Bewertung

Review: #3.18 Der Teufel kommt und seufzt

Foto: Leah Pipes, The Originals - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Leah Pipes, The Originals
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nachdem Lucien in #3.17 Behind the Black Horizon zum Super-Hybriden geworden ist, haben die Mikaelsons in #3.18 The Devil Comes Here and Sighs alle Hände voll zu tun, mit dem neuen Machtverhältnis klarzukommen. Langsam aber sicher merkt man, dass sich Staffel 3 von "The Originals" dem Ende nähert. Mit Luciens neuerlangter Macht, Auroras Rückkehr und der immer offensichtlicher werdenden Stärke der Ahnen, sind die Gegner der Mikaelsons stärker denn je. So wie die Sache jetzt steht, ist es wirklich mehr als fraglich, ob alle Charaktere die Folgen bis zum Finale überstehen werden.

"Maybe I can't kill you, but I can make you wish you were dead."

In der letzten Episode konnte Lucien durch seine Verwandlung zum Super-Hybriden einen wirklich eindrucksvollen Einstieg als neuer Hauptgegner der Mikaelsons machen. Gerade durch seine Attacke auf Finn wurde auch gleich klargestellt, was für eine Gefahr er für die Originals darstellt. Nur leider hat Lucien sich keinen Gefallen damit getan, gleich als erstes Aurora zu befreien. Denn die scheint nach wie vor sein großer Schwachpunkt zu sein und hat ihn einiges seiner Bedrohlichkeit gekostet.

Eigentlich konnte einem Lucien echt leidtun. Da hat er sich so viel Mühe gegeben, Aurora den Verwandlungstrank möglichst romantisch anzubieten und willigt sogar noch ein Tristan zu retten, obwohl er mit dem doch herzlich wenig anfangen kann (immerhin hat er ihn ja damals umgebracht). Aber Aurora will nach wie vor nichts von ihm. Dafür konnte man förmlich sehen, wie ihr der Gedanke kam, den Trank und damit Lucien für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. Die Geschichte der beiden hat schon fast etwas Märchenhaftes: Lucien als einfacher Stallbursche (wie die Mikaelsons ihn ja immer so uncharmant daran erinnern), Aurora als unerreichbare Prinzessin. Nur scheint mit seiner hoffnungslosen Schwärmerei jetzt endgültig Schluss zu sein. Immerhin hat Klaus es geschickt geschafft, Aurora ihre wahren Gefühle für Lucien vor laufender Kamera hervorzulocken - nämlich gar keine. Soviel zu der Allianz von Aurora und Lucien.

Nur gut, dass die beiden ziemlich schnell Ablenkung in Form von Klaus gefunden haben. Der wird in typisch dramatischer Manier mitten in Luciens Apartment gefesselt und aufgehängt (wer musste da noch an die vergleichbare Szene aus "Vampire Diaries" mit Damon und Rebekah denken?). So muss sich Klaus mal wieder seiner bevorzugten Waffen bedienen: Schmeichelei und Beleidigung. Es war wirklich amüsant, ihm bei dem Versuch zuzusehen, Aurora doch noch mal um den Finger zu wickeln. Große romantische Zitate hin oder her, ihr letztes Treffen hat doch ziemlich eindeutig geendet, nachdem er sie lieblos eingemauert hat. Darüber kann selbst Aurora nicht hinwegsehen. Also kommen wir wieder zu unserem üblichen Lied zurück, dass Aurora als verrückt abgestempelt wird. Es würde mich echt freuen, da mal ein bisschen mehr Komplexität hineinzubekommen. Denn bis jetzt ist das tatsächlich Auroras Hauptcharaktereigenschaft. Gerade durch Tristans Entführung hatte ich gehofft, dass wir Aurora vielleicht noch etwas zielstrebiger und konzentrierter erleben, immerhin weiß sie ja auch Lucien für ihre Zwecke zu nutzen, aber letztlich kommen ihr dann doch immer wieder ihre unkontrollierten Emotionen in die Quere. Deswegen bleibt es bei mir dabei, dass Lucien mir als Gegner der Mikaelsons um einiges besser gefällt. Fragt sich nur, wie es um seine schönen Pläne jetzt bestellt ist, wo er doch weiß, dass das mit Aurora nie etwas werden wird. Immerhin lässt das Ende der Episode vermuten, dass es mit Luciens Kontrolle auch nicht mehr allzu gut läuft.

Während die Rettungsaktion von Klaus ein absoluter Erfolg war, hatten Elijah und Freya mit Lucien eine weit undankbarere Aufgabe. Zunächst mal war ich von Freya komplett begeistert, die die ganze Trauer um den Verlust ihres Bruders in den Kampf gegen Lucien steckt, anstatt sich irgendwo zu verkriechen. Nur zu schade, dass selbst die volle Hexen-Power von Freya nicht ausreicht, um es mit den Urahnen der Hexen aufzunehmen. Da war der ganze dramatische Auftritt mit Bannzirkel und den Strix als Publikum umsonst (Lucien unter einen Parkplatz einbetonieren - die Mafia lässt grüßen).

