Season 1 vs. "Vorübergehend Tot"

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Die Serie "True Blood" ist eine der wenigen, die auf einer Bücherreihe basiert. Die 1. Staffel stellt die Ereignisse aus Band 1 der "Southern Vampire"-Reihe, "Vorübergehend Tot", dar. Wie immer, wenn es Film (oder Serie) zum Buch gibt, existieren kleine, aber manchmal doch wesentliche Unterschiede. Im folgenden Text werden diese Unterschiede diskutiert.

Hinweis: Der Text bespricht sowohl Inhalte des Buches als auch der Serie. Wer das Buch noch lesen oder die Serie noch sehen möchte und nicht wissen will, was passiert, sollte diesen Text nicht lesen.

Sichtweise/n

Die 1. Staffel wird hauptsächlich aus der Sicht der gedankenlesenden Sookie Stackhouse und ihres Bruders Jason erzählt. Aber auch Sookies Freunde Tara Thornton, Lafayette Reynolds und Sam Merlotte zeigen dem Zuschauer ihre Geschichten und die Erlebnisse aus ihrer Perspektive. Die Welt der Vampire lernt der Zuschauer durch den Vampir Bill Compton kennen.

Der 1. Band aus der Sookie-Stackhouse-Reihe ist, wie der Name schon verrät, allein aus Sookies Perspektive geschrieben. Der Vorteil davon ist, dass der Leser deutlicher erfährt, wie sich die Kellnerin fühlt und was sie wahrnimmt. Auch kann man viel besser das Gedankenlesen nachvollziehen. Der Nachteil ist aber (und das ist der Vorteil der Serie), dass die ausführliche Geschichte der anderen Charaktere verloren geht.

Besondere Fähigkeiten

Sookie hat das besondere Talent die Gedanken der anderen zu hören. Sicherlich mag der ein oder andere sich eine solche Fähigkeit wünschen. Doch die Nachteile bekommt man schnell zu hören: man kennt jeden bösen Gedanken von anderen Personen oder hört, was ein Date über einen denkt. Kein Wunder, dass Sookie völlig aus dem Häuschen ist, dass sie die Gedanken der Vampire nicht hören kann, und es ist auch nicht erstaunlich, dass sie da viel lieber Zeit mit ihnen verbringt.

Während Sookie in der Serie keinen einzigen Gedanken von Vampiren hören kann, gelingt es ihr im Buch ab und zu. Von Bill vernimmt sie tatsächlich nie irgendetwas Gedachtes. Doch bei dem Verhör von Erics Angestellten, kann sie kurz in Erics Kopf eindringen. Ob es an ihr liegt oder ob Eric sie hineingelassen hat, ist nicht ganz klar. Doch sicher ist, dass ihre Fähigkeit im Buch doch ein wenig weiter reicht als in der Serie.

Geschwisterliebe

Jason ist einer der wichtigsten Charaktere der ersten Staffel. Er baut ziemlich viel Mist und stellt auch einiges an. Für seine kurzen Affären ist er bekannt. Dies wird ihm leider zum Verhängnis. Denn er hat auch einige gemeinsame Nächte mit den Mordopfern Maudette Pickens und Dawn Green. Trotzdem bleibt es zunächst nur bei Verhören der Polizei. Allerdings kommt er auf den Geschmack von Vampirblut (V). Um an solches zu kommen, strippt er sogar für den schwulen Lafayette. Aber dabei bleibt es nicht, er wagt sich sogar in die Vampirbar, "Fangtasia", und lernt dort Amy Burley kennen. Zusammen lassen die beiden einen Vampir ausbluten. Nach einem Rausch des V findet er Amy tot neben sich. Daraufhin wird er fest genommen und er selbst glaubt daran, der Serienmörder zu sein. Nachdem das Gegenteil aber dann doch bewiesen ist und er entlassen wird, besuchte er eine Messe der "Fellowship of the Sun", einer Antivampirsekte.

Auch der Jason im Buch bereitet Sookie Kummer und Sorgen. Tatsächlich hat er kurze Affären mit Maudette Pickens, Dawn Green und Amy Burley. In letzterer hat er aber nicht wie in der Serie die große Liebe gefunden. Dass Jason letztendlich von der Polizei verdächtigt wird, liegt daran, dass er Videos vom Sex mit den Frauen gemacht hat und nicht, wie in der Serie, Maudette mit ihren Liebhabern. Die Opfer haben alle Kopien davon bei sich zu Hause, die natürlich die Polizei findet und ihn letztendlich deswegen auch einsperren lässt. Allerdings glaubt Jason auch niemals an seine Schuld und weiß immer, dass er nicht der Täter ist. Ein ganz wichtiger Unterschied des Buch-Jasons ist, dass er kein Vampirblut nimmt und darum auch nicht ins "Fangtasia" geht. Es ist eher so, dass Jason wie seine Schwester gegen Drogen ist und sogar nur wenig Alkohol trinkt. Der Grund dafür ist eine entfernte Cousine mit Drogenproblemen. Ansonsten sind sich die beiden Jasons aber vom Verhalten her ziemlich ähnlich.

