Bewertung

Review: #3.14 Schachmatt

Foto: Paul Wesley, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Paul Wesley, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Wow, das war vielleicht mal eine Folge. In der Haupthandlung mit den Blutlinien, erreicht die Episode #3.14 A Streetcar Named Desire den ersten großen Höhepunkt der dritten Staffel. Dabei kombiniert die Folge viel Spannung und tolle Momente zwischen verschiedenen Charakteren. Nicht zu vergessen ist da auch ein sehr gut aufgelegter Paul Wesley, der als Stefan Salvatore einen kurzen Stopp in New Orleans einlegt und damit ein vergleichsweise kleines Crossover mit der Mutterserie "Vampire Diaries" ermöglicht.

"You're an old friend, are you?" - "Well, that depends on the definition."

Stefan ist in New Orleans! Und so wenig sein Ausflug ihm selbst auch gebracht hat, so sehr konnte er den Mikaelsons helfen. Nachdem er schon im "Vampire Diaries"-Teil des Crossovers, #7.14 Moonlight on the Bayou, in New Orleans angekommen und Klaus über den Weg gelaufen ist, trifft er nun mit wunderbar passendem Timing ausgerechnet dann auf den Rest der Familie, als Elijah und Freya gerade noch meinen, dass sie sich um den "Freunde"-Teil der Prophezeiung wohl eher kaum Sorgen machen müssten. Letztlich bringt er mit seinem Jäger-Fluch aber genau die Ablenkung, die gebraucht wird, um Klaus und Elijah zu retten.

Überhaupt hatte Stefan eine derart gute Chemie mit allen Charakteren, dass ich eigentlich dafür bin, dass er einfach noch etwas in New Orleans bleibt. Da würde er nämlich mit seinem Sarkasmus wunderbar hinpassen.

"Who says we can't hurt each other in here?"

Nachdem Elijah und Klaus überraschend widerstandslos entführt wurden, landen sie (in Elijahs Fall mal wieder) im dramatischen Hauspool der Strix. Es war eine hervorragende Idee, die beiden Seiten in dieser Fantasiewelt aufeinandertreffen zu lassen. Ganz ähnlich hat es auch schon Finn in #2.11 Brotherhood of the Dammed gemacht, als er Elijah, Klaus und Kol in einem imaginären Blockhaus eingesperrt hat. So können die ganzen unnützen Kämpfereien ausgelassen werden und uns hat das einige interessante Gespräche geliefert. Wirklich viel Neues kommt dabei zwar nicht ans Licht, aber immerhin können sie sich mal in Ruhe alles an den Kopf werfen.

Während Elijah bei dem Schlagabtausch mit Tristan gut mithalten konnte, hat Aurora keine Probleme, auf Klaus' Schwachpunkte zu zielen. Allen voran Cami, deren Tod sie herbeigeführt und dabei vermutlich auch noch ihre Beziehung zu Klaus kaputt gemacht hat. Aber nein, Klaus' Komplexe sind da ja viel grundsätzlicherer Natur. Und so kann sich Klaus mal wieder anhören, dass er niemandem etwas bedeutet. Das scheint der Soundtrack seines Lebens zu sein und ist doch jedes Mal wieder schmerzhaft anzusehen. Als Aurora dann aber auch noch damit anfängt, dass die Brüder einander immer ins Unglück stürzen und sich Klaus betroffen abwendet, schreitet Elijah ein und zahlt es ihr mit gleicher Münze heim. Hah, das ist nur fair und auch gleich ein Beispiel für das, was Hayley vorher zu Stefan gesagt hat. Dass Klaus und Elijah sich zwar gegenseitig das Leben zur Hölle machen, aber trotzdem immer für einander einstehen werden. Überhaupt hat diese Folge mal wieder die tiefreichende Beziehung der beiden hervorgehoben und gerade diese familiären Bande machen die große Stärke von "The Originals" aus.

Während die Mikaelson-Brüder in der Fantasiewelt gefangen sind, macht sich in der Realität ein echt skurriles Team für ihre Rettung bereit, bestehend aus Leuten, die sich nicht unbedingt leiden können, aber nun gezwungenermaßen zusammenarbeiten müssen. Die Kombi aus Freya, Marcel, Stefan, Hayley und Lucien hatte eine super Dynamik und konnte die sonst ja doch etwas dramatische Stimmung auflockern. Gerade Lucien konnte mit seiner vorlauten Art für einige lustige Szenen sorgen und hat gleich etwas Schwung in die Gruppe hineingebracht. Mein Highlight war sein Entsetzen darüber, dass die beiden "Kleinkinder" Marcel und Stefan in die Offensive gehen sollen, während er zurück bleiben muss, obwohl er doch viel älter als sie ist. Eine wirklich schöne Szene hatten auch Hayley und Stefan im Kofferraum (ein recht ungewöhnlicher Ort für ein so tiefsinniges Gespräch).