"Cami may tell you that staying away is the best and maybe it is. But it doesn't stop how she feels."

Da wollte Camille doch eigentlich nur Abstand von den Mikaelsons und jetzt steckt sie doch wieder mittendrin in ihrem Drama. Klaus' Rettung in Form von Hayley und Camille hat mir wirklich sehr gut gefallen. Die Freundschaft der beiden kann gerne weiter erforscht werden. Gerade auch Hayley hat sich in den letzten Folgen in einen sehr angenehmen, erwachsenen und familiären Charakter entwickelt, die wunderbar mit den Mikaelsons harmoniert. Vor allem haben sie es zusammen geschafft, Aurora auszuschalten, obwohl die doch um einiges stärker ist. Natürlich hat dieses Duo noch einmal ein bisschen zusätzliches Drama in die Szene gebracht. Man konnte deutlich sehen, wie sich Klaus' Ausdruck verändert hat, als die Türen aufgingen und plötzlich Cami dastand.

Schon die ganze Folge über wurde uns die verloren geglaubte Beziehung zwischen Klaus und Camille wieder in einem etwas positiveren Licht dargestellt. Gerade Cami hat wieder einen Schritt auf Klaus zugetan, indem sie sich entschieden hat, ihm zu helfen, auch wenn sie sich damit in Gefahr begibt. Die Blicke, die Cami und Klaus nach dem Sieg über Aurora ausgetauscht haben, waren auch alles andere als platonisch. Trotzdem dürfte Hayleys Kommentar über Camis Gefühle zu Klaus genauso gut auch auf sie selbst zutreffen (da wurde sicher nicht umsonst zu Elijah geschwenkt). Heißt das jetzt, dass sich gegen Ende der Staffel noch etwas in Richtung Romantik tut?

Doch wenn man sich die letzten Momente der Folge ansieht, fürchte ich, dass Klaus und Cami für Romantik nicht mehr viel Zeit bleiben wird. Luciens Biss ist für Vampire tödlich und auch wenn wir davon ausgehen können, dass Klaus und Co. in der nächsten Folge alles daran setzen werden, ein Gegenmittel zu finden, bin ich nicht allzu optimistisch. Schließlich hatten wir es erst, dass Camis Leben auf dem Spiel stand. In #3.10 A Ghost Along The Mississippi ist sie zwar als Vampir wiederauferstanden, aber ob sie noch einmal Glück haben wird? Denn für ein Gegenmittel ist es irgendwie noch zu früh, immerhin haben wir ja noch einige Folgen bis zum Finale und ich kann mir nicht vorstellen, dass Lucien vorher besiegt wird. Ohne die tödliche Gefahr seines Bisses würden die Autoren eigentlich zu viel von seiner Stärke aufgeben. Auf der anderen Seite wäre es schon etwas merkwürdig, wenn erst Finn und dann gleich darauf Camille auf die genau gleiche Weise sterben würden. Nun, wir werden sehen. Solange werde ich einfach hoffen, dass die Mikaelsons irgendwie einen Mittelweg finden: Camille wird gerettet, aber Lucien bleibt nach wie vor gefährlich.

"I would never hurt Davina."

Jenseits von den Geschehnissen rund um Lucien haben Davina und Vincent mit ihrem Kampf gegen die Urahnen der Hexen begonnen. Allmählich frage ich mich, ob die nicht eigentlich die viel gefährlicheren Gegner sind. Auch wenn sie bis jetzt noch nicht komplett im Zentrum des Geschehens stehen, mischen sie doch überall mit und haben Lucien letztlich als ihre Marionette auserkoren. Nachdem Vincent jetzt nicht mehr Regent ist, kann er sich zumindest guten Gewissens mit Davina zusammentun. Die kann auch alle Hilfe brauchen, wenn es darum geht, Kol zu retten. Auch bei diesen beiden mache ich mir ein bisschen Sorgen. Es wird beinahe schon zu oft erwähnt, dass Kol Davina unter keinen Umständen weh tun will. Kann man das jetzt als Foreshadowing auslegen, oder soll uns das nur zeigen, wie viel ihm Davina bedeutet? Ganz nebenbei hat es mich unglaublich gefreut, dass zwischen Davina und Marcel wieder alles in Ordnung ist, denn die Beziehung der beiden hat mir schon gefehlt. Wie auch immer, die Ahnen müssen weg. Ein für alle Mal. Nachdem Vincent noch so schön von früheren, besseren Zeiten gesprochen hat, würde mich für ihn und Davina nichts mehr freuen, als dass sie die Ahnen besiegen und selbst den Beginn für einen Neuanfang der Hexen von New Orleans legen.

Fazit

Eine sehr unterhaltsame Episode, die sich besonders auf Charaktermomente konzentriert hat. Gleichzeitig wurden einige Fragen aufgeworfen, die vermutlich schon in der nächsten Folge angesprochen werden: Wird Cami gerettet werden können? Was macht Kol jetzt, da er nicht aus der Stadt fliehen kann? Wie sieht Luciens nächster Schritt aus?

Denise D. - myFanbase

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