Best Friends

In der Serie ist die beste Freundin von Sookie die ziemlich sarkastische Tara. Das dunkelhäutige Mädchen hatte eine ziemlich schwierige Vergangenheit mit einer alkoholsüchtigen Mutter und auch keine rosige Gegenwart: Tara verliert jeden Job, fängt letztendlich in Sams Bar an, muss sich um ihre Mutter kümmern, beginnt an Exorzismus (Dämonenaustreibung) zu glauben und landet wegen eines Unfalls im Gefängnis. Aus dem Gefängnis wird sie aber von der Sozialarbeiterin Maryann geholt und damit soll für Tara ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Mit der Liebe läuft es auch nicht so besonders. Erst verliebt sie sich in Jason und hat dann eine Affäre mit Sam. Aber auf Grund ihrer Vergangenheit ist es für sie nicht einfach, sich lieben zu lassen. In der Serie ist Sookies beste Freundin ein wichtiger Charakter und Handlungsträger.

Und im Buch? Nun ja... im ersten Buch kommt Tara überhaupt nicht vor. Erst im zweiten Band der Bücherreihe, "Untot in Dallas" taucht sie ab und zu auf. Sie fängt allerdings nicht im "Merlotte's" an, sondern betreibt ein Modegeschäft. Die Hintergrundgeschichte stimmt aber überein. Auch im Buch hat sie eine schwierige Kindheit. Ob sie allerdings mit ihrer Mutter zur Teufelsaustreibung geht und selbst daran glaubt, bleibt offen. Da Tara im Buch nicht existiert, hat sie dort natürlich auch keine Affäre mit Jason oder Sam. Auch die Sozialarbeiterin Maryann gibt es nicht.

Lafayettes illegale Geschäfte / V-Droge

Ein wichtiges Thema der 1. Staffel ist das Dealen mit V (Vampirblut). Es gibt Menschen, die Vampire ausbluten lassen, weil deren Blut eine ungeheure Wirkung auf Menschen haben kann. Es heilt offene Wunden, führt zu einem besseren Selbstwertgefühl und intensiviert den Sex. In Bon Temps dealt der exzentrische Lafayette mit dieser neuen Droge, aber auch mit den üblichen alten. Sowieso bekommt jeder bei Lafayette, was legal nicht so einfach erworben werden kann. Deswegen kann auch jeder, nicht unbedingt geoutete, Homosexuelle Befriedigung seiner körperlichen Begierden erkaufen.

Was Lafayette in seiner Freizeit tut, wenn er nicht als Koch in Sams Diner arbeitet, bleibt ziemlich offen in den Büchern. Aber auch dort ist er eine schillernde Persönlichkeit. Ein bisschen anders ist auch die Wirkung des Vampirbluts. Mit dem Blut bindet man sich an den Vampir. Er verhilft einem zur vorübergehenden Stärke des Körpers und einem sehr attraktiven Äußeren. Doch je mehr V man zu sich nimmt, desto ähnlicher wird man den Vampiren, bis man schließlich selbst einer ist. Die Art von Rausch, die Jason und Amy in der Serie beim Nehmen von V zusammen erleben, existiert nicht.

Meeting the Vampire

Ganz grausame Situation für Sookie: Als herauskommt, dass Bill ihre Großmutter und sie bei sich zu Hause besucht, laden sich sofort Jason und Tara selbst ein. Bei Bills Besuch herrschte eine angespannte Atmosphäre. Zwar beantwortet der Vampir alle Fragen von Adele geduldig, aber Jason kann es sich nicht verkneifen zu sticheln. Als Sookie mit Bill spazierengehen will, versucht ihr Bruder das zu verbieten. Es kommt fast zum Familienstreit.

Das Treffen, bei dem Bill Sookie zum ersten Mal zu Hause besucht, läuft reibungslos ab. Weder Jason noch die im Buch nicht vorhandene Tara sind anwesend. Adele freut sich richtig, als Bill mit Sookie anschließend spazierengehen will.

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