oder später wird sie ohnehin von Barrys wahrer Identität alias The Flash erfahren, daher legt man im Hinblick auf diese Geschichte und auf eine mögliche Liebesgeschichte zwischen Iris und Barry hier lediglich einige Stolpersteine in den Weg. Zugegebenermassen bin ich kein besonders großer Fan dieser Liebesgeschichte (oder vielmehr Liebesobsession) zwischen Barry und Iris, da ich immer noch der Meinung bin, dass die beiden als Freunde beziehungsweise Geschwister besser harmonieren. So störte es mich auch keineswegs, dass Oliver Barry den Ratschlag gab Iris loszulassen und diese ihm ebenfalls klar machte, dass sie mit The Flash nichts mehr zu tun haben möchte. Was mich aber an dem letzten Gespräch zwischen Barry und Oliver nervte, war dass Oliver seine sinnlosen Ansichten an Barry weitergibt, nämlich dass Kerle wie sie es sind, niemals eine Frau wie Iris oder auch Felicity haben können. So hoffe ich inständig, dass Barry sich Olivers Worte in Hinblick auf Iris zwar zu Herzen nimmt, aber sich nicht vollkommen wie Oliver isoliert und sein Leben in dem Glauben lebt, nie ein normales Leben mit einer Frau an seiner Seite führen zu können.

Einige Randbemerkungen

Im Folgenden möchte ich noch einige Bemerkungen loswerden, welche es verdient haben angeführt zu werden, auch wenn manche davon lediglich Kleinigkeiten oder vielmehr Fan-Geplapper sind.

  • Barrys Wutanfälle gegenüber einigen Charakteren, wie beispielsweise Captain Singh, Joe oder auch Eddie, hatten doch einige interessante Aspekte dabei, da sich in seinen Worten beziehungsweise Anschuldigungen doch eine große Portion an Wahrheit versteckt hat. Man sagt schließlich nicht ohne Grund, dass man stets darauf achten sollte, was Menschen aus Wut und Ärger zu dir sagen, da auf diese Art oft wahre Gefühle an die Oberfläche kommen.
  • Die kurzen Szenen zwischen Team The Flash und Team Arrow bei S.T.A.R. Labs waren wirklich sehr schön inszeniert und als Fan beider Serien freute man sich natürlich darüber, dass alle Charaktere so gut miteinander auskamen. Besonders erfreut war ich über die aufkeimende Freundschaft zwischen Caitlin und Felicity. Beide arbeiten tagtäglich mit Superhelden zusammen und sind dabei ausschließlich von Männern umgeben, sodass ihnen ein wenig Girl-Talk sicherlich gut tut. So hoffe ich, dass man diese Freundschaft in Zukunft weiterentwickeln wird und den beiden Damen genügend Gelegenheit verschafft, um sich auszutauschen.
  • Eine dieser Möglichkeiten wird sich sicherlich in der zweiten Folge dieses großen Crossovers bei "Arrow" bieten und angesichts der Tatsache, dass Felicity Caitlin darum bat, einige Blutproben von Sara zu untersuchen, werden sie sicherlich auch in dieser Episode zusammenarbeiten. Zudem werden wir auf diesem Weg hoffentlich mehr Hinweise auf den Tod von Sara erfahren, worauf man jetzt schon gespannt sein darf.
  • Auch Cisco und Diggle hatten einige amüsante Momente zusammen, auch wenn beide Figuren eine eher unwichtige Rolle im Crossover einnahmen. Vielleicht dürfen sie in der Arrow-Folge mehr glänzen?
  • Eine kleine Bemerkung am Rande bezüglich Barry und Olivers Training darf hier nicht fehlen, als sich die beiden über die Namen der Metahumas unterhielten. Ernst wie Oliver nun einmal ist, scheint er nicht gerade so enthusiastisch wie Cisco zu sein, dass Team The Flash ihren Bösewichten auch noch tolle Namen verpasst. Barry ist hierbei aber nicht auf den Kopf gefallen und kann Oliver Parole bieten: "We can talk about you giving your enemies silly code names later." - "What, you mean like over coffee with Deathstroke and The Huntress?" Toll, wie die Autoren es schaffen, Fakten und Parallelen der Serien so amüsant in einem Dialog zu verpacken!
  • Ein ebenfalls wunderbarer Moment zwischen den Helden war, als sie sich freundschaftlich die Hand schüttelten und sich Partner nannten. So ist Barry nun sozusagen ein "Gleichgesinnter" von Oliver, während er zuvor lediglich ein Fan von ihm war, auch wenn er ihn nach wie vor als eine Art Vorbild ansieht. Irgendwie sitzen die beiden mit ihrem Doppelleben doch im selben Boot, sodass diese Kameradschaft beiden Vorteile einbringen könnte. Da Oliver Barry sagte, er sei immer für ihn da und er könnte ihn jederzeit kontaktieren, werden wir von dieser Freundschaft hoffentlich auch noch mehr sehen.
  • Bivolo wurde schlussendlich ohne großes Spektakel in eines der Gefängnisse von S.T.A.R. Labs gesperrt und könnte in einer späteren Folge noch einmal auftauchen. Ich habe mich schon des Öfteren gefragt, wie sicher diese Zellen denn wirklich sind, schließlich befinden sich gefährliche Metahumans hinter diesen Gittern, welche früher oder später womöglich einen Ausweg in die Freiheit finden könnten.
  • Für treue "Arrow"-Fans könnte es in Zukunft noch spannend werden, denn während seines Besuchs in Central City trifft Oliver auf eine alte Bekannte, welche sich als die Mutter seines Kindes herausstellt. Als Zuschauer wissen wir bereits, dass Oliver ein Kind hat, doch dieses Geheimnis wurde von Olivers Mutter Moira versiegelt, sodass Oliver keine Ahnung von seiner Vaterschaft hat. Ob er jemals davon Wind bekommt, werden wir vermutlich in naher Zukunft herausfinden.
  • In den letzten Minuten dieser Episode sehen wir schließlich noch, dass Ronnie, Caitlins totgeglaubter Verlobter, noch am Leben ist, jedoch ebenfalls zu einem Metahuman oder zumindest zu einer Kreatur geworden ist, welche feurische Fähigkeiten besitzt. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie die anderen Charaktere, insbesondere Caitlin, auf die überraschende Rückkehr von Ronnie reagieren werden und welche Gefahr womöglich von ihm und seinen Kräften ausgeht.

Fazit

Der erste Teil des großen Crossovers konnte durchaus überzeugen. Die Charaktere beider Serien harmonierten sehr gut miteinander und durch die tolle Kampfsequenz zwischen The Flash und Arrow wurde auch genügend Action und Spannung miteingebracht. Der Bösewicht der Woche ging dabei jedoch ein wenig unter und von Team Arrows Mission mehr über den Schurken Boomerang zu erfahren, haben wir auch noch nicht viel gesehen, sodass es für die zweite Hälfte des Crossovers hoffentlich noch genug guten Stoff zu erzählen gibt. Alles in allem kam man als Fan der Serien aber auf seine Kosten und wurde gut unterhalten, sodass die Folge doch ihre volle Punktezahl verdient.

Melanie E. - myFanbase

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