Bewertung

Review: #3.02 Schön kaputt

Die Folge setzte wieder den Ekelfaktor aus der ersten fort, diesmal mit einem Bill im Blutrausch. Wie interessant diese Story noch wird, warte ich erstmal ab. Momentan ist es schwer einzuschätzen, ob sie besser wird als die erst bedächtige, dann verstörende, dann enttäuschende um Maryann. Zumindest geht es schon mal etwas schneller voran als in dieser Storyline und das ist ja schon mal nichts Schlechtes.

Bill soll also dem König von Mississippi helfen, die Königin von Louisiana, unsere geliebte Sophie-Anne, zu heiraten und dafür einen Sheriffsposten übernehmen. Okay… Interessant wird es, als Sookie ins Spiel kommt (klang ja fast schon so, als sei Bill nur auf Sophie-Annes Wunsch hin mit Sookie zusammengekommen – an die Konversationen zum Thema in der letzten Staffel kann ich mich leider nicht mehr erinnern) und Lorena auftaucht. Es sah schon ziemlich cool aus, wie sie in Flammen aufging. Ich weiß nicht, ob das Konsequenzen für Vampire hat und in welcher Form, aber das werden wir sicher in der nächsten Folge erfahren. Bisher bin ich jedenfalls noch nicht enttäuscht von diesen Ereignissen, aber hoffentlich geht es in diesem gemächlichen, aber beständigen Tempo weiter.

Please don't do that. It makes me feel disturbingly human.

Die Eric/Sookie-Szenen in dieser Episode waren okay, aber umgehauen haben sie mich nicht. Ich bin ja kein Fan dieses Pairings und weiß auch nicht so recht, wie man überhaupt auf diese Idee kommen könnte, abgesehen davon, dass die beiden eine gute Chemie haben, wenn es um intensive Wortgefechte geht. Eric beschützt Sookie also nun und wir können uns wohl schon denken, wohin das führen soll. Des Weiteren haben wir gelernt, dass Sookie anscheinend die Gedanken von Werwölfen – im Gegensatz zu Vampiren – lesen kann. Erics vermeintliche emotionale Öffnung gegenüber Sookie lässt mich momentan ziemlich kalt, die Szenen brauche ich ehrlich gesagt nicht. Daher kann ich mir die beiden als Paar auch einfach so gar nicht vorstellen, aber warten wir's ab.

Interessant fand ich Erics Flashbacks, denn das war so ziemlich das beste Deutsch, das ich jemals in einer US-Serie gehört habe. Beeindruckend. Schwedisch ist ja jetzt auch nicht so weit von Deutsch entfernt, aber die Werwölfin hatte auch eine perfekte Aussprache – vielleicht Muttersprachlerin? Ich bin jetzt zu faul, es zu herauszufinden, aber wenn jemand die Information hat und sie mir mitteilen möchte, darf er mir gerne eine Email schicken. Sie natürlich auch. Dann gab es auch noch einen wunderbaren Moment, als Sookie mit Jason über Bill spricht. Generell hat es mir gut gefallen, wie die Beziehung der beiden weiterhin in sehr positiver Weise thematisiert wird. Aber noch besser gefällt es mir eben, wenn eine Serie mal ordentlich Selbstironie beweist, so als Sookie folgenden Satz sagt und dabei ihren Namen in typischer Bill-Manier ausspricht: "I keep expecting him to come through the door and say: 'Sookie!'" Genial.

Dazu kommt noch, dass es mir ehrlich gesagt gar nicht gefallen hat, dass Sookie hier versucht hat, mir und all den anderen faulen Studenten ein schlechtes Gewissen durch ihre Putzorgie einzureden. Ja, klar, meine Küche könnte auch mal eine Grundreinigung vertragen. Vielleicht nehme ich mir die Zeit, wenn mein Vampir-Fast-Verlobter von Werwölfen entführt wird und keiner mir bei der Suche helfen will. Aber wie ich mich kenne, schätze ich die Wahrscheinlichkeit höher ein, dass ich in dieser emotional belastenden Zeit lieber vor meinem PC hocke und mir endlich meine DVDs von "The Wire" und "Six Feet Under" ansehe, die schon so lange ungenutzt in meinem Regal stehen...

Awww. I love you, Andy, you're my best friend. – Now that's just sad.

