Zeitsprünge in TV-Serien - Die Mystery-Serien
Doch auch in anderen Genres werden Zeitsprünge mit Vorliebe eingesetzt. Die Spannung über die Ereignisse, die der Zuschauer gerade nicht mitbekommen hat, steigt nicht nur bei Drama-Serien, sondern auch bei Mystery-Serien stellt so etwas oft das sprichwörtliche Salz in der Suppe dar.
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True Blood
Ein weiteres Beispiel ist so auch der Zeitsprung zwischen der dritten und der vierten Staffel der Vampir-Serie "True Blood". Am Ende der dritten Season geht Sookie mit ihrer Patentante in die Welt der Feen, da sie sich allein gelassen und vor allem von Bill hintergangen fühlt. Dort angekommen, merkt sie schnell, dass etwas nicht stimmen kann und trifft dort ihren verschollenen Großvater. Dieser ist noch ein junger Mann und felsenfest davon überzeugt, sich erst ein paar Stunden im Land der Feen aufzuhalten und nicht schon über 20 Jahre. Schnell findet Sookie heraus, dass es ihr verboten werden soll, wieder in die Menschenwelt zurückkehren und sie schafft es mit Mühe und Not zu fliehen.
Da in der Feenwelt die Zeit langsamer vergeht als in der Welt der Menschen, war Sookie über ein Jahr verschwunden. Die Geschichte in Bon Temps geht also mehrere Monate später weiter, was meiner Meinung nach nun dringend einmal nötig war. Die ersten drei Staffeln waren nahtlos aneinander angeschlossen und umfassten immer nur wenige Wochen. So gehen einem mit der Zeit natürlich auch die Ideen aus und nach 36 Folgen war ein bisschen frischer Wind durchaus nötig. So hat man die Chance genutzt und eine plausible Erklärung für einen Zeitsprung zu finden, der sich gut in den Gesamtverlauf der Geschichten einbetten ließ. Zum Glück wurden auch die anderen losen Fäden der letzten Staffeln zusammengeknüpft und Erklärungen für die Ereignisse gefunden. Also alles in allem: Die Entscheidung zu einem Zeitsprung war hier mehr als richtig.
Supernatural
In "Supernatural" finden wir sogar gleich zwei größere Zeitsprünge. Der erste wurde nach dem Ende von Staffel drei gesetzt und umfasst vier Monate. In den Staffeln zuvor hatte Dean seine Seele dafür eingetauscht, seinen Bruder wieder zum Leben zu erwecken und trotz aller Versuche konnte er nicht gerettet werden und verstarb letztendlich doch. So weit, so gut? Mehr oder weniger, wenn einer Hauptcharaktere in der Hölle schmort. Zu Beginn der vierten Staffel sprang man dann einige Monate nach vorn um zu zeigen, wie Dean aus seinem Grab aufersteht und sich wieder mit Sam als Team zusammentut. Der hatte in den letzten Monaten dasselbe gemacht, wie auch schon in den vorangegangenen Staffeln und so ändert sich im Aufbau der Handlungen so gut wie gar nichts. Generell wurde dieser Zeitsprung einfach nur gesetzt, um die Logik der Handlung beizubehalten, denn ab Staffel vier sind neben den Dämonen auch Engel mit am Start. Da wäre es schon recht sinnfrei gewesen, wenn man ihn sofort wieder aus der Hölle geholt hätte: Schließlich hätten die himmlischen Heerscharen dann schon viel eher einschreiten können. So korrigieren die Engel rückwirkend einen Fehler und das Unheil um Bestimmung, zugeteilten Rollen und der Apokalypse nimmt seinen Lauf – und beschert uns so zwei Staffeln lang die größte Unterhaltung, die das Fernsehen seit langem gesehen hat.
Doch alles hat irgendwann einmal ein Ende und so können die Winchester-Brüder die Apokalypse zwar nicht stoppen, aber ohne große Verluste nach einiger Zeit beenden, was uns in die finale Episode der fünften Staffel bringt. Schon lange ist klar, dass Sam und Dean die menschlichen Hüllen für Lucifer und den Engel Michael sind, damit diese ihren Endkampf auf der Erde austragen können. Noch bevor es jedoch dazu kommen kann, muss Dean Sam versprechen, in Zukunft ein normales Leben mit Lisa und ihrem Sohn Ben zu führen – falls er überlebt. Der verspricht dies auch und natürlich opfert sich diesmal Sam, um Lucifer endgültig unschädlich zu machen. Und klar, natürlich geht Dean zu Lisa zurück und gibt sein Bestes, um ein Leben im "Ruhestand" zu leben. Am Ende der fünften Staffel sehen wir Sam noch mysteriöserweise vor Lisas Haus herumlungern und dann springt die Handlung ein Jahr in die Zukunft. Selbstverständlich findet Dean heraus, dass sein Bruder zurück ist, aber ihm wird bald bewusst, dass mit diesem etwas nicht stimmen kann. In den kommenden Folgen finden wir auch den Grund dafür heraus, denn Sams Seele ist noch immer in der Hölle eingesperrt. Der Grund für diesen Zeitsprung war im Prinzip, schnell deutlich zu machen, dass Sam nicht mehr der selbe ist wie vor seinem Trip in die Hölle und wieder zurück: Schließlich hat er ein Jahr lang nichts von sich hören lassen. Außerdem wird die Gelegenheit genutzt, um eine ganze Reihe von Familienmitgliedern der Brüder aus dem Boden zu stampfen, die aber letztendlich keinen wirklichen Zweck zu haben scheinen. Vermutlich ist der wichtige Aspekt hierbei, auf Sams neues Wesen aufmerksam zu machen und das war es dann eigentlich auch schon. Der Zeitsprung war etwas unglücklich aufgelöst und ohne größeren Hintergrund, doch wenn man sich die gesamte sechste Staffel zu Gemüte geführt hat, wundert einen das auch nicht mehr besonders.
Luisa Schmidt - myFanbase
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