Bewertung

Review: #2.12 Der Abstieg

Foto: Ian Somerhalder, Nina Dobrev & Paul Wesley, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Ian Somerhalder, Nina Dobrev & Paul Wesley, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Endlich geht es mit "Vampire Diaries" weiter. Die Folge fing sehr ruhig an und nahm in den letzten zehn Minuten sehr an Geschwindigkeit zu. Die Entwicklungen gefallen mir sehr gut: John ist wieder zurück und Damon ist zwischen seinen Gefühlen so hin- und hergerissen, dass er in alte Verhaltensmuster zurückfällt.

"Damon is a lot like me. He wants to care. And when he does, he runs away from it."

Wer hätte gedacht, dass Damon der Abschied von Rose dann doch so schwer gefallen ist. Ist es nur sein schlechtes Gewissen oder hat er sie überdies als eine Freundin angesehen, deren Verlust er nicht so leicht verarbeiten kann? Es überrascht mich noch immer, Damon so emotional zu sehen. Wie rührend er sich doch um Rose gekümmert hat, während des gesamten Sterbeprozesses neben ihr lag und ihre Träume leitete. Es hat mich innerlich berührt, Damons Hadern zu beobachten, sein Trauern um Rose schon vor ihrem Tod. Denn er weiß, was er zu tun hat, doch eigentlich ist er nicht stark genug.

Das haben auch die letzten Szenen der Folge gezeigt. Damon ist von seinen Gefühlen so überwältigt, dass er keinen anderen Ausweg sieht, als sich wieder in sein böses Ich zurückzuziehen. Wie Rose schon zuvor angedeutet hat, kommt Damon nicht damit klar, zu fühlen. Und nachdem man es vermuten konnte, wissen wir nun auch warum: Damon hasst es, ein Vampir zu sein - seine Gier nach Blut, die Verdrängung von Gefühlen und der Tod von so vielen Unschuldigen. Er will dies alles gar nicht, trotzdem flüchtet er sich wieder in genau diese Welt. Denn einen Ausweg gibt es für ihn nicht - er muss einfach endlich lernen, sein Schicksal zu akzeptieren.

Ich kann mir vorstellen, dass wir nun den Damon aus den ersten Folgen der Serie wiedersehen können. Er wird sich in sich zurückziehen, niemanden an sich heran lassen und die Menschheit verspotten - mit einem gravierenden Unterschied: Nicht nur der Zuschauer, auch Elena und Stefan kennen mittlerweile seinen wahren Charakter und werden alles dafür tun, ihn aus dieser Abwehrhaltung herauszuholen.

"Do you know, where Mason is?" - "He's dead, Tyler. He was murdered."

Obwohl ich es mag, wenn "Vampire Diaries" ein Tempo vorlegt, bei dem man als Zuschauer kaum hinterherkommt, finde ich die langsamere Erzählweise dieser Folge sehr gut gewählt. Ich war nie ein riesiger Fan von Rose, doch meiner Meinung nach tat es der Serie gut, dass man auch einmal eine Person leidend sterben gesehen hat. Wie oft war es nur schnell der Pflock ins Herz und das war es. In dieser Folge hatte man als Zuschauer jedoch die Möglichkeit, richtig mitzufühlen und nicht nur das Geschehen im Nachhinein zu verarbeiten. Und Rose hat es auch tatsächlich geschafft, meine Emotionen zu regen. Ich hatte bis zuletzt die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Stefan mit einem Wunderheilmittel nach Hause kommt. Doch das ist leider nicht geschehen. Stattdessen wurde aus der Legende die Realität, was zu einigen Problemen führen kann, wenn Jules nun ihre Freunde nach Mystic Falls holt.

