Review: #1.01 Die neuen Hexen von Chance Harbor
Der Serienauftakt der neuen The CW Serie "The Secret Circle" zeigt sich genau so, wie ich es erwartet hatte. Ein langsam und ruhig startendes Teen-Mystery-Drama mit erstklassigen Darstellern, die zudem auch noch alle überaus hübsch sind.
Die Charaktere
Nach einer Episode erwarte ich ja gar nicht, dass ich schon alle Seiten eines jeden Charakters kenne, aber einen gewissen Einblick konnte man doch gewinnen. Natürlich kann und will ich im Folgenden nicht auf jede Person eingehen, die es gibt, doch einige Auffälligkeiten möchte ich hervorheben. Da ist zunächst natürlich Dreh- und Angelpunkt der Story: Cassie. Sie wirkt gleich im ersten Moment sehr offen und selbstständig, darum ist es auch gar nicht verwunderlich, dass sie nach nur einem Monat ihrer verstorbenen Mutter nur eine kurze Träne nachweint und dann ihr Leben weiter meistert. Sie scheint eine flotte Zunge zu haben, wenn man sie provoziert. Selbst würde sie jedoch kaum provokativ auftreten. Cassie zeichnet eine ungeheure Ruhe aus, die ich persönlich weniger nachvollziehen kann.
Person zwei auf meiner Liste der auffälligen Charaktere ist Adam. Ich kann gar nicht so recht festmachen, was mich an ihm gleichzeitig fasziniert und ihn aber auch unsympathisch dastehen lässt. Es ist aber auf jeden Fall der Umstand, dass er anscheinend keine Sekunde zögert auf Cassie zu stehen, obwohl er eine Freundin hat. Dazu kommt sein unschuldiges Getue, obwohl ich ihm das nicht abkaufe.
Als letztes will ich an dieser Stelle noch auf Charles Meade eingehen, dargestellt von Gale Harold, welcher es schafft die Zwiespaltigkeit dieses Charakters gekonnt darzustellen. Auf der einen Seite ist er Vater der zurückhaltend und freundlich wirkenden Diana, auf der anderen Seite weiß der Zuschauer, dass er für den Tod von Cassies Mutter verantwortlich ist. Er wirkt zeitgleich unheimlich und familienfreundlich. Eine Gratwanderung, die ich nur bewundern kann und die an dieser Stelle auch aus dem Trott der stereotypen anderen Charaktere hervor sticht, auch wenn er diesen Spagat zwischen zwei komplimentären Persönlichkeiten in einer Figur nicht zum ersten Mal macht, er erinnert mich bisher sehr stark an seine Rolle des Brian Kinney in "Queer as Folk". Bleibt also abzuwarten, ob er es schafft Charles Charles sein zu lassen und nicht zu viel einer seiner alten Rollen hinein bringt und sich deshalb uninteressant zu gestalten.
Die Storyline
Sehr einfallsreich kann man die Geschichte der Episode nicht nennen, man hat konstant ein déjà-vu-Gefühl, das man in keiner Sekunde los wird. Die Erzählweise ist, wie die Story, etwas langatmig und kommt so nicht richtig in Schwung. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass der Zuschauer einfach viel zu viel weiß, dafür, dass die Serie "The Secret Circle" heißt. Von Geheimnis war kaum etwas zu spüren, geschweige denn von dem Zirkel, dem die sechs gezwungener Maßen angehören. Sie wirken alle sechs wie Einzelkämpfer und deshalb wohl auch so eindimensional. Cassies Verhalten zum Beispiel als sie mit Adam das Wasser schweben lässt, war ebenso vorauszusehen, wie Adams Versuch an dieser Stelle sie zu küssen. Diese gesamte Mischung lässt die Pilotfolge etwas langweilig wirken, auch wenn einzelne Charaktere, allen voran Charles Meade, interessant wirken. Das einzige Geheimnis, das dem Zuschauer nicht in der ersten Folge aufgedeckt wird, ist, wie genau jedes der sechs Zirkelmitglieder einen Elternteil verloren hat, deutlich wird aber, dass sowohl die Rektorin Dawn Chamberlain, als auch Charles etwas im Schilde führen.
Sehr schade fand ich es, dass ein großer Teil für eine zukünftige Storyline verloren ging, als Cassie gleich in ihrer zweiten Nacht in Chance Habor das Sprüchebuch ihrer Mutter mit dem darin enthaltenen Brief an sie fand. Sollte der Brief eine gewisse Melancholie beim Zuschauer hervorrufen, als Cassie ihn vorlas, die musikalische Untermalung der Szene, legt meiner Meinung nach diesen Schluss nahe, so ist auch dies nicht gelungen.
Fazit
Die gesamte Episode überblickend kann der Pilot von "The Secret Circle" so gerade eben noch überzeugen, vor allem in Anbetracht, dass hier ein Teen-Mystery-Drama vorliegt und kein hochkarätiges Charakterwerk. Die Serie weiß vor allem durch gut aussehende Darsteller optisch zu unterhalten, kann aber bisher keine überaus nennenswerten Charaktere aufzeigen, um auch im Charakterbereich zu überzeugen. Gerade die Darstellerin der Cassie, Brittany Robertson, wirkt unerfahren und wenig wandelbar. Doch ich kann mich täuschen, weshalb ich in jedem Fall auch die nächste Episode sehen werden, denn irgendwie hat mich das Secret im Titel doch gefasst, denn Geheimnisse sind doch immer etwas schönes.
Jamie Lisa Hebisch - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: PilotErstausstrahlung (US): 15.09.2011
Erstausstrahlung (DE): 12.02.2014
Regie: Liz Friedlander
Drehbuch: Andrew Miller
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