Bewertung

Review: #2.03 Enthüllung

Foto: Scott Wolf, V - Die Besucher - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Scott Wolf, V - Die Besucher
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Der "gigantische" Cliffhanger der letzten Woche wird inerhalb weniger Minuten aufgelöst und schon hat unsere kleine Widerstandstruppe endlich jemanden an der Angel, der ihnen Antworten bezüglich Anna liefern könnte. So der Plan, oder? Pustekuchen! Leider ist auch Malik eine Sackgasse. Sie weiß rein gar nichts, was unsere Widerständler weiterbringen könnte. Das jedoch erfahren wir aber erst nach quälend langen Folter-Minuten, in denen das Leiden der Besucherin bis ins kleineste Detail gezeigt werden. War definitv nicht nötig, genauso wenig wie die Folterszenen in der "Seelen-Maschine" an Bord des Mutterschiffs, die übrigens mehr als lachhaft ist. Warum genau man Folter in Film und Fernsehen immer so in Szene setzen muss, werde ich nicht verstehen.

Aber wo wir gerade bei lachhaft waren. Lachhaft ist auch, was mit dem Charakter Joshua angestellt wurde. War er in der ersten Staffel noch einer der interessantesten Charaktere mit ungeheurem Potential, so wird er in der zweiten Staffel, nach seiner Wiederbelebung, zum bloßen Schoßhund Annas degradiert. Meine anfängliche Hoffnung, dass er die ganze Sache mit dem Gedächtnisverlust nur vortäuscht, löste sich spätestens dann in Luft auf, als er die "Seelen-Maschine" in Gang setzte und dabei so tote Augen hatte, wie sie nicht mal Anna vorzuweisen hat. Auch Marcus dümpelt weiter in den gewohnten Gewässern als erster Mart herum, ohne eigene Storyline, obwohl doch auch hier immer wieder angedeutet wurde, dass Marcus auch, oder besonders, Anna gegenüber nicht mit offenen Karten spielt.

Jack kämpft derweil seinen eigenen kleinen Kampf und lässt sich mit Chads Hilfe von Anna diskreditieren. Und das beste an der Sache: ihn störts gar nicht, dass Anna ihn als gewalttätigen Prediger darstellt, der die Menschen gegen die Vs aufhetzt. Mit einem Schulterzucken nimmt er zur Kenntnis, dass er jetzt erst Recht auf Annas Radar zu sein scheint. Woher nimmt Jack diese plötzliche Ruhe und Gelassenheit? In der ersten Staffel war er der übervorsichtige Pfarrer, der stets an das Gewissen der anderen appellierte. Nun residiert er die meiste Zeit in seiner Kirche, hält Predigten über die Notwenidgkeit zu kämpfen und schaut dabei zu, wie Hobbes und Ryan genüsslich Malik die Haut abziehen. Ich erkenne ihn kaum wieder, aber das ist nicht unbedingt etwas schlechtes. Der neue, entschlossene Jack gefällt mir, wenn er nur mehr in die Geschehnisse der Folge involviert wäre...

Die Episode drehte sich irgendwann um eine entführte Tochter. Gut, wir Zuschauer wissen am Ende, dass es dringend notwendig war, die kleine zu retten. Für Erica und die anderen war Sophie nur ein verlorenes Mädchen, das sie einer verzweifelten Mutter zurück gebracht haben. Was sollte uns die Geschichte am Ende nun eigentlich klar machen? Dass Eltern immer das Wohl des Kindes vorne anstellen? Dass Ryan seine Tochter wiederhaben will? Oder dass Erica über Leichen gehen würde, um Tyler zu schützen? All das wussten wir schon seit längerer Zeit. Auch dass Ryan so einfach einbricht und FÜR Anna arbeitet, mag mir nicht so recht in den Kopf gehen. Er weiß doch, wie manipulativ Anna sein kann und dann lässt er sich so einfach von ihr dazu zwingen, ihr zu helfen? Ich kann und will nicht glauben, dass Ryan sich und seine Ideale einfach so aufgibt...

Richtig enttäuschend waren dieses Mal auch die Szenen zwischen Anna und Diana, die zwar wohl dazu dienen sollten, Anna zu verunsichern, aber mittlerweile nur lachhaft wirken. Was genau hat Anna davon, wenn sie neuerdings alles mit ihrer Mutter bespricht? Und warum hat sie dies nicht schon früher getan, warum erst jetzt, mit Start der zweiten Staffel?

Einziger Lichtblick der Episode: Lisa, die am Ende einer für sie emotional aufwühlenden Geschichte verzweifelt in die Arme von Erica fällt, die ihre Mutterrolle übernommen hat. Noch sehe ich sie nicht als Anführerin der Besucher, wie Anna es gerne tun würde, sondern als armes, verzweifeltes Mädchen, das Angst hat vor dem, was auf sie zukommt. Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass Lisa sich zu Erica flüchtet, während Tyler sich immer weiter Anna annähert, die ihn am Ende sogar als quasi-Sohn bezeichnet. Bin immer noch gespannt, was diesbezüglich noch auf uns zukommen wird.

Fazit

Die zweite Staffel tritt nach einem grandiosen Auftakt auf der Stelle und führt einige Charaktere in die falsche Richtung. Wenn die Autoren nicht bald die Kurve kriegen, sieht es für die Serie nicht gerade gut aus...

Melanie Wolff - myFanbase

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