Bewertung

Review: #1.09 Mein Tod und ich

Nie kam es Tru so gelegen wie dieses Mal, einer Toten helfen zu müssen. So wurde nicht nur Davis, sondern auch sie selbst gerettet. Da ist die Gegenleistung, den Mord zu verhindern, fast schon eine Lappalie.

Eifersucht

Dieser Fall strotzt nur so von Komplexität, dass ich meinen Augen fast nicht glauben wollte. So stelle ich mir diese Fälle vor. Anders als die Situationen, bei denen Tru glaubte, schon alles erledigt zu haben, um dann doch festzustellen, dass sie sich geirrt hatte, machen es hier die komplizierten Verstrickungen der einzelnen Personen so schwierig, die Tat mal eben zu verhindern. Zudem kam noch hinzu, dass Tru sowohl Davis schützen wollte, als auch emotional berührt war, sobald sie Justin gesehen hatte, weil dieser im Prinzip ihr Mörder ist. Es kam also eine ganze Menge in dieser Folge zusammen, die den Fall spannend, undurchschaubar und somit absolut unterhaltsam machten. Dass es die neue Freundin vom Ex-Freund der Braut ist, war absolut nicht vorhersehbar. Nach ein paar durchwachsenen Episoden, ist das genau das, was ich erhofft hatte, um wieder mit Freude die Serie über meinen Bildschirm flimmern zu lassen.

Leider ist es den Autoren aber nicht gelungen, die Story einwandfrei zu Ende zu führen und ich mag es nicht, wenn etwas absolut unlogisch ist. Die Braut ist also verblutet, weil der Krankenwagen zu spät kam, verblutet aber nicht, wenn Tru sie dafür durch die halbe Stadt fährt. Was gutes Zureden so alles ausmachen kann. Das halte ich wirklich für sehr fragwürdig. Immerhin hat Tru noch nicht mal angefangen, da war auch Justin schon wieder zur Stelle, der aber erstmal zu Hause auf seine Freundin treffen musste, die den Mord begangen hat und auch erstmal wieder zurück musste. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das so hinhaut und das finde ich wirklich schade. Außerdem hat mich die Reihenfolge der Szenen auch sehr verwirrt. Die Braut wird vor dem Vorspann erschossen. Nach dem Vorspann wacht Tru auf und Harrison sitzt an ihrem Bett. Bei der Wiederholung hat Tru aber plötzlich sehr viel Zeit, um den Mord zu verhindern. Das passte nicht so ganz zusammen und ich dachte eine ganze Weile, dass es eigentlich um etwas ganz anderes gehen müsste. Wirklich schade, weil die Folge an sich sehr viel Potenzial hatte, aber dadurch einen faden Beigeschmack hinterlässt.

Bruder

Tru ist es inzwischen gewöhnt, einen Tag aufs Neue zu erleben, aber Harrison bringt sie trotzdem um den Verstand. Wie in einer nicht enden wollenden Schleife will er von Tru die Wahrheit wissen und nimmt ihr die Geschichte des sich wiederholenden Tages einfach nicht ab. Dabei hat er doch schon den ein oder anderen Beweis bekommen und ist ab und zu doch ziemlich überzeugt gewesen, dass da irgendwie was Wahres dran ist. Nun hat Harrison aber wohl mal wieder darüber nachgedacht und ist erneut zu dem Schluss gekommen, dass Tru einfach verrückt ist. Doch jetzt ist es Tru zu viel und das kann ich gut nachvollziehen. Sie macht es nun so deutlich wie es nur geht und lässt ihn eine Liste mit Dingen abarbeiten, die sie eigentlich nicht wissen konnte. Harrison gibt sich so misstrauisch wie nur möglich, doch der Schnee überzeugt ihn schließlich.

Doch was geschieht nun? Statt sich für seine Schwester zu interessieren und sich um die Veränderungen zu kümmern, preist er Tru als Göttin an und denkt nun, dass dies für ihn der Freifahrtschein sei. Er könne nun machen, was er wolle und wenn etwas schief geht, dann regelt Tru das schon. Harrison ist wirklich unglaublich. Wie kann man nur so egoistisch sein und sich überhaupt nicht um den Gegenüber kümmern? Er benimmt sich wie ein Fünfjähriger und in Anbetracht dessen, was Tru ohnehin schon für ihn getan hat, ist das wirklich nur traurig.

Schwester

Meredith ist der andere Teil von Trus Familie und ein weiterer Ausdruck dafür, dass man Tru darum alles andere als beneiden kann. Durch die Tageswiederholung weiß Tru, dass ihre Schwester immer noch drogenabhängig ist, doch diese streitet alles ab, beschimpft Tru ein ums andere Mal, weil sie ihr nicht vertraue und lernt auch aus den brenzligsten Situationen wie dem Beinahe-Verlust des Jobs nichts. Meredith benimmt sich also offenbar wie der ganz normale, typische Süchtige, der alles im Griff zu haben glaubt und sich nicht helfen lassen will. Dass sie durch den Verlust von viel Geld und einer gehörigen Backpfeife doch noch darauf kommt, dass Tru vielleicht eine sinnvolle und notwendige Unterstützung ist, kommt fast ein bisschen plötzlich. Zu stur und rigoros hatte sie sich vorher gewehrt und die heile Welt vorgelogen. Aber auch dieser plötzliche Sinneswandel ist sicherlich typisch. Auf jeden Fall dürfte die Rolle von Meredith nun viel bedeutender werden.

Fazit

Leider hatte diese Episode ein heftiges Problem mit der Zeitlogik. Im Vergleich zu den letzten Folgen ist diese aber deutlich innovativer und überraschender gewesen und konnte mit diesen inhaltlichen Elementen auch mich wieder überzeugen.

Emil Groth – myFanbase

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