Bewertung

Review: #4.13 Das Fest aller Sünder

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The Originals
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Man hat #4.13 The Feast of All Sinners angemerkt, dass die Serienmacher sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sicher waren, ob "The Originals" noch eine weitere Staffel bekommt. Doch inzwischen wissen wir, dass es Staffel 5 geben wird. Zum Glück, denn für mich hat das einiges daran geändert, wie mir die Folge gefallen hat.

"Always and Forever. We had a good run."

Zuerst mal zur großen Haupthandlung: Um Hope zu retten und The Hollow endgültig wegzusperren, müssen die Mikaelsons The Hollow auf sich aufteilen und dürfen sich nie wieder sehen. Der größte Vorteil an dieser Geschichte waren die tollen Charaktermomente und emotionalen Szenen, die daraus hervorgegangen sind. Gewissermaßen bringt man die Entwicklungen, die die einzelnen Charaktere im Laufe der Staffel durchlaufen haben, zu einem passenden Abschluss.

Klaus und Marcel, deren Vertrauensverhältnis zu Beginn der Staffel noch komplett zerstört war, finden wieder zueinander. Klaus entschuldigt sich ehrlich bei Marcel, nicht nur dafür, dass er ihm kein guter Vater sein konnte, sondern auch dafür, dass er ihm und Rebekah nie eine Chance gegeben hat (was im Nachhinein wohl Foreshadowing war). Das war eine kurze und doch berührende Szene, die zwar nichts ungeschehen macht, aber trotzdem einen schönen Abschluss bildet.

Freya und Keelin haben inzwischen wohl die gesündeste Beziehung in der Serie. Es hat mich unglaublich gefreut, die Entwicklung der beiden mitzuverfolgen, die ohne unnötiges Drama ausgekommen ist. Nachdem diese Staffel eher gezeigt hat, wie Keelins Auftauchen Freya verändert, hoffe ich, dass in Zukunft noch ein größerer Schwerpunkt auf Keelin gelegt wird. Vielleicht ja etwas mit Werwölfen?

"I could never be what you needed me to be."

Die größte Überraschung war wohl Elijah. Denn dem ist seine Position in der ganzen Geschichte mehr als bewusst gewesen. Erst ist da das Aus mit Hayley. Obwohl die ganze Staffel daraufhin gearbeitet wurde, hatte ich durch die letzten Folgen doch noch gedacht, dass die beiden irgendwie zusammenfinden würden. Aber nein, es scheint das endgültige Ende von Haylijah zu sein. Einerseits finde ich das schade, weil sie doch Potential hatten. Andererseits hat ihre Beziehung eigentlich nie Fortschritte gemacht und - wie die beiden selbst schon festgestellt haben - sie hätte wohl auch keine Zukunft. Der wohl schlimmere Schlag ist für Elijah aber die Trennung von seiner Familie. Nachdem er gerade auch in dieser Staffel alles dafür gegeben hat, damit seine Familie weiterexistieren kann, werden sie nun doch alle getrennt. Trotzdem war es ein drastischer Schritt von ihm, sich von Marcel und Vincent seine Erinnerungen nehmen zu lassen. Gewissermaßen hält er also seinen Schwur, indem er ihn vergisst – wie poetisch. Diese Szene war einfach genial gemacht und es ist nicht ohne Ironie, dass es ausgerechnet Marcel ist, der Elijah manipuliert. Bei der Rückblende, die sie währenddessen gezeigt haben, habe ich schon fast befürchtet, dass Elijah noch umkommt. Jetzt scheint Elijah fürs Erste Frieden gefunden zu haben. Wobei ich mich frage, inwieweit man so etwas tief Verwurzeltes wie seinen Familiensinn so einfach weg-manipulieren kann. Vielleicht erfahren wir darüber in der nächsten Staffel mehr. Immerhin kann man die Manipulation ja auch wieder rückgängig machen, denn als mehr als eine zwischenzeitliche Lösung möchte ich das nicht sehen.

"The savage Mikaelsons heroically defeating an evil. Maybe this will finally earn us redemption."

Die Abschlussszenen haben dann noch ein bittersüßes Ende ausgemalt. Denn abgesehen von Klaus bekommt eigentlich jeder ein Happy End. Freya und Keelin bleiben zusammen in New Orleans und wie ich Freya kenne, wird sie sicher nach einer Rettung für ihre Geschwister suchen. Rebekah ist in New York und trifft dort auf Marcel. Das war wohl einer meiner Lieblingsmomente der Folge. Denn endlich, endlich können diese beiden zusammen sein. Das freut mich echt unglaublich, schließlich warte ich jedes Mal, wenn ihre Beziehung (oder eben eher Nicht-Beziehung) mal wieder thematisiert wird, dass es endlich etwas wird. Okay, Sofya wurde vielleicht etwas sehr schnell abgeschrieben, nachdem Marcel folgenlang wie besessen darum gekämpft hat, sie zu retten, aber na ja. Wirklich viel konnte ich mit den beiden eh nie anfangen. Kol und Davina bekommen ihr Happy End und ich kann nur hoffen, dass den beiden etwas Glück gegönnt wird und wir die neue Staffel nicht mit einem mysteriösen blutrünstigen Mörder in San Francisco beginnen. Hayley hat Hope tatsächlich an der Salvatore School angemeldet, was Hope und damit auch Hayley glücklich macht. Selbst Elijah bekommt wohl sowas wie ein schönes Ende. Als Musiker, was für ihn ja schon immer so etwas war, wie für Klaus die Malerei. Nachdem er sich in Frankreich befindet, frage ich mich, ob das wohl der kleine Ort war, von dem er Hayley mal erzählt hat?

