Bewertung

Review: #3.13 Das Herz in der Box

Foto: Phoebe Tonkin, The Originals - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Phoebe Tonkin, The Originals
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Da Aurora in der letzten Folge das White-Oak-Pferd in die Hände bekommen hat, hoffte man für diese Folge auf einen spannenden Machtkampf, der allerdings nur einen Bruchteil der Folge einnahm. Ein großer Fokus lag stattdessen darauf, die machtvollen Frauenfiguren der Serie darzustellen.

"It is also something more."

Die Verwandlung von Camille ist zwar abgeschlossen, dennoch gibt man sich die Mühe, ihr neues Ich in die aktuellen Geschehnisse zu integrieren. Man nutzt diese Möglichkeit dieses Mal in Figur von Hayley und schafft es, uns die Girlpower der beiden zu zeigen. Zuvor hat Camille Hayley reingelegt, um an das Pferd zu kommen, doch dies steht nicht länger zwischen den beiden und Hayley zeigt Camille diese Mal, dass sie lernen muss, ihre Fäuste einzusetzen, damit sie in dieser gefährlichen Welt überleben kann. Es hat mir durchaus Spaß gemacht, die beiden gemeinsam zu sehen und aufzuzeigen, dass es jemanden gibt, dem Hayley, die im Vampirbusiness noch recht neu ist, ebenfalls etwas beibringen kann. Mir fehlt in der Serie eine echte Freundschaft, sei es zwischen Männern oder Frauen. Alle Beziehungen sind durch komplizierte Fehltritte vorbelastet und es gibt kein Paar, das uns wirklich zeigt, was Freundschaft und Vertrauen bedeutet. Nun schafft man allerdings die Möglichkeit dazu und zeigt uns die Parallelen zwischen Camille und Hayley auf. Während Hayley nie ein Hybrid sein wollte, konnte sich Camille nie ein Leben als Vampir vorstellen. Beide sind durch ihre Familien jedoch geradezu dazu vorbestimmt, in deren übernatürliche Fußstapfen zu treten. Ich hoffe sehr, dass man noch mehr Szenen mit den beiden zeigt, weil es viel Spaß gemacht hat, sie gemeinsam trainieren zu sehen. Auch die kleine Botschaft von Hayley war für mich ein Zeichen, dass sich die Frauen tief im Inneren verstehen.

"The bullets. They are white oak, Niklaus."

Nachdem Aurora Freya gekidnappt hat, braucht es eine Weile, bis die Brüder ihr und ihrem Gedicht auf die Spur kamen. Der spannendste Moment war dabei für mich die Begegnung von Aurora und Elijah, wo man tatsächlich noch geglaubt hat, dass sich in dieser Episode ein Showdown ereignen wird. Schnell stand jedoch fest, dass im Fokus wieder einmal nur vorwurfschwere Wortgefechte stehen, bei denen sich die Charaktere gegenseitig alte Kamellen zur Last legen. Aurora lässt man in diesem Zusammenhang immer unsympathischer aussehen und will uns dazu bringen, sie als die durchgeknallte Irre anzusehen, die uns zu Beginn der Staffel gezeigt wurde. Ich weigere mich, nicht mehr in der Figur zu sehen, da ich finde, dass sie sehr viel Potential hat. Dies wurde mir besonders bei ihrem Aufeinandertreffen mit Freya bewusst, bei dem der Hass in Auroras Augen richtiggehend gefunkelt hat. Sie versteht es tatsächlich, die rachedurstige Seite an sich zu mimen und ich bin mir sicher, dass sie auch viele andere Facetten verkörpert. Leider durfte sie davon noch nicht zu viele zeigen, was es manchmal etwas langweilig macht. Denn die ganze Folge lang Auroras Rache zu verfolgen, wirkt dann doch etwas langatmig und man wünscht sich nur, dass sie einfach auf jemanden schießt (gleichzeitig habe ich mich gefragt, warum sie die wertvollen White-Oak-Kugeln auf jemanden wie Freya verschwendet).

Als sich die Konfrontation mit Elijah dann zuspitzt, wurde mir klar, dass wir in dieser Folge keine großen Kämpfe zu sehen bekommen werden. Die Spannung wurde nicht richtig aufgebaut und bald war klar, dass Aurora nur mit halbem Herzen bei der Sache ist. Würde sie wirklich Elijah töten und das Leben ihres Bruders riskieren? Ich glaube kaum. Ihr Ausspruch Queen takes king und der Schuss auf Elijah wirken daher wie ein Notausgang, den die Autoren gewählt haben, um die Jagd auf Aurora nicht als vollkommen sinnlos abzustempeln. Es zeigt uns einfach, dass bis zum Finale noch einige Zeit vergeht und dass wir nach dem Tod von Jackson nicht so schnell befürchten müssen, zu noch einer Beerdigung antreten zu müssen.

