Bewertung

Review: #2.02 Schöne neue Welt

Foto: Ian Somerhalder, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Ian Somerhalder, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Bis zu dieser Episode habe ich in Caroline nur einen sehr beschränkten Charakter gesehen. Sie war immer lieb und versuchte es jedem Recht zu machen. Ihre Unsicherheit und Naivität hatten ihr nicht gerade mehr Tiefe verliehen. Doch durch ihre Verwandlung wurden ihrem Charakter so viele neue Seiten gegeben, dass zum ersten Mal eine Folge hauptsächlich von ihr getragen wurde. Ich war schon in den ersten Minuten sehr überrascht von Candice Accolas Performance, die zeigen konnte, dass sie tatsächlich mehr kann. Ausnahmsweise gab es keinen Cliffhanger, doch trotzdem können wir uns sicher sein: Das war die Ruhe vor dem Sturm!

Need I remind you of a tragic little story of a girl named Vicki Donovan?

Ich war schon ziemlich entsetzt, als die Autoren von "Vampire Diaries" mit Vicki nach nur sieben Folgen einen Hauptcharakter aus der Serie geschrieben hatten. Doch Vicki war von Anfang an eine Person, mit deren Charakter ich mich absolut nicht identifizieren konnte. Bei Caroline ist es hingegen ganz anders. Obwohl sie zu Beginn wie ein naives Blondchen erschien und diese Eigenschaft nie vollkommen ablegte, konnte sie viele Sympathiepunkte ergattern. Ich hoffe, Damon und Stefan sind nicht gezwungen, Caroline töten zu müssen. Denn schon in dieser Folge habe ich es genossen, diese ganz andere Seite von ihr zu sehen.

Zu Beginn war sie ganz allein, sie wusste nicht, was mit ihr passiert ist und erst nach und nach wurde es ihr bewusst. Das ist eine ganz andere Art der Verwandlung als die, die wir von Vicki sehen konnten. Vicki wurde von Anfang an von Stefan und Damon aufgefangen, sie konnte Fragen stellen. Caroline hingegen war allein im Krankenhaus und musste ihr neues Schicksal nach und nach erkunden. Ich war das erste Mal richtig überzeugt von Candice Accolas Schauspielkünsten. Szenen, in denen Schauspieler auf einmal aus ihrer gewohnten Rolle herausfallen, enden zumeist in einem Overacting, dass es einem schlecht wird. Doch das habe ich bei ihr nicht gesehen. Im Gegenteil, die Sucht nach Blut und der Ekel, nachdem sie den ersten Schluck genommen hat, waren so natürlich für Vampir-Verhältnisse.

Dem Charakter Caroline hat die Verwandlung zu einem Vampir schon jetzt sehr gut getan. Ihre Angst, als sich ihre Augen verdunkeln und ihre Eckzähne wachsen, ihr selbstbewusster Auftritt vor Damon, ihr Kontrollverlust, als sie Carters Blut riecht... All das sind Seiten von Caroline, die ihrem Charakter auf einmal viel mehr Tiefe verleihen und es dem Zuschauer schwer machen, nicht mit ihr mitzufühlen. Gerade die Szene mit Stefan hat mir sehr gut gefallen. Auch ihm fällt es schwer zu akzeptieren, dass Caroline nun ein Vampir ist und er ihr Leben möglicherweise in den nächsten Tagen beenden muss, da sie genauso wie Vicki die Kontrolle verlieren könnte. Trotzdem gibt er sein Bestes, unterstützt Caroline dabei, ihre Gefühle in den Griff zu bekommen und sie dadurch hoffentlich am Leben zu erhalten. Dass Caroline jedoch am Ende dieser Folge fähig ist, ihre Gefühle in den Griff zu bekommen und Matt küssen und umarmen zu können, ist ein wenig zu viel des Guten. Doch ich ignoriere in diesem Fall dieses abwegige Verhalten eines frisch geborenen Vampirs und sehe es als positives Zeichen der Autoren, Caroline genug Kraft zu geben, um sich an dieses Leben zu gewöhnen und nicht gepflockt werden zu müssen.

Bonnie, this can't be us.