Und nun kommt es also zu der Situation, vor der ich schon seit einigen Episoden Angst habe. Tyler wird erfahren, dass Damon seinen Onkel getötet hat. Die Folgen kann ich mir noch gar nicht vorstellen. Wird er sich auf die Seite der Werwölfe stellen und gegen Caroline? Und haben diese überhaupt eine Chance gegen Damon, der seine gute Seite wohl vorübergehend ablegt? Ich warte darauf, dass Damon Jules tötet. Hätte das nicht seine erste Tat nach dem Tod von Rose sein müssen?

Jules finde ich nach wie vor unsympathisch. Wobei sie mir in der ersten Szene gut gefallen hat. Michaela McManus durfte größtenteils ihren Mund halten, sollte dem Zuschauer nicht als nett verkauft werden und schon funktioniert die Schauspielerin für mich. Bei ihrem Gespräch mit Tyler, den sie mit ihrer netten aber souveränen Art überzeugen wollte, hat sie mich jedoch schon wieder genervt.

"I don't want us to be apart anymore. Ever."

Ich bin froh zu sehen, dass zwischen Stefan und Elena alles wieder in Ordnung ist. Auch wenn sie noch immer Probleme haben, so lassen sie diese nicht länger zwischen ihnen stehen und reden darüber. Sie bereiten sich scheinbar schon auf den ultimativen Kampf gegen Vampire vor, Elena nimmt wieder Eisenkraut zu sich und auch Stefan beginnt, dieses zu trinken, um davon nicht länger beeinträchtigt zu sein.

Ich mochte, was ich in dieser Folge von Stefan gesehen habe. Er hält sich aus allem heraus und bringt einfach einmal so Elenas Vater mit nach Hause. Das kann zwar gar nicht gut gehen, wird aber trotzdem für viel Spannung sorgen... Ich kann mir gut vorstellen, dass Elena sich weigern wird, mit John zusammen zu arbeiten und ihm einen Vorwurf nach dem anderen machen wird. Aber vielleicht ist Rose auch zu ihr durchgedrungen und sie will nicht mehr den einfachen Weg nehmen. Um ehrlich zu sein, ich weiß selbst nicht, welche Entscheidung für sie die richtige ist. Kann sie Elijah vertrauen? Ich kann die Frage definitiv nicht beantworten. Aber bringt es etwas, gegen ihn und für ihr eigenes Leben zu kämpfen? Ich denke, dadurch bringt sie sich womöglich nur noch in größere Gefahr.

"Everyone needs just to stop kissing me."

Obwohl es sich in den letzten Folgen bereits angedeutet hatte, wollte ich es nicht so wirklich war haben, dass sich zwischen Caroline und Tyler mehr als Freundschaft entwickeln könnte. Ich mochte immer Caroline zusammen mit Matt, und obwohl die Beiden seit Carolines Verwandlung an Chemie verloren haben, konnte ich mir Caroline und Tyler nicht zusammen vorstellen. Doch es kam wie es kommen musste... Tyler küsst Caroline - und ich fand es nicht so schlimm, wie ich vorher gedacht hätte. Klar, Tyler in seinem Footballshirt war ein bisschen zu klischeehaft und hat in mir gar keine Emotionen zugelassen. Aber die beiden haben immerhin schon viel in den letzten Wochen durchgemacht und es ist nicht überraschend, dass Tyler etwas für das Mädchen empfindet, dass sich so rührend um ihn kümmerte, als es ihm schlecht ging.

Was letztendlich aus dieser Dreiecksgeschichte herauskommt bleibt fraglich. Matt gegenüber hat Caroline Angst, ihn verletzen zu können und hält sich deshalb fern. Und nachdem Tyler von Jules erfahren musste, dass ihn Caroline die ganze Zeit belogen hat, wird er bestimmt enttäuscht und wütend sein und sich deshalb von ihr fernhalten.

Fazit

Und es geht weiter, wie man es von "Vampire Diaries" gewohnt ist: viel Spannung und viel Emotionen. Da das gewisse Extra wieder nicht dabei war, muss die Serie noch etwas länger auf die nächste volle Punktzahl warten.

Sophie Blumengarten - myFanbase

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