I smell bromance. Jason und Andy waren wieder einfach göttlich in dieser Folge und werden mein neues Lieblingspaar. Es war wirklich mehr als niedlich, wie Andy Jason bevaterte (ich bin ja schon immer für Gleichberechtigung), als der sich selbst fertigmachte. Es gefällt mir, dass Andy ihn nun aufmuntert, da er es ja niemand anderem erzählen darf, was vorgefallen ist. Außerdem ergänzen sich die beiden perfekt und sorgen so für eben diese süßen, aber auch für äußerst heitere Momente. Dass das im-Auto-Bleiben ja schon bei "Chuck" nicht funktioniert hat, wissen wir ja eigentlich. Und wie dort so schaffte es auch hier der Tunichtgut den Tag zu retten, indem er sich seinen Vorgaben widersetzte. Typisch Jason, es lag natürlich wieder an einer attraktiven Dame, die äußerst seltsam durch den Wald schlenderte. Schon wieder eine neue Waldkreatur? Langsam reicht es aber mal mit den vielen verrückten Gestalten. Dieser Teil der Episode hat jedenfalls Spaß gemacht, besonders als Jason sich am Ende wie ein Plätzchen freute, als er den Drogendealer schnappte.

So, let's say that you did kill somebody. By accident. What would you do with the body?

Jessica hatte in dieser Episode die unliebsame Aufgabe uns nicht nur zum Schmunzeln, sondern auch zum Schmollen zu bringen. Pam darf ruhig noch etwas öfter zu sehen sein, aber als Jessicas Mentorin würde sie sich sicher auch gut machen, nun da Bill nicht mehr da ist. Hoffentlich bewegt sich die Story ein wenig in diese Richtung. Pam bringt einfach die besten Sprüche und besticht durch ihre Art, damit passt sie perfekt zur eher unschuldigen und tollpatschigen Jessica. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass sie die Leiche geholt hat – wer sonst taucht einfach mal im Haus auf und nimmt einen Toten mit? Ich war jedenfalls froh, dass es so nicht in ein Kettensägenmassaker ausgeartet ist. Was hatte Jessica damit eigentlich vor? Zerstückeln und dann die Einzelteile im Garten vergraben? Also bitte...

Kommen wir aber auch noch zum Schmollmoment. Denn es kommt, wie es kommen muss, Jessica weist Hoyt ab und trennt sich endgültig von ihm. So ganz kapiert habe ich nicht, warum, aber wirklich traurig war ich in dem Moment jetzt auch nicht. Eher enttäuscht, dass es so abrupt endete, doch ich gehe mal stark davon aus, dass das letzte Wort noch nicht gefallen ist. Ein wenig herzzerreißend war es aber schon, wie beide an der Tür standen und Jessica ihre blutigen Tränen vergoss. Mal sehen, wohin es führt.

Was sonst noch geschah...

  • Sam trifft also endlich auf seine Familie. Das erste Mal, dass mich seine Story wirklich interessiert. Bin schon gespannt, was daraus gemacht wird. Kann es sein, dass angedeutet wurde, dass Sams Bruder ihn überfahren lassen wollte? Würde ich ja schade finden, da so eine Shifter-Shifter-Bruderbeziehung sicher spannend sein könnte. Süß fand ich es jedenfalls, wie sich beide verwandelten und dann losrasten. Und bei der Familie gibt es sicher noch einige Leichen im Keller, die im Laufe der Staffel zu Tage gefördert werden, so wie es der Bruder andeutete.

  • Terry und Arlene waren auch sehr niedlich. Es wird wohl auf eine baldige Heirat hinauslaufen, nehme ich mal an. Ein bisschen tat er mir ja Leid, der Terry, da er Arlene wirklich nichts recht machen kann. Dann war es aber wieder sehr süß, wie er ihr die Liste mit Gründen vorlas, wegen der sie ihm ihre Kinder anvertrauen könne. Mein Favorit war ja sein Diplom im "Anger Management".

  • Das Kompliment des Tages kam dann auch von Terry: "I'd miss you if you got killed." Och, wie nett. Wenn man Terry kennt, weiß man ja, dass ihn das einiges gekostet hat, deshalb war es umso herzerweichender. Sookie wusste es sicher zu schätzen.

  • Dann bleibt noch die im wahrsten Sinne des Wortes ungeliebte Tara. In dieser Folge ging sie mir zwar immer noch auf die Nerven, aber immerhin konnte Lafayette das wiedergutmachen. Es war super, wie er Taras Mutter mal wieder die Meinung geigte und seiner Cousine geholfen hat. Außerdem war es ziemlich cool, herauszufinden, dass Betty Applewhite Lafayettes Mutter ist. Allerdings roch das Ende der Episode ja schon wieder verdächtig nach einer weiteren Nervbeziehung von Tara. Staffel 1 war Sam, Staffel 2 war Eggs und nun sieht es so aus, als würde dieser seltsame Vampir, der anscheinend nicht viel von Bill hält, Taras neue Flamme werden. Deshalb kann ich mich über diesen eher positiven Verlauf der Story in dieser Folge nicht wirklich freuen.

Fazit

Die Episode war solide und es gab nicht wirklich viel zu kritisieren. Begeisterungswürdig war das aber auch noch nicht, einen Gang höher schalten darf man ruhig noch.

Nadine Watz - myFanbase

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