Review: #2.04 Unheilige Allianz

Anna ist weiterhin auf der Suche nach der ultimativen Möglichkeit, die menschliche Seele zu zerstören, während Tyler auf dem besten Weg ist, seine zu verlieren. Und während Anna auf dem Weg in den Vatikan ist, trifft Erica erst auf einen alten Bekannten und dann auch endlich noch auf den mysteriösen Eli Cohn.

"So, not to get awkward, but I, uh, heard about your last two partners... both missing. It's been a couple of months. Should I be worried?"

Es gibt einen weiteren Neuzugang im V-Cast: Jay Karnes übernimmt die Rolle von Ericas neuem Partner Chris Bolling. Und der ist für Erica kein Unbekannter. Bislang erfährt der Zuschauer nur wenig über den smarten FBI-Agenten. Wir wissen nur, dass er Erica "von früher" kennt und die beiden eine gute Freundschaft verbindet. Ach ja, und dass er von Kendrick angeheuert wurde, um Erica im Auge zu behalten. Wird auch endlich Zeit, dass jemand beim FBI merkt, dass Erica nur noch halbherzig bei der Sache ist und eigentlich kaum noch arbeitet. Natürlich verspricht dies für Erica brisant zu werden, denn sie vertraut Bolling, weiß jedoch auch, dass er einer der besten ist und sie ihn auf Distanz halten sollte, will sie nicht auffliegen. Dann dürfte sie sich jedoch auch in aller Öffentlichkeit nicht Händchenhaltend mit Jack Landry zeigen, soviel müsste ihr doch klar sein.

Egal. Wir haben also einen neuen Charakter. Halt, eigentlich zwei. Aber zu Nummer zwei gleich. Chris Bolling verspricht definitiv etwas Würze in die Storyline um das FBI zu bringen, da Bolling Erica nun höchstwahrscheinlich auf Schritt und Tritt folgen wird und ihre Handlungen zu hinterfragen beginnt. Bin gespannt, wie schnell Erica dahinter kommt, dass ihr Boss Kendrick sie im Verdacht hat, hinter seinem Rücken zu arbeiten.

"This isn't like any war we've ever fought."

Zugang Nummer zwei hat sich bereits in den vergangenen Folgen angedeutet: der ehemalige Mossad-Agent Eli Cohn, seinerseits ebenfalls Mitglied der Fifth Column, wenn auch etwas entschlossener und ungleich radikaler als unsere fünf Einzelkämpfer (Nummer Sechs, der erst kürzlich integrierte Sidney Miller ist momentan unauffindbar). Zwar kann ich Jacks und Ericas Zögern verstehen, sich mit einem potentiellen Terroristen zusammen zu tun, der auch nicht davor zurück schreckt, Menschen an den Pranger zu stellen, die sich auf die Seite der Besucher stellen, aber ihnen müsste doch auch klar sein, dass sie als Fünfer- (oder auch als Sechser-) Trupp nicht sonderlich weit kommen können. Und Cohn scheint über eine größere Basis zu verfügen. In einem ernsthaften Kampf gegen Anna und die Besucher müssen sie sich endlich einmal organisieren und nach dem Verlust von Joshua an Bord brauchen sie alle erdenkliche Unterstützung, um nicht sang- und klanglos unter zu gehen.

Während der Widerstand gegen die Besucher sich allmählich formiert und größer wird, fliegt Anna mal kurz in den Vatikan, um dort die Katholiken für sich zu gewinnen. Und die lassen sich von Annas Spielchen beeindrucken, aus Angst, ihre Schäfchen wenden sich wegen ein paar kleinen Wundern tatsächlich der gottähnlichen Anna zu. Die Katholiken erscheinen mal wieder in einem besonders schlechten Licht, als veraltete Kongregation, die Angst davor hat, in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Also beugen sie sich Annas Wünschen - ohne Kampf, ohne Widerstand.

"I was given explicit orders to report only to my queen."

Im Vatikan findet Anna auch gleich noch einen alten Schläfer von Diana, der sich standhaft weigert, mit Anna zusammen zu arbeiten. Kurzerhand erfährt er, dass seine Königin noch am Leben ist und erklärt ihr, dass die Seele ein wahres Geschenk für die Besucher sein könnte. Annas Gesichtsausdruck, als sie die Lobrede auf die Seele hört und den anschließenden Gnadenmord Dianas an ihrem Schützling, sind unbezahlbar und zeigen, dass sie nicht so sehr Angst hat, dass die menschlichen Emotionen ihrer Spezies schaden könnten, sondern dass sie vielmehr ihrer Macht schaden könnte. Etliche Schläfer auf der Erde haben wie Ryan die Vorzüge der Menschlichkeit erlebt und wollen nichts mehr mit Anna zu tun haben. Anna fürchtet um ihre Macht und sieht diese schwinden, glaubt jedoch, dies unter Kontrolle zu halten, solange sie ihre Mutter von der Bildfläche fern hält.

Ist Diana nun gut oder böse? Bislang sieht es ja so aus, als sei sie auf der Seite der Menschheit, doch so ganz glaube ich noch nicht, dass es unter Dianas Herrschaft den Menschen besser gehen würde, als unter Annas Herrschaft. Aber vielleicht werden wir das noch erfahren, sobald Diana endlich mal entdeckt wird...

Randnotizen

Tylers Entwicklung nimmt eine sonderbare Richtung. Er hängt immer mehr mit Anna ab und wird zusehend gewalttätiger. Auch Lisa fällt auf, dass Tyler sich verändert, kann aber nicht mehr zu ihm durchdringen. Genau das was Tyler an den Pranger stellt - Gewalt gegen die Besucher - nutzt er, um sich Gehör zu verschaffen. Es wird Zeit, dass dem Jungen mal jemand gehörig den Marsch bläst, aber ich befürchte, wir müssen uns noch lange mit Tyler herumplagen.

Weiterhin nervt mich, dass wir in anderen Dingen so gar nicht weiterkommen. Was genau ist jetzt mit Joshua los? Ich weigere mich immer noch zu glauben, dass er wirklich nicht an seine Zeit bei der Fifth Column erinnert. Und ich weigere mich auch zu glauben, dass Marcus tatsächlich nur Schoßhündchen für Anna ist. Was wurde aus seiner "Zusammenarbeit" mit Hobbes, die am Ende der letzten Staffel angedeutet wurde? Es gibt so viele lose Enden, die noch zusammen gefügt werden müssen und so wenig Zeit, denn, wir erinnern uns, Staffel zwei besteht nur aus zehn Episoden!

Fazit

Solide Episode, die zwei lose Handlungsstränge endlich zusammenführt, einige neue Charaktere einführt und dann aber doch in einigen Punkten noch immer auf der Stelle tritt. Die zweite Staffel krankt an den gleichen Problemen wie die erste Staffel. Da diese jedoch besonders nach der vierten Episode so richtig Fahrt aufnahm, hoffe ich einfach mal darauf, dass Staffel zwei noch die Kurve kriegt.

Melanie Wolff - myFanbase

Die Serie "V - Die Besucher" ansehen: