Bewertung

Review: #6.18 Us

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Das war es also. Das Serienfinale von NBCs Hit "This Is Us" und ehrlich gesagt bin ich mir nicht ganz schlüssig darüber, was ich davon halten soll. In der letzten Review wurde geschrieben, dass #6.17 The Train sehr gut als Serienfinale hätte fungieren können und ich muss sagen, dass ich dem zustimme. Damit will ich nicht sagen, dass #6.18 Us schlecht war. Es war aber völlig anders, als ich es mir vorgestellt oder gewünscht hätte. Dennoch kann ich sagen, dass es trotz allem 'rund' gewesen ist.

Überall dabei sein...

Mit Rebecca ist auch der zweite Elternteil der Big Three gestorben und ich habe in der vergangenen Woche einige Tränen vergossen, weil es perfekt perfekt war, wodurch es eben tatsächlich als endgültiges Serienfinale hätte dienen können. Dennoch habe ich mich auch gefragt, was mich bzw. uns alle in dieser Episode erwartet, denn der Teaser dafür hat nicht viel hergegeben. Ich hätte aber ehrlich gesagt auch nicht damit gerechnet, dass wir die Beerdigung von Rebecca miterleben werden. Diese war aber auch ähnlich aufgebaut, wie die von Jack damals. Angesichts dessen, dass ich eben schon in der letzten Episode so viele Tränen vergossen habe, war ich aber auch froh darüber, dass man hier eigentlich einen 'Schnelldurchlauf' gemacht hat.

Vorwiegend hat man in der finalen Episode mit zwei Zeitebenen gearbeitet und ich würde gerne mit der Gegenwart anfangen. Leider muss ich dabei vorwegnehmen, dass es mir nicht so gut gefallen hat, dass man Randal so sehr in den Fokus gerückt hat, denn nicht nur er hat seine Mutter verloren, sondern auch Kate und Kevin, die aber in der Gegenwart für mich relativ kurz kamen. In der Vergangenheitsebene wurde Randall immer als das Kind hingestellt, welches immer und am meisten für Rebecca da war und das zu ihr immer eine besondere Bindung hatte. Auch der Händedruck hat symbolisiert, dass Rebecca Randalls Bitte gehört und nachgekommen ist. Das ist auch völlig okay, nur fand ich es diesmal noch viel intensiver, weil wir eigentlich nur vorwiegend etwas über Randalls Zukunft erfahren haben, denn er wird Großvater, da Déjà und Malik Eltern eines Sohnes werden, den sie nach Randalls biologischen Vater – William – benennen wollen. Es war schön, dass wir noch einmal eine Szene zwischen Randall und William erleben durften, weil diese gezeigt und ausgesagt hat, wie viel Liebe William für seine Enkeltöchter hatte, wobei er sie nur so kurz kannte, aber sie bedingungslos geliebt hat und diese Liebe nochmals eine andere ist, als zu seinem eigenen Sohn. Wie gesagt, ich fand dieses Szenario wirklich schön und auch amüsant, aber mir wäre es noch lieber gewesen, wenn man Kate und Kevin auch nochmals solche Momente geschenkt hätte. Auch fand ich es etwas schade, dass Randall und auch Beth keine Momente mit Annie und Tess hatten und man Déjàs Verbindung so in den Fokus gerückt hat. Vielleicht hat man so nochmals unterstreichen wollen, dass Randall seine Adoptivtochter ebenfalls so liebt, wie er selbst von Rebecca und Jack geliebt worden ist und die beiden dadurch weiterleben werden. Wie gesagt, ich fand es gut. Allerdings wurde in den vergangenen fünf Staffeln schon mehr als genug deutlich und auch genügend thematisiert, wie dankbar Randall seinen Adoptiveltern ist, weshalb man das Ganze ruhig etwas hätte verkürzen können.

Ich konnte aber sehr gut verstehen, dass er jetzt eine Leere in sich spürt und vieles für sinnlos hält. Ich bin aber auch froh, dass man Randall in der finalen Episode nicht wieder in ein Loch gestürzt hat und er Panikattacken bekommen hat, sondern dass ihm sowohl von Beth, Déjà als auch seinen Geschwistern aufgezeigt wurde, dass das Leben trotzdem nicht stehen bleibt, dass es dennoch weitergeht. Dementsprechend gut hat mir auch der Big-Three-Moment kurz nach der Beerdigung gefallen, denn auch hier hat sich für mich ein Kreis geschlossen. Ich kann verstehen, dass besonders Kate Angst hat, dass die Geschwister auseinandertreiben, da sie glaubt, mit Rebeccas Tod das letzte Bindungsglied verloren zu haben, was alle zusammenhält. Wenn man sich aber mal an die erste Staffel zurückerinnert, dann haben die Geschwister immer wieder zusammengefunden und vor allem, wenn es darauf ankommt. Nun sind sie auch nochmals älter und reifer geworden und verstehen nochmals umso besser, wie wichtig die gemeinsamen Momente sind und dass ihre Eltern immer dabei sein werden, denn es sind die Erinnerungen und die gemeinsamen und schönen Momente, bei denen auch die Verstorbenen immer lebendig sein werden, denn besonders die Pearson-Eltern haben ihre Kinder geprägt und zu wundervollen Menschen großgezogen.

