Review: #3.16 Manipulationsspiele

Da denkt man, dass #3.16 Alone with Everybody eine eher ruhigere Episode ist, die sich auf Klaus' und Hayleys Roadtrip und die Streitereien der restlichen Mikaelsons beschränkt und dann haut "The Originals" in den letzten paar Minuten noch einen derartigen Plottwist raus, dass es meine ganzen Spekulationen während der Folge über den Haufen geworfen hat.

"Maybe if you hadn't been a dick to, I dunno, everybody then we wouldn't be on the run."

Beginnen wir erst mal außerhalb von New Orleans. Zuerst war ich etwas skeptisch, wie die Serie funktionieren wird, wenn Klaus plötzlich auf der Flucht und eben nicht mehr im Zentrum des Geschehens ist. Doch ich muss sagen, dass die ganze Sache bis jetzt sehr gut gelöst wurde. So besteht nämlich die Chance, dass wir etwas Charakterentwicklung von Klaus' Seite sehen können, jetzt, wo er nicht rund um die Uhr mit den Problemen seiner Familie konfrontiert wird und vor allem Hayley nicht ausweichen kann. Gerade die Beziehung der beiden hat mir diesmal sehr gut gefallen. Schon in den letzten Wochen sind sich die beiden wieder näher gekommen und es freut mich wirklich, dass hier auf eine Beziehung ohne erzwungene, romantische Untertöne hingearbeitet wird. Von Anfang an hatten Hayley und Klaus eine wunderbare Chemie miteinander, die teils wohl auf ihren Gemeinsamkeiten beruht, und jetzt, wo sie beide auf der gleichen Seite stehen, kann diese Verbindung gerne weiter erforscht werden.

Außerdem ist Hayley eine der wenigen, die es sich außerhalb von Klaus' direkter Familie erlauben kann, ihm ungestraft die Wahrheit ins Gesicht zu sagen. Und das muss einfach hin und wieder sein. Klaus' Geringschätzung über ihren Roadtrip war ja echt lustig anzuschauen, aber es wundert mich nicht, dass Hayley irgendwann davon genervt war. So kann sich Klaus wie zuvor schon von Kol, jetzt auch von Hayley anhören, dass es seine Art und Weise ist, die ihm die ganzen Feinde eingebracht hat, die jetzt hinter ihm her sind. Während ein Teil seiner abwehrenden und beleidigenden Art wohl auch Selbstschutz ist, ist es mehr als Zeit, dass Klaus sich ändert, falls das nach all den Jahrhunderten überhaupt noch möglich ist. Wobei die Episode da eigentlich ziemlich optimistisch geendet hat. Immerhin geht Klaus auf Hayley zu, entschuldigt sich und gelobt Besserung. Mal sehen, wie lange das anhält, jetzt, wo sie erfahren haben, dass immer noch Jagd auf die Werwölfe gemacht wird.

Abgesehen davon tut es echt gut, Hayley mal wieder im Kontakt mit anderen zu sehen. Nachdem wir seit Jacksons Tod nur wenig von den Werwölfen des Bayous gesehen haben, kann man ihr ansehen, wie sehr sie das Wiedersehen mit ihren alten Freunden genießt. Ich bin ja mal gespannt, ob Hollis und Kayla nur kurz zu sehen waren, oder ob sie in den nächsten Folgen noch eine größere Rolle spielen werden.

"Let's discuss our family quarrels. I believe we're long overdue."

Eigentlich können wir froh sein, dass Klaus gerade nicht in der Stadt ist, denn ich möchte nicht wissen, wie die ganzen Streitereien der Mikaelson-Brüder ausgegangen wären, wenn auch noch Klaus mitgemischt hätte. Elijah ist da echt besser geeignet gewesen. Zuallererst: Finn ist tatsächlich zurück und nicht nur irgendeine Einbildung von Kol. Und Finn Mikaelson ist immer ein Grund für Ärger. Wirklich geändert hat er sich auch nicht. Immer noch sind ihm Vampire und allen voran seine Familie zuwider, mal abgesehen von Freya. Mit der möchte Finn jetzt in einem brandneuen Hexenkörper das Weite suchen. Dabei ist es wohl mehr als fraglich, ob Freya mit ihm mitgehen würde. Abgesehen davon wird es Kol niemals zulassen, dass Finn so einfach weggeht, ohne vorher an ihm Rache zu nehmen. Mehr als verständlich, immerhin war es Finn, der Kol an seinen Körper gebunden und dem Tod überlassen hat. Da ist Davinas kleiner Zauberspruch nichts als gerechtes Karma.