Nur einer bleibt irgendwie auf der Strecke: Klaus. Irgendwie tragisch, nachdem er es doch ist, der sich am meisten von allen weiterentwickelt und auch am meisten verloren hat. Denn während die anderen entweder ihre Familie vergessen oder eine andere wichtige Person gefunden haben, steht Klaus alleine da. Letztlich erfüllt sich also genau das, wovor er sich am meisten fürchtet. Und im Gegensatz zum letzten Finale, wo er sich ebenfalls für die Familie geopfert hat, gibt es diesmal keine Hoffnung auf baldige Rettung. Immerhin hat er noch Freya, die er besuchen kann, doch wird das reichen, um Klaus davor zu bewahren, sich wieder komplett zu vergessen?

Während die Trennung der Mikaelsons sicher der große Schocker des Finales war, finde ich auch, dass gerade in dieser Trennung viel Potential liegt. Natürlich geht es bei "The Originals" zentral um die Mikaelson-Familie, um ihre Beziehungen zueinander, ihre Kämpfe, ihre Fehden, ihre Feinde – alles ist mit der Familie verwoben und kann kaum einzeln gesehen werden. Doch es ist vielleicht gar nicht schlecht, auch einmal einen Blick auf die einzelnen Geschwister zu werfen. Darauf, wie sie sich alleine entwickeln. Meistens haben wir immer nur gesehen, dass Rebekah oder Kol die Stadt verlassen haben und irgendwann dann eben wieder da waren. Aber jetzt sind sie alle von der Struktur entfernt, die sie irgendwie auch immer zurückgehalten hat. Jeder kann sich bewusst werden, wer er ganz persönlich ist, ohne den Mikaelson-Namen hintendran. Als Serienende hätte ich die Trennung deprimierend gefunden, doch als zwischenzeitlicher Selbstfindungstrip könnte das interessante neue Wege bereithalten.

Randnotizen:

  • Der einzige Sinn von Dominics Wiederbelebung war doch auch nur, den Sprechanteil von Summer Fontana etwas zu verringern.
  • Sehe ich das Recht, dass die Originals mal eben so die komplette Kirche voller Hexen gemolowtowed haben?
  • Als kleine Nebenanmerkung fand ich es toll, dass in dieser Folge niemand der wichtigen Charaktere sterben musste. Keiner der Mikaelsons, nicht mal Keelin oder Josh, um die ich mir schon die ganze Staffel über Sorgen gemacht hatte.
  • Ein bisschen antiklimatisch war die Vernichtung von The Hollow ja schon. Okay, die Originals mussten einen hohen Preis dafür zahlen. Trotzdem kam mir das fast etwas zu einfach vor.
  • Für diejenigen, die sich wundern, wer jetzt über New Orleans wacht, nachdem Marcel Rebekah nachgelaufen ist: Michael Narducci hat verraten, dass sie leider eine Szene zwischen Marcel und Vincent kürzen mussten. In der sprechen die beiden darüber, warum die Hexen von New Orleans so einen Hass auf Vampire hatten und sich freiwillig The Hollow angeschlossen haben. Marcel hat eingesehen, dass er falsche Entscheidungen getroffen hat und er gibt seine Herrscherkrone gewissermaßen an Vincent ab.
  • Apropos: Das war die letzte Episode mit Narducci als Showrunner. Auch das dürfte wohl den allgemeinen Abschieds-Vibe erklären, den die Folge ausgestrahlt hat. Ich hoffe nur, dass die Serie den Wechsel zu den neuen Serienmachern gut übersteht.

Fazit

Dieses Staffelfinale hat in einiger Hinsicht an das von Staffel 3 erinnert, auch wenn hier noch ein Schritt weiter gegangen wurde. Wieder werden die Mikaelsons getrennt - dieses Mal alle - um jemanden von ihrer Familie zu beschützen. Was der Folge an Spannung und Action gefehlt hat, wurde durch emotionale Charaktermomente wett gemacht, die zusammen mit den Schlussszenen ein ziemliches Abschieds-Feeling kreiert haben. Obwohl es einen deutlichen Abschluss der Storyline gab, sind noch mehr als genug Fragen offen, die einen bis zum Beginn der nächsten Staffel beschäftigen werden. Allen voran: War's das wirklich mit always and forever?

Denise D. - myFanbase

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