"I felt them leave. My sire line is broken."

Gerade als man gedacht hat, dass der Fluch noch rechtzeitig aufgehoben wurde und Elijah sich schon befreit hat (und wieder vom dramatischen Wasserbecken aus eine Hexe umbringt), schafft es Klaus nicht mehr und wird alleine dem Zauber unterworfen, der die Blutlinienverbindung löst. Eine total eindrucksvolle Szene, mit Marcel, Lucien und Stefan, die zusammensinken (ich möchte nicht wissen, wie viele Vampire aus Klaus Blutlinie weltweit da den Schrecken ihres Lebens bekommen haben). Das ist echt grausame Ironie, ist er es doch, der nichts so sehr fürchtet, wie allein zu sein. So schwer es auch anzusehen war, bin ich wirklich froh, dass die Autoren die Storyline auch wirklich komplett durchgezogen haben und diese tolle Gelegenheit genutzt haben, mal die Grundgesetze der Serie ein bisschen durcheinander zu bringen. Denn jetzt eröffnen sich plötzlich viele neue Möglichkeiten. Zum Beispiel die Tatsache, dass Klaus gegen Ende der Folge alles andere als fit war. War das wirklich nur wie Freya gemeint hatte, die Folge der Magie, oder verändert sich etwas an der Stärke eines Urvampirs, wenn plötzlich der ganze Stammbaum verschwindet? Ich glaube aber eher, dass Klaus nicht die physische Stärke zu schaffen machen wird, sondern eher seine Paranoia, dass niemand auf seiner Seite steht. Da bleibt zu hoffen, dass er an Stefans Abschiedsworte denkt und Hayley bei allem nicht vergisst.

Unterdessen steht Elijah mal wieder Aya gegenüber und nach all dem, was sie bereit war dagegen zu tun, sind sie immer noch miteinander verbunden, was einem für Aya echt nur leidtun kann. Elijah bringt es nicht über sich, die verzweifelte Aya zu erschießen, doch Hayley nimmt ihm einfach mal die Entscheidung ab. Da hatte ich (leider) recht mit meiner Vermutung, dass es für eine Ex von Elijah kein gutes Ende geben kann. So ist es einfach nur schade, dass Aya die Serie verlässt, denn sie war wirklich ein toller Charakter, von der ich gerne noch mehr gesehen hätte.

"I never doubted you for a second, Davina Claire."

Kol ist wieder da (zum Glück hat Davina dem Blut und der Asche nicht auch noch eine Hand beigefügt, sonst wäre noch Lord Voldemort wiederauferstanden). Diesmal scheint er auf Dauer zu bleiben und das weiterhin in Gestalt von Nathaniel Buzolic. So sehr es mich für Davina freut, dass sie jetzt endlich ihr Ziel erreicht und Kol aus der Parallelwelt befreit hat, fürchte ich doch, dass er gerade wohl als Einziger gut auf sie zu sprechen ist. Durch ihren Zauber dürfte sie mal wieder den Hass der Mikaelsons auf sich gezogen haben. Nicht zu vergessen ist da auch die Parallele zwischen ihrem Gespräch mit Marcel, in dem sie meint, dass er ihr nicht vertraut und Kol, der gleich als erstes sagt, dass er immer an sie geglaubt hat. Das lässt jetzt wohl auf eine "Davina und Kol gegen den Rest der Welt"-Variante schließen.

In all dem Trubel wäre mir fast entgangen, dass uns mit der heutigen Folge ja eigentlich alle Bösewichte genommen wurden, oder? Tristan ist nach wie vor irgendwo in einer Kiste im Meer, Aurora wurde fachmännisch von Klaus eingemauert, Aya ist tot und weder Lucien noch Marcel mit den Strix scheinen allzu negativ auf die Mikaelsons zu sprechen zu sein. Und während ich mir sicher bin, dass wir nicht das letzte von Aurora und Tristan gesehen haben, so kann ich mir noch nicht wirklich vorstellen, dass sie gleich wieder auf freiem Fuß sind. Ein neuer Gegner muss also her. Oder dürfen Klaus und Co. tatsächlich einmal kurz Luft schnappen und ihr chaotisches Leben ordnen? Wohl kaum.

Fazit

Diese Folge war bis jetzt für mich eine der besten der Serie. Nachdem die Strix es geschafft haben, zumindest die Blutlinienverbindung von Klaus aufzulösen, muss der sich laut der Prophezeiung vor Freund und Feind in Acht nehmen, die jetzt plötzlich von allen Seiten kommen können. Die Mikaelsons müssen sich erst einmal wieder neu ordnen und die Geschehnisse verarbeiten. Dabei dürfte Kol wohl eine zentrale Rolle spielen, je nachdem wie der auf seine Familie zu sprechen ist.

Denise D. - myFanbase

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