Momente schätzen lernen

Bevor ich mir den Teaser für die finale Episode angesehen habe, hätte ich nicht gedacht, dass wir nochmals in die Vergangenheit eintauchen. Ich hätte eher erwartet, dass wir noch ein paar Flashforwards geboten werden, mit denen man uns in den letzten Staffeln so gelockt hat, weshalb ich darüber dann doch kleines bisschen enttäuscht war, weil ich dann doch noch gerne mehr über die neuen Big Three erfahren hätte, zumal wieder in den vergangenen Staffeln wirklich schon genügend Zeit in der Vergangenheit verbracht haben.

Ich war mir letztlich zunächst auch nicht ganz sicher, was die Botschaft in der Vergangenheitsebene sein sollte, weil wir eben schon so viele Momente daraus hatten. Nach dem Schauen der Episode blieb ich somit auch etwas nachdenklich zurück, denn wenn mich "This Is Us" eines gelehrt hat, dann, dass es manchmal eben auch ziemlich versteckte Botschaften gibt. Eine Botschaft ist sicherlich, dass Kate schon immer diejenige der Big Three war, die heimisch war, die die schönen und wertvollen Momente nicht nur im Hier und Jetzt gesehen und gefunden hat, sondern auch in den eigenen vier Wänden. Sie war aber auch diejenige in meinen Augen, die wollte, dass die Zeit langsamer voranschreitet, wodurch sie Jack ähnlich ist und ich denke, diese Vergangenheitsebene hat nochmal gezeigt, weshalb Rebecca Kate auserwählt hat, denn sie war es, die die Ideen hatte, die man als Familie zusammen erleben kann und muss, weil diese einem am meisten in Erinnerungen bleiben, denn das war es ja auch, was sich Rebecca erhofft hat, als ihre Alzheimerkrankheit immer schlimmer wurde: Dass sie solche Momente nicht vergisst.

Während man es in der Gegenwartsebene etwas versäumt hat, dass jede*r der Big Three tolle Momente bekommt, waren diese in der Vergangenheitsebene viel ausgeglichener in meinen Augen. Neben Kate, die mit Rebecca den Gehweg mit Kreide verziert hat und die beiden dadurch einen Mutter-Tochter-Moment hatten, hätte Jack einen Moment mit seinen beiden Söhnen. Es war zwar ein bisschen amüsant, dass Kevin sich rasiert hat, weil er eigentlich keinen Bartwuchs hatte, aber ich denke, dass dieser Moment für Vater und Sohn ebenso wichtig war, wie es für die beiden Brüder war. Sehr wichtig fand ich auch den Moment zwischen Rebecca und Kevin, weil dieser gezeigt hat, dass er seiner Mutter eben doch nicht nur Schwierigkeiten gemacht hat, sondern ihr wohl das Wichtigste überhaupt gesagt hat: Dass sie einen guten Job als Mutter macht und das gilt sowohl für die Vergangenheit als auch Gegenwart.

Randnotizen

  • Onkel Nicky hat etwas sehr Treffendes gesagt: Wenn einem alles egal ist, ist es auch egal, wenn es weg ist und er hat wohl mit die größte Entwicklung überhaupt durchgemacht, weshalb ich auch sein Gespräch mit Kevin bei der Beerdigung amüsant fand. Nicky war noch nie der Typ, der seine Gefühle in Worten ausdrücken konnte, aber das Gespräch hat deutlich gemacht, dass er Rebecca vermissen wird und erklärt wohl auch, warum man seine Verabschiedung an ihrem Sterbebett nicht gesehen hat.
  • Ich fand das Kreidebild, das vom Regen weggewaschen wurde, eigentlich sehr passend, weil manche Bilder vielleicht verblassen, aber man sich an den Moment erinnern wird.
  • Beths Worst-Case-Szenario war mal wieder genial und eine nette Anspielung aus einer Episode aus einer der letzten Staffeln.
  • Der Moment zwischen Kate und Toby hat mir auch gefallen, aber auch hier muss ich sagen, dass für mich immer klar war, dass die beiden sich immer lieben werden.
  • Ich hätte mich wirklich noch über ein paar Flashforwards gefreut, weil mich interessiert hätte, wie Marcus und seine Geschwister reinpassen.

Fazit

Dan Fogelman sagte in einem Interview, dass man beim Serienfinale einige Tränen vergießen würde. Leider war das bei mir nicht der Fall, weil für mich diese Episode ein netter Bonus zu den letzten Episoden gewesen ist. Ich finde es aber gut, dass man insofern den Kreis geschlossen hat, weil man durch das 'Ich liebe dich' von Jack und Rebecca signalisiert hat, dass sie sich immer lieben werden. Auch wenn das Serienfinale sehr viel anders war, als ich dachte, bleibt doch eines zurück: Bei "This Is Us" kam und kommt es immer auf die kleinen und feinen Momente an, die einen besonders berühren und wahrscheinlich wollte Fogelman genau das mit dieser finalen Episode ausdrücken.

Daniela S. - myFanbase

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