Obwohl Finn mir nach wie vor unglaublich unsympathisch ist, konnte ich nicht umhin, ein bisschen Mitleid mit ihm zu haben, als es darum ging, die letzte White-Oak-Patrone zu zerstören. Immerhin ist die der einzige Weg, um als Original aus dem Leben zu scheiden. Auf einem philosophischen Level ist das eigentlich ein ziemliches Dilemma. Fünf Originals und nur eine Kugel. Die Unendlichkeit kann doch ganz schön lang sein. Wobei ich mir nach wie vor nicht so recht vorstellen kann, dass es wirklich nur noch so ein kleines Stück White Oak gibt, beziehungsweise, dass nicht irgendwo ein anderes Mittel existiert, um den Mikaelsons den Garaus zu machen. Wo bleibt denn da der Spaß?

"What if it was all a distraction? Niklaus, I fear that the real threat has been in front of us all along."

Seit die Aktionärin mit ihren mysteriösen Aussagen über ihren Auftraggeber aufgetaucht ist, habe ich mir überlegt, wer nur dahinter stecken könnte. So dramatisch wie der mysteriöse Mann im Hintergrund beschrieben wurde, habe ich ja schon angefangen in Gedanken den Mikaelson-Stammbaum durchzugehen, ob da nicht irgendwo noch ein verschollener (oder eben doch nicht endgültig toter) Verwandter übrig wäre, der es auf die Geschwister abgesehen haben könnte. Dabei versteckt sich jemand ganz anderes hinter der Gefahr: Lucien. Wow, das hätte ich wirklich nicht gedacht. Zugegebenermaßen hatte er in den letzten Folgen (abgesehen von einigen amüsanten Kommentaren) nicht wirklich viel zu tun. Aber ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass er wieder mehr in den Kampf der Mikaelsons einbezogen wird. Nur eben auf ihrer Seite und nicht als Feind. Ich kann nur hoffen, dass ich da nicht als Einzige komplett getäuscht wurde. Immerhin erging es Marcel und Co. nicht viel besser, die sich erst noch so über ihren gelungen Coup gefreut haben. Hier konnte auch Josh endlich mal wieder richtig glänzen. Und trotzdem ist ihr Plan gescheitert.

Natürlich kommt jetzt sofort die große Frage auf: Arbeitet Lucien schon die ganze Zeit heimlich gegen die Mikaelsons? Wenn dem so ist, dann hat er es auf jeden Fall um einiges klüger angestellt, als Tristan und Aurora, die sich direkt gegen die Mikaelsons gestellt haben und gescheitert sind. Oder kam die Idee erst auf, als Lucien wieder zu den Mikaelsons gestoßen ist, nachdem er vermeintlich von Aurora versetzt wurde? Wenn wir uns die Prophezeiung in Erinnerung rufen, ist der "Freund", der sie hintergeht also wieder aktuell wie nie. Gleichzeitig scheinen sich die Ahnen der Hexen auch gegen die Mikaelsons verschworen zu haben. Oder Vincent wird mal wieder von jemandem besessen. Das wird sicher in den nächsten Folgen geklärt.

Richtig spannend ist die Frage, was Luciens Plan ist. Er hat jetzt sowohl Freya als auch die White-Oak-Kugel in seiner Gewalt und vermutlich auch die Hexen auf seiner Seite. Seine Blutlinienverbindung mit Klaus ist gebrochen, was bedeutet, dass er es auf jeden abgesehen haben könnte. Vielleicht ist das jetzt auch die Gelegenheit, Tristan und Aurora wieder mitspielen zu lassen.

Fazit

Die Serie hat es mal wieder geschafft, einen bis zum letzten Moment glauben zu lassen, dass eine Seite gewonnen hat, nur um das Blatt komplett zu wenden. Nun stellt sich die Frage, was die neuen Entwicklungen für die Mikaelsons bedeuten. Mit Freyas Entführung besteht die Möglichkeit, dass Finn zumindest kurzfristig mit seinen Geschwistern zusammenarbeiten wird, um seine Lieblingsschwester zu retten. Ob das gut gehen kann?

Denise D. - myFanbase

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