Review: #2.04 Reise in die Vergangenheit
Die beste Folge bis jetzt in der zweiten Staffel. Endlich konnten Tyler und Mason mein Interesse für ihren Handlungsstrang gewinnen. Die Wohnzimmerparty war zwar durch Damons Sprüche sehr amüsant, doch wirklich in den Bann gezogen haben mich diesmal Katherine und Stefan. Über Katherine erfahren wir Episode für Episode mehr, doch trotzdem gelingt es mir einfach nicht, sie zu 'lesen'.
"Go ahead Stefan. Torture me, keep me captive and drain me of my blood until my body turns to dust. It'll never change the truth. I never compelled your love. It was real and so was mine."
Wie oft habe ich mich nun schon gefragt, was zwischen Katherine und Stefan bzw. Damon 1864 vorgefallen ist und was sie dazu treibt, nach 150 Jahren nach Mystic Falls zurückzukehren. Obwohl in dieser Folge sehr interessante Szenen zwischen Stefan und Katherine sowohl im Jetzt als auch im Damals gezeigt wurden, kann man sich ihrer Absichten noch immer nicht 100%-ig sicher sein - ich bin es jedenfalls nicht.
Schon die erste Szene der beiden war super - Katherine, die sich in Stefans Traum einhackt und es tatsächlich schafft, ihn für ein paar Sekunden zu täuschen und Elena darzustellen. Der folgende Kampf, die Unterhaltung über Werwölfe und Stefans scheinbare Überwältigung führen sie in den "Eisenkraut-Keller", wo die beiden für den Zuschauer einen äußerst interessanten Umgang pflegen. Wie am Ende der Folge bekannt wird, hätte sich Katherine die ganze Zeit befreien können. Sie sagt, sie sei immun gegen Eisenkraut, doch ich nehme an, dass in Stefans Giftspritze auch Eisenkraut enthalten war. Und da Katherine kurz ohnmächtig wurde, werden große Mengen Eisenkraut auch ihr etwas anhaben können. Möglicherweise ist sie nicht so unverwundbar, wie es manchmal gezeigt wird. Auch Bonnie wird wohl eine Schwachstelle an ihr finden werden.
Doch viel aufschlussreicher als das Wissen über ihre Kräfte waren für mich die Rückblicke und Stefans Reaktionen darauf. In den letzten 150 Jahren, sein gesamtes Vampirleben, hat er sich eingeredet, dass er nur durch Katherines Manipulationen in sie verliebt war. Aus Katherines Erzählungen wurde eindeutig, dass Stefan sich in sie verliebt hatte, noch bevor sie begann, seine Gedanken zu manipulieren. Und auch ihre Darstellung hat gezeigt, dass sie in Stefan verliebt war bzw. ist. Schließlich hätte sie nach seinem Tod nicht zurückgehen müssen und ihn küssen. Für mich besteht jedoch immer noch die Möglichkeit, dass sie sich das ausgedacht hat und dem Zuschauer wurde es nur so präsentiert, als seien die beiden unsterblich ineinander verliebt gewesen. Es schien aus ihren Erzählungen, als sei sie wirklich in Stefan verliebt gewesen, doch woher wissen wir, dass sie nicht lügt und schon beim ersten Zusammentreffen seine Gedanken und Gefühle manipuliert hat?
Interessant, vor allem in Bezug auf Elena, war Stefans Umgang mit Katherine im Keller. Sie ist gefesselt, immer wieder will er sie pfählen, doch er schafft es nicht, nach all den Erinnerungen Katherine zu töten. Obwohl er versucht, sie aus tiefsten Herzen zu hassen, scheint das nicht der Fall zu sein. Etwas scheint zwischen den beiden noch zu sein, doch zunächst sieht es so aus, als würden Elena und Stefan weiter fest zusammenhalten. Im Gegensatz zu anderen Serien sind die beiden Hauptcharaktere nun schon sehr lang zusammen, praktisch seit der ersten Folge wurde eine Beziehung zwischen den beiden aufgebaut und die Autoren schaffen es bis jetzt, dass diese nicht langweilig wird. Selbst von dem Gedanken, dass Damon und Elena doch so gut zusammen passen, bin ich wieder abgekommen. Das zeigt einmal aufs Neue, wie die Köpfe hinter dieser Serie mit dem Zuschauer spielen können.
