Review: #1.03 Mordnacht
In der dritten Folge muss Tru nicht einfach nur einem Toten helfen, sondern gleichzeitig dafür sorgen, dass ihr Bruder keine Dummheiten macht. Da beides miteinander zusammenhängt, sind es quasi zwei Fliegen mit einer Klappe, es zeigt aber auch, dass es für Tru schwer sein wird, ihre Gabe frei von persönlichen Befindlichkeiten zu nutzen.
Bitte lass dir helfen
Als Tru herausfindet, dass die neueste Leiche ihren Zustand Harrison zu verdanken hat, erbettelt sie sich ihre Tagwiederholung, weil sie sich seit Jahren für ihren kleinen Bruder verantwortlich fühlt und das Schlimmste, was sie sich vorstellen kann, ist, dass er wegen Mordes hinter Gittern kommt. Sie muss also unbedingt diesen Tag wiederholen und der Tote tut ihr den Gefallen. Da hat sie ja nochmal Glück gehabt. Die Tagwiederholung läuft dann relativ unspektakulär ab. Tru versucht ihren Bruder von der Tat abzuhalten, stellt Nachforschungen über Andrew an und vernachlässigt ihren eigentlichen Tagesablauf. Zum Schluss stellt sich dann heraus, dass Sarah Harrison einfach nur ausnutzen wollte, um ordentlich Kohle abzusahnen. Der Ablauf ist also relativ erwartungsgemäß. Der Schwerpunkt liegt vor allem auf der Beziehung zwischen Tru und Harrison.
Die große Schwester passt immer auf Harrison auf und nimmt dementsprechend auch immer seine Freundinnen unter die Lupe. Jeder, der eine große Schwester oder einen großen Bruder hat, kennt das sicherlich in dem ein oder anderen Ausmaß. Da Tru nun schon weiß, dass mit Sarah etwas nicht stimmt, kann sie auch nicht ihre Stimmung verbergen und versucht von Anfang an, Harrison sein neues Glück ein wenig zu vermiesen. Dass sie das nicht ganz so glücklich anstellt, ist ein anderes Thema, aber dass Harrison letztlich so krass reagiert und ihr Egoismus vorwirft, fand ich ganz schön heftig. Harrison sollte es eigentlich besser wissen, weil Tru wohl eigentlich immer für ihn da ist. Das waren durchaus harte Worte, aber Tru blieb davon relativ unbeeindruckt. Ist sie wirklich so stark, dass sie das alles wegstecken kann oder war die Situation einfach zu ernst, als dass sie sich darüber Gedanken machen könnte? Immerhin ist Tru den ganzen Tag unterwegs, um allen möglichen Menschen zu helfen (selbst wenn sie es nicht wollen) und vernachlässigt ihr Leben dadurch schon ein wenig. Egoismus ist das letzte, was man ihr vorwerfen dürfte. Immerhin hat er sich am Ende sowas wie entschuldigt und glaubt ihr jetzt auch, dass Tru immer die unerklärliche Wahrheit gesagt hat, um zu helfen.
Taktik
Es ist erst ihr dritter Fall gewesen, aber irgendwie fehlt Tru noch völlig das Gespür für den richtigen Umgang mit ihrem Wissen. Sie wirkt immer viel zu hektisch und versucht immer direkt gleich das Problem zu lösen. Harrison sagt Guten Morgen und sie will ihm gleich sagen, was er machen soll. Da würde ich mich auch angegriffen fühlen. Tru muss sich da unbedingt eine andere Taktik überlegen. Sie sollte viel gelassener sein (auch wenn es ihre Familie betrifft), weil sie doch in einer deutlich überlegenen Situation ist. Sie agiert irgendwie mit der Brechstange und gibt der Gegenseite kaum eine Chance. Bestes Beispiel ist da ihre Schwester gewesen. Sie hat am Telefon nur noch schnell gesagt, was sie machen soll, völlig ohne Zusammenhang. So hat sie sich dann auch nicht daran gehalten, auch wenn es in diesem Falle einen guten Ausgang genommen hatte, weil Tru die Erwartungen verändern konnte. Wenn sie in Zukunft mit der Lockerheit an solche Fälle herangeht, mit der sie auch zwischendurch immer mal ein Spruch gegenüber Davis ablässt, dann wird sie bestimmt besser zurecht kommen.
Hilfe für jeden?
Als Andrew um Hilfe gebeten hat, war irgendwie schon klar, dass er nicht der böse Typ ist, zudem er gemacht wurde, wobei sich hier auch die Frage stellt, ob Trus Gabe eigentlich zwischen Gut und Böse unterscheiden kann. Wenn jemand stirbt, der aufgrund übler Machenschaften den Tod quasi verdient hat, kann er dann auch Hilfe erhalten? Oder muss es eine gute Seele sein? Kann Tru sich das im Prinzip aussuchen? Was passiert, wenn in einer Nacht mehrere Menschen sterben? Ist ihre Gabe auf Leichen auf ihrer Arbeitsstelle beschränkt? Es gibt noch viele Fragen zu Trus Gabe und mit jeder Folge fallen mir mehr Möglichkeiten ein, was man noch mit dem Konzept der Serie alles anstellen könnte. Ich werde also mehr und mehr überzeugt, dass man auch jede Woche etwas Neues erleben kann und auch wird.
Fazit
Die Folge ist nicht bis in jedes Detail gut, aber das Konzept gefällt mir immer besser, offenbart mehr und mehr seine Vielfältigkeit und der Gesamteindruck dieser Folge ist positiv.
Emil Groth – myFanbase
Die Serie "Tru Calling - Schicksal Reloaded" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Brother's KeeperErstausstrahlung (US): 13.11.2003
Erstausstrahlung (DE): 21.05.2005
Regie: Paul Shapiro
Drehbuch: Jon Harmon Feldman
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