"The heart has to be special."

Neben Camille und Hayley bieten auch Davina und Aya in dieser Folge viel Potential in Sachen Girlpower. Die beiden Frauen werden uns als starke und nicht weniger sture Gegenspielerinnen verkauft, die alles daran setzen würden, um ihren Plan in die Tat umzusetzen. Davinas Wünsche werden dabei auch kurzzeitig befriedigt, da man uns erneut mit einem Gastauftritt von Nathaniel Buzolic beglückt. Auch wenn ich mich damit angefreundet habe, dass Kol nun wieder sein Gesicht und nicht das von Daniel Sharman trägt, bedaure ich diese Wahl, da zwischen ihm und Davina einfach keine Funken fliegen. Da helfen auch die anzüglich gemeinten altmodischen Worte nichts, Fakt ist und bleibt, dass die beiden einfach noch nicht warm mit einander geworden sind.

Anders sieht es mit Davina und der Hexerei aus. Schon allein wenn sie von dem Zauber spricht, der Kol zurückholen kann, sieht man das erwartungsvolle Schimmern in ihren Augen. Nicht anders war es in dieser Folge, als Davina erfahren hat, dass sie das Herz von einem Vampir außerhalb der Blutlinien braucht, um jene aufzulösen. Dass die Wahl dabei auf Hayley fällt, war klar, weniger verständlich finde ist, dass auch Jacksons Herz in Frage kommt. Es wirkt auf mich immer etwas abstoßend, wenn eine Storyline nicht selbsterklärend ist, sondern die Autoren es extra nochmal ausformulieren müssen, damit die Zuschauer verstehen, was sie meinen. So erging es mir bei der Sache mit Jacksons Herz. Jenes ist also bei der Hochzeit mit Hayley ein Spiegelbild von ihrem Herzen geworden, weshalb es für das Ritual ebenfalls in Frage kommt. Wenn man ein wenig darüber nachdenkt, kann man sich darauf durchaus einlassen, an sich macht es aber dennoch wenig Sinn, dass man dann nicht ein beliebiges Herz eines Werwolfs nehmen kann, der einst Jacksons Rudel angehörte, da ja alle bei der Hochzeit von Hayley und Jackson ihre Hybrideigenschaften erhalten haben und somit ein Spiegelbild ihres Herzens sein müssten, oder?

"Aya, I thought someone would have killed you by now."

Aya ist mir in dieser Folge ein echtes Rätsel. Zuletzt hat sie die Leitung der Strix an Marcel verloren, doch nun führt sie sich wie deren Anführerin auf, wirft mit Befehlen um sich und erteilt Marcel Anweisungen. Das ganze hat auf mich sehr unstimmig gewirkt, besonders da Marcel nur wenig tat, um sich gegen Aya durchzusetzen. Es passte durchaus zu ihm, im Untergrund zu arbeiten und von Jacksons Herz zu erfahren, dennoch untergräbt Aya in meinen Augen Marcels Position als frisch gebackener Anführer. Das ist etwas, was sich Marcel früher nie hätte gefallen lassen. Auch die kleine Drohung am Ende wirkt eher halbherzig, als würde er Aya aus Gründen des Anstandes in die Schranken weisen und nicht, weil sie ihre Grenzen überschritten hat.

Dass Aya sich allmächtig fühlt, zeigt sich auch darin, dass sie hinter Marcels Rücken beginnt, mit Aurora zu kooperieren. An sich nicht verwunderlich, da sich die Frauen durch Lucien eigentlich schon viele Jahre lang kennen müssten. Dennoch wirken sie nicht so, als wären sie sich sonderlich vertraut.

"Let's kill them all."

Ganz zum Schluss ertönt der Startschuss zur Jagd auf die Feinde, von dem ich eigentlich dachte, dass er schon längst erschallt war. Dennoch fordert Klaus seine Familie nun erneut auf, sich zur Wehr zu setzen und man untermauert den Familienzusammenhalt damit, dass Klaus Freya versichert, sie als wahrhaftige Schwester zu sehen. Ich würde mir durchaus wünschen, dass Freya langsam zu einem vollwertigen Mitglied der Familie wird, doch zwischenzeitlich haben die Autoren wohl vergessen, sich nach dem starken Fokus der zweiten Staffel nun auch auf Freya zu konzentrieren. Neben den restlichen Mikaelsons wirkt sie noch immer etwas farblos.

Fazit

Diese Folge hat gute Ansätze, wie die sich entwickelnde Freundschaft zwischen Camille und Hayley. Dennoch tritt man in einigen Punkten auf der Stelle.

Marie Florschütz - myFanbase

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