Durch die Verwandlung von Caroline wird nun auch frischer Wind in die Freundschaft zwischen ihr, Bonnie und Elena gebracht. Nun sind es ein Vampir, eine Hexe und ein ganz normales Mädchen, welches ihr ganz normales Leben schon vor einiger Zeit hinter sich lassen musste. Bonnie, die noch immer Probleme hat, Vampire als eventuell gutmütig zu akzeptieren, wird nun mit einer ganz neuen Aufgabe konfrontiert. Sie muss lernen, mit der neuen Caroline zu leben und sie zu unterstützen, den Einstieg in ihr neues Leben so blutlos wie möglich zu meistern. Dabei nutzt Bonnie vor allem die Möglichkeit, Damon für alles verantwortlich zu machen, was irgendwie schiefgeht.

Damon zu verbrennen, da dieser in ihren Augen für die Verwandlung und den Kontrollverlust Carolines verantwortlich ist, ist definitiv übertrieben. Gerade, da Bonnie diejenige war, die sich dafür ausgesprochen hat, dass Damon Caroline sein Blut gibt, um Caroline zu retten und sie anschließend Katherine aus Versehen davon erzählte, dass Caroline Damons Blut in ihrem Körper hat. Dennoch zeigt es einmal aufs Neue, dass Bonnie dieser neuen Welt noch nicht gewachsen ist und sie gerne in die Vergangenheit fliehen würde, als Stefan und Damon und damit all die dazugehörigen Probleme nicht in Mystic Falls waren. Obwohl ich immer Probleme mit Bonnie hatte, vor allem gegen Ende der ersten Staffel, beginne ich langsam ihren Charakter und ihre Handlungen zu verstehen. Und auch wenn es nicht immer die Taten sind, mit denen ich an ihrer Stelle reagieren würde, so schafft sie es doch, die Sympathieleiter ein wenig nach oben zu klettern. Desweiteren hoffe ich, dass sich die langsam wieder stärker werdende Freundschaft zwischen Elena und Bonnie positiv auf deren Handlungen auswirkt.

My father hated vampires, too.

Ich hatte immer Angst davor, dass zwischen Damon und Jeremy eine Rivalität entstehen könnte, die die gesamte Serie entzweit. Doch nach dem Ende dieser Folge bin ich sehr froh und habe die große Hoffnung, dass sich aus meiner Angststoryline meine neue Lieblingsstoryline entwickelt. Es kann ja nur gut werden, wenn Alaric, Jeremy und Damon sich verbünden und zusammen auf die Jagd gehen. Alaric und Damon arbeiteten ja schon sehr gut zusammen, sie konnten Stefan aus den Fängen der anderen Vampire retten und ich muss mich immer noch amüsieren, wenn ich an ihren Ausflug nach Grove Hill denke.

Ich bin sehr froh, dass Jeremy Damon seinen Mordversuch verzeihen konnte und die beiden durch ihre Vampir-hassenden Väter eine Verbindung aufbauen können. Schon gegen Ende der ersten Staffel, als Damon Jeremy vom Tod Annas erzählte und ihm anbot, seine Gedanken erneut auszulöschen, haben die beiden mir sehr gut zusammen gefallen. Es schien, als wäre Damon ein wenig in die Rolle des großen Bruders geschlüpft, über die er sich in dieser Folge schon wieder lustig gemacht hat. Auch wenn sich Damon nie direkt bei Elena oder Jeremy entschuldigt hat, so sind es doch seine Handlungen, die eine gewisse Reue vermuten lassen. Schließlich hätte er bei keiner Person Anstalten gemacht, sie aufzuhalten, wie man es bei Jeremy sehen konnte.

I saw something.

Tyler und die Werwölfe - das Problem wird immer mehr in den Mittelpunkt gerückt, doch ich komme einfach nicht heran. Ich war ziemlich froh, dass diese Geschichte mehr und mehr in die Haupthandlung eingebunden wurde und es mir dadurch erleichtert wurde, dieser Story besser zu folgen. Doch es fällt mir noch immer schwer, Mason zu interpretieren und mich dafür zu interessieren, was genau er vorhat und welchen Grund es gibt, dass Tyler noch nichts von Werwölfen erfahren soll.

Fazit

"It's not gonna get any easier, is it?" - "No." Es ist erst die zweite Folge in dieser Staffel und schon ist man wieder in den Bann von "Vampire Diaries" gezogen. Obwohl das Ende sehr versöhnlich schien, können wir uns sicher sein, dass es in der nächsten Episode wieder Schlag auf Schlag geht.

Sophie Blumengarten - myFanbase

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