Um noch einmal auf Katherines Manipulationen im Jahre 1864 zurückzukommen. Es gefällt mir sehr, wie nun verdeutlicht wird, dass Damon ein total falsches Bild von Katherine nach ihrer Verwandlung hatte. Er war der vollen Überzeugung, nicht von Katherine manipuliert worden zu sein, da er wusste, dass sie ein Vampir war und er ihr Blut in sich trug. Doch nachdem Stefan und Katherine sich im Rückblick das erste Mal geküsst hatten und Damon auf sie in ihrem Zimmer wartete, war klar, wie sehr sie nur mit ihm spielte. Es schien, als hätte sie ihn sich nur als Toyboy gehalten - zumindest bin ich bis jetzt in dieser Staffel zu dieser Überzeugung gekommen, auch wenn es überhaupt nicht zu Isobels Aussage ("As long as you got a Salvatore on each arm, you're doomed. Katherine was smart. She got out.") und vorherigen Rückblicken (#1.13 Kinder der Verdammnis) passt. Doch wenn sie Stefan so sehr liebte, warum braucht sie dann noch Damon, für den sie nichts empfindet? Das schafft doch eigentlich mehr Probleme als Erleichterungen... Wir brauchen noch mehr Rückblicke und auch Aussagen, auf die wir uns verlassen können, um dieses Puzzle endlich zu lösen.
"Now you made an enemy."
Das Zusammentreffen von Damon, Mason und Alaric hatte ich mir ein wenig spektakulärer vorgestellt - im Wald, Mason als Werwolf, der von Damon und Alaric verfolgt wird, oder so etwas in der Art. Aber die Serie kann ja nicht all meinen Vorstellungen folgen. Und an sich fand ich diese Art der Zusammenführung gar nicht so schlecht. Es war zunächst vorsichtiges Herantasten, bis dann sowohl Damon als auch Mason klar war, dass der gegenüber weiß, mit wem er es zu tun hat.
Interessant, wie Mason mit den Vorurteilen von Silber gespielt hat. Obwohl er Damon ein Friedensangebot unterbreitete, schien er auf Nummer sicher gehen zu wollen ("You know, I think it was werewolves that started that whole silver myth."). Aber Damon wäre nicht Damon, wenn er Mason vertraut hätte - ich bin mir nicht mal sicher, ob ich ihm vertraut hätte - und ging auf ihn los. Ob das so schlau war, wird sich zeigen. Schließlich kann ein Biss von einem Werwolf einen Vampir töten. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Besonders auch im Hinblick auf Tyler.
Denn nun ist klar, wie man ein Werwolf wird: Die Anlage liegt in den Genen, doch zur Verwandlung kommt es erst, wenn ein Mensch getötet wird. Dass heißt, Mason hat bereits einen Menschen getötet. Ich habe das Gefühl, er leidet ein wenig darunter - er versucht, sich bei Vollmond wegzusperren. Und er tut alles dafür, dass Tyler in seinen Ausbrüchen gezügelt wird, treibt mit ihm Sport und redet ihm gut zu. Im Gegensatz zu seinem Vater, der scheinbar eine Überreaktion hervorrufen wollte, wie zum Beispiel bei der Auseinandersetzung zwischen Tyler und Jeremy in #1.10 Der Wendepunkt. War Bürgermeister Lockwood überhaupt ein Werwolf? Oder hat er nur die Gene in sich getragen und ist deshalb umgekommen? Auch in dieser Handlung fehlen noch einige Stücke, um das Bild zu vervollständigen.
"Let's not forget: I already killed you once, I can easily do it again."
Carolines neues Vampirleben ist anders als gedacht. Denn sie muss nicht nur ihre Blutlust unter Kontrolle halten, sondern sich auch noch Katherine unterwerfen. An sich gefällt es mir nicht, dass es Caroline so schwer gemacht wird, in ihr neues Leben zu finden und gleichzeitig habe ich auch die Angst, dass sie ihrem Tod immer näher kommt, je mehr sie mit Katherine zu tun hat. Dennoch ist es spannend, wenn man Katherine beobachtet, wie sie die Fäden zieht und Caroline kontrollieren kann. Bis jetzt bin ich auch ganz froh, dass Elena und Katherine sich noch nicht so oft/lange gegenüber standen. Denn können wir sicher sein, dass sich die Autoren nicht auf einmal überlegen, Elena zu töten und Katherine voll und ganz in die Handlung integrieren? Meiner Meinung nach nie 100%-ig!
Fazit
Ich habe die Befürchtung, es wird noch einige Zeit dauern, bis wir genau wissen, was 1864 eigentlich passiert ist. Bis jetzt die beste Folge dieser Staffel - denn mich interessiert zur Zeit am meisten, was damals zwischen Katherine, Damon und Stefan wirklich passiert ist und diese Folge gab endlich einmal wieder neue, vielseitig interpretierbare Informationen.
Sophie Blumengarten - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Memory LaneErstausstrahlung (US): 30.09.2010
Erstausstrahlung (DE): 14.02.2011
Regie: Rob Hardy
Drehbuch: Caroline Dries
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