Review: #1.05 Nah-Tod-Geheimnis
In dieser Folge muss Tru regelrecht unter ihrer Gabe leiden und wird gezwungen, sich zwischen ihrem eigenen Leben und dem der Hilfesuchenden zu entscheiden.
Dem Tode nah
Mit einer ausgepflippten Gruppe von Studenten wird Tru in dieser Folge konfrontiert. Diese studieren Medizin an einer der angesagtesten Unis und da ihnen neben all dem Stress noch ein bisschen Zeit zum Experimentieren bleibt, haben sie zur Erweiterung ihres Bewusstseins künstlich ihren Tod herbeigeführt, um sich dann zu reanimieren. 30 Sekunden tot ist offenbar der neueste Hit. Die Absicht von Paige war immerhin verständlich, weil sie endlich ihr Kindheitstrauma ablegen wollte. Tru glaubt, dass dieses Experiment zu Paiges Tod führen wird und versucht sie abzuhalten. Doch dieses Mal fliegt ihre Lüge auf und so verspielt sie ihr Vertrauen. Trotzdem ist sie letztlich im richtigen Moment zur Stelle, um Paige zu reanimieren, was aber doch nicht die Todesursache war.
Leider ist es jetzt doch immer das gleiche Strickmuster. Tru rettet das vermeindliche Opfer und muss dann feststellen, dass es doch etwas ganz anderes war, dass den Tod einbrachte. Ich hoffe, dass die Autoren in diesem Ablauf noch einen Tick an Kreativität zulegen, weil es mich nicht mehr überrascht, dass die erste Lösung nicht die richtige ist. Da man auch ein bisschen absehen konnte, dass es nicht der Vater von Paige war, der ihr als Kind etwas angetan hat, war dieser Plot insgesamt etwas mau. Trus Aufenthalt an der Uni war insofern nur dadurch interessant, weil dies genau das ist, was sie in dieser Folge anstrebt. In Anbetracht der Entwicklungen war das fast schon makaber.
Verdammte Gabe
Es musste irgendwann so kommen, dass Trus Fähigkeit ihr selbst auch mal im Weg steht. Im Prinzip hatte sie einen perfekten Tag, doch er wiederholte sich und ihre Rettungsaktion brachte ihren Alltag völlig durcheinander. Das ist natürlich sehr bitter und Tru wollte es auch gar nicht wahrhaben. Trotz der zusätzlichen Aufgabe versucht sie alles unter einen Hut zu bringen, doch das apsst einfach nicht. Als sie beim Test feststellt, dass sie falsch lag, musste sie die wichtigste Entscheidung ihres bisherigen Lebens treffen. Ist ihr das eigene Leben wichtiger als das eines anderen Menschen? Da es bei Tru nicht um Leben und Tod sondern in Anführungsstrichen nur um den Beginn ihrer eigenen Zukunft ging, den sie auch mal um ein Jahr verschieben kann, trifft sie eigentlich die richtige Entscheidung. Trotzdem darf man das Opfer nicht unterschätzen, was sie damit geleistet hat. Ihre Entscheidung für die Gabe ist quasi die Entscheidung zur Heldin, wie es so häufig in solchen Serien irgendwann mal vorkommt. Lebe ich mein Leben oder lasse ich es von meiner Fähigkeit bestimmen. Als Dank für ihr selbstloses Handeln tritt nun Davis in den Vordergrund, der sich als Mitwisser outet. Diese Szene zum Schluss hat wirklich die Episode gerettet. Dass Davis ein komischer Kautz ist, war schon von Beginn an klar. Dass Trus Gabe aber kein Geheimnis ist, sondern auch von anderen bekannt ist, hat mich sehr überrascht. Das eröffnet nun natürlich eine Vielzahl von Fragen. Hat Davis die gleiche Fähigkeit oder ist er eine Art Wächter? Gibt es noch andere Menschen mit dieser Gabe? Davis’ Kommentar, dass es Menschen gibt, die hierhin gehören und andere nicht, könnte durchaus bedeuten, dass er schon andere wie Tru kennengelernt hat. Wer die bisherigen Episoden gesehen hat, wird auf jeden Fall auch die nächste einschalten, denn dieses Ende war einfach nur phänomenal.
Bis auf den versemmelten Test kann man die Wiederholung des Tages aber doch noch als recht gelungen betrachten. Tru ist ein erneutes scheußliches Date entgangen, was Lindsay zunächst doch wahrhaftig noch als gut empfand. Dabei war der Typ doch wirklich sowas von schmalzig. Hier wurde der Unterschied zwischen Lindsay und Tru schon dargestellt und gezeigt, dass Tru einfach eine Powerfrau ist. Diese Eigenschaft und ihr geheimnisvolles Getue scheint Luc an ihr zu faszinieren. Obwohl ein neuerliches gutes erstes Gespräch durch die Zerstörung seiner Kamera ersetzt wurde, lässt er beim nächsten Treff seinen Charme spielen und trägt Tru nichts nach. So nennt man das wohl, wenn zwei Menschen füreinander bestimmt ist. Zudem macht Tru auch bei Harrison wieder alles richtig. Er erlebt statt ihrer den perfekten Tag (es bleibt also immerhin in der Familie), weil Tru ihm nicht die Sieger beim Pferderennen verrät. Dadurch hat sie ihm allerdings auch nicht den Beweis für ihre Gabe geliefert, sodass Harrison sie nun womöglich doch für ein bisschen verrückt hält, was nicht das allerbeste ist. Alles im allen hätte die Wiederholung aber deutlich schlechter ausfallen können. Die Autoren haben Tru also nicht gleich komplett bestraft.
Fazit
Diese Folge hatte ein paar Schwächen, konnte aber durch ein hervorragendes Ende noch Einiges wieder gutmachen.
Emil Groth – myFanbase
Die Serie "Tru Calling - Schicksal Reloaded" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: HauntedErstausstrahlung (US): 04.12.2003
Erstausstrahlung (DE): 04.06.2005
Regie: Michael Katleman
Drehbuch: Douglas Petrie
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