Bewertung

Review: #2.03 Wer sprach in dunkler Nacht?

Mit einem gerissenen Jack geht es in die dritte Episode. Dieser hat nicht nur wieder einen guten Plan, sondern nun auch noch eine Gehilfin. Leider lassen sich sonst nur wenig gute Aspekte finden.

Happy Birthday

Tru hat gleich zwei Mal Geburtstag, was aber nicht so schön ist, wie es sich anhören mag. Die Überraschungsparty ist Harrison und Davis ungemein gut gelungen, auch wenn das Leichenschauhaus auch nicht unbedingt der Ort sein muss, an den ich mein nächstes Lebensjahr beginnen möchte, aber die Umstände hatten es an Tag 1 eben nicht anders zugelassen. Der Wille zählt und das Gesamtpaket muss man Harrison schon hoch anrechnen. Etwas überrascht war ich allerdings über die Fülle an Gästen, die sich eingefunden haben. Wer sind die alle? Darauf wurde eigentlich gar nicht eingegangen. Schade fand ich auch, dass man den Anlass nicht genutzt hat, um Lindsay, Trus beste Freundin, zumindest mal wieder zu erwähnen. Aber es waren andere Dinge wichtig. Ein Stromausfall führt zu völliger Dunkelheit und Tru wird um Hilfe gerufen. Ihr Geburtstag beginnt von neuem, doch nun hat sie ganz andere Sorgen. Zu einer Überraschungsparty reicht es trotzdem, weil Harrison das teilweise geschickt anstellt. Nur zur Freude bleibt keine Zeit.

Phantomjagd

Tru wurde um Hilfe gerufen, durch die Dunkelheit, weiß sie nur nicht, wer überhaupt gestorben ist. Die Idee gefällt mir ausgesprochen gut und hat in der Suche nach dem Opfer sehr viel Potenzial offenbart, doch leider macht diese Umsetzung überhaupt keinen Sinn, wenn man im Nachhinein das Opfer kennt. Ich bin fest davon ausgegangen, dass der Hilferufende sich auch im Raum befunden haben muss. So ist es bisher immer gewesen. Wenn sie mal nicht da war, hat das Opfer erst nur Trus Namen gerufen und dann um Hilfe gebeten, als sie den Rufen bis zum Ursprung gefolgt ist. Dass der Hilferuf in dieser Episoden nun von jemandem kommt, der sich gerade mal noch im Gebäude befindet, wenn man diese unterirdischen Katakomben überhaupt dazu zählen darf, ist schon sehr über das Ziel hinaus geschossen. Zumal dem Opfer theoretisch klar sein sollte, dass der Hilferuf nur wenig Sinn macht, wenn Tru überhaupt gar nichts weiß. Aus der guten Idee ist also leider nur eine große Enttäuschung geworden, weil sie doch wenig Sinn macht, aber das ganze Konzept dieser Episode stützt.

Streitgespräche

Aus dem völligen Unwissen über das Opfer entwickelt sich eine Uneinigkeit zwischen den Protagonisten, wen man denn nun zu retten habe. Tru ist überzeugt, dass ihre Freunde aus der Uni des Rätsels Lösung sind, während Davis sich auf seine neue Flamme konzentriert. Zeichen und somit Argumente gibt es für beide Seiten, doch damit wird in erster Linie nur emotional umgegangen. Die Haltung von Tru und Davis ist zwar durchaus verständlich, dass sie sich aber mit einer solchen großen Ignoranz begegnen, mit sturem Tunnelblick in ihre Richtung gehen und kaum ein Ohr für den Gegenüber haben, war doch etwas zu viel. Bisher hatten sich die beiden immer als perfektes Team gezeigt und nun ist das mal eben alles vergessen und sie werden zu Einzelkämpfern. In der Charakterentwicklung ist das vielleicht nicht die glücklichste Entscheidung gewesen, weil sie sehr infantil agieren, die Diskussionen dazu waren aber immerhin gelungene Szenen.

Da Jack mal wieder der Agitator in der Episode ist, bleiben auch Aufeinandertreffen mit ihm nicht aus. Jack ist überall, doch sowohl Tru als auch Harrison und Davis geben sich ihm gegenüber stark und selbstbewusst, wollen sie doch bloß kein Zeichen der Schwäche zeigen. Jack lässt das völlig kalt. Er weiß genau, dass er sie im Prinzip schon genau dort hat, wo er sie haben will und begegnet ihnen mit der gewohnten Lässigkeit. Das Spiel, diese Herausforderung macht ihm unheimlich viel Spaß. Die Begegnung mit Tru am Ende der Episode vor dem Opfer darf auch in dieser Episode nicht fehlen. Dieses Mal bleibt Jack der Sieger und Tru bleibt nur mit der Frage zurück, wie Jack so allwissend sein kann.

Jack ist gut

Diese Frage stellt man sich als Zuschauer auch immer wieder. Bisher wartet man vergeblich auf eine Antwort. Wohlmöglich kann Jack selbst regulieren, welche Tage er wie oft wiederholen will und sammelt so viel mehr Informationen als Tru. Damit kann Jack auf jeden Fall ungemein gut umgehen. Er schafft es erneut, ein Umfeld zu kreieren, das es Tru fast unmöglich macht, ihre Aufgabe zu erfüllen. Er entzweit das Team Tru/Davis gekonnt und kann auch Harrison von seinem Weg abbringen, der für einen guten Zweck wieder mit dem Glücksspiel beginnt, was in diesem Falle kein Glücksspiel ist, weil er den Ausgang bereits kennt. Natürlich wird man da verleitet, aber nachdem sich Harrison in der letzten Zeit doch gut entwickelt hat, ist dies doch ein gefährlicher Rückfall. Wer weiß, ob Jack dies nicht noch öfter auszunutzen weiß.

Jacks Qualitäten zeichnen sich immer deutlicher ab und diese Bösewichthaltung gefällt mir immer besser. Während Tru wie ein aufgescheuchtes Huhn ihr Leben und das ihrer Hilfebittenden unter einen Hut zu bringen versucht und dabei manchmal wirklich nervt, ist Jack einfach nur cool, immer zur Stelle und wunderbar durchtrieben, hinterhältig und kühl kalkulierend. Nachdem ich ihn zunächst überhaupt nicht leiden konnte, entpuppt er sich langsam als mein Lieblingscharakter.

Nun hat er auch noch ein Ass im Ärmel. Carrie arbeitet mit Jack zusammen und kann somit nun Davis quasi kontrollieren. Das ist für Tru enorm gefährlich und macht Vorfreude auf die nächste Episode. Leider ist das auch ein herber Schlag für meine Hoffnungen, dass man Davis eine schöne Geschichte schreibt. Er wird nur ausgenutzt und ist weiter denn je davon entfernt, eine Frau für sein Leben zu finden. Der arme Kerl. Das war das letzte, was ich mir für ihn gewünscht hatte, zumal man in dieser Episode erneut sehr deutlich gezeigt bekommen hat, wie wichtig ihm Carrie ist. Wirklich schade, dass Davis sein Glück nicht finden wird.

Fazit

Leider macht die Basisidee in dieser Episode nur wenig Sinn, was negativ auf die gelungen inszenierten Konsequenzen abfärbt. Auch ein paar Verhaltensweisen der Charaktere sind etwas überzogen. Jack kann aber die Fahne hoch halten.

Emil Groth - myFanbase

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