Review: #5.11 Im Körper des Feindes
Nach der Winterpause haben sich die Gemüter wieder beruhigt und die Aufregung um das enttäuschende Midseason-Finale ist auch wieder (fast) vergessen. Dafür bekommt man bereits Wochen zuvor mit, wie die Autoren und zahlreiche Schauspieler Werbung für die 100. Folge machten, sodass schon fast ein kleiner Hype um diesen Meilenstein entstand. Nachdem man die Episode dann aber endlich gesehen hat, bleibt man eher mit gemischten Gefühlen zurück – so war es zumindest bei mir.
"If anyone is drinking to anyone's last days, it's me."
Am Anfang dieser Folge werden wir Zuschauer nochmals an die Trennung von Elena und Damon erinnert, welche sich im Midseason-Finale ereignet hatte. Nach wie vor scheint die Trennung lediglich ein unnötiges Hindernis im Liebesglück der beiden zu sein oder ein Versuch, das fortwährende Liebesdreieck um Elena, Damon und Stefan aufrechtzuerhalten. So oder so spreche ich vermutlich für die Mehrheit der Zuschauer, wenn ich sage, dass dieses ewige Hin und Her langsam aber doch ermüdend wird. Da man die Trennung jedoch nur kurz anschnitt und sah, dass beide Seiten leiden, konnte man noch einmal ein Auge zudrücken und erleichtert aufatmen, dass wir keine todtraurigen Gesichter und Liebeskummer aufgetischt bekamen.
Stattdessen gab es in dieser Episode fast schon eine kleine Party zu Ehren von Katherine, welche das Zeitliche zu segnen scheint. Besonders schön fand ich hierbei, dass wieder einmal alle Hauptcharaktere beisammen saßen und über die (guten) alten Zeiten plauderten. Dies sorgte nicht nur für einige Lacher beim Zuschauer, sondern weckte auch die ein oder andere Erinnerung an vorherige Staffeln beziehungsweise Episoden, was angesichts des Jubiläums sehr passend und schön war. Dass jeder Einzelne der "Mystic-Falls-Clique" irgendwann einmal wegen Katherine Pierce leiden und Schreckliches erfahren musste, wurde dem Zuschauer nun aufs Neue bewusst, und so konnte man auch gut nachvollziehen, weshalb niemand so recht etwas dagegen hat, dass Katherine dem Tod nahe ist.
"If a girl's gotta go, it might as well be glamorous, right?"
Die Ausnahme bildeten hierbei jedoch Stefan und Nadia, welche doch irgendwo Gefühle für Katherine hegen und sie noch nicht aufgegeben haben. Nadia setzt natürlich alles daran, ihre Mutter vor dem sicheren Tod zu bewahren und ergreift dabei zu "Vampire Diaries"-typischen Maßnahmen: Sie entführt einen Menschen (Matt), den es dann zu retten gilt und gleichzeitig müssen die Retter eine bestimmte Bedingung erfüllen. Natürlich sind es Stefan und Elena, welche sich bereit erklären zu helfen, und so landen die beiden in einer Bruchbude (welche tatsächlich immer weiter zerfällt), um ihr Blut an die Traveler zu spenden. Was diese weiterhin mysteriösen Kreaturen mit Doppelgängerblut vorhaben, wird in dieser Folge nicht erläutert. Da der Aspekt des Doppelhängerbluts jedoch schon öfters auftauchte und nie gute Nachrichten mit sich brachte, verspricht dieser Handlungsstrang sicherlich noch einige Überraschungen und vielleicht sogar noch neue Informationen, welche in dieser Form noch nie in der Serie aufgetaucht sind.
Währenddessen befindet sich Damon am Sterbebett von Katherine Pierce und pflanzt ihr einige Erinnerungen und Gedanken in den Kopf, welche ihr nicht besonders gut gefallen. Angesichts der Vergangenheit kann man Damon sehr gut verstehen, dass er nach wie vor viel Hass für seine einstige Liebschaft empfindet, da sie einen großen Beitrag dazu geleistet hat, was Damon nun ist. Jedoch hat Sheriff Forbes Recht, wenn sie sagt, dass Damon klug genug sein sollte, um Katherine zu zeigen, dass sie ihn nicht mehr unter Kontrolle hat. Die Präsenz von Sheriff Forbes erinnerte ebenfalls an alte Zeiten und zeigte uns, dass sich Damon und sie nach wie vor gut verstehen, was sehr schön ist.
Doch Katherine erinnerte sich nicht nur an das schockierende Massaker ihrer Familie, sondern auch an ihre Zeit in Mystic Falls, insbesondere an das erste Treffen mit Stefan. Sofort war klar, dass die beiden eine gewisse Anziehung haben und irgendwie wurde ich fast traurig, da es doch schön wäre, wenn Stefan und Katherine ihr kurzes Tête-à-Tête fortführen würden. Zwar nagt die Begründung, ihre Anziehung würde darauf beruhen, dass beide Doppelgänger sind, ein wenig an mir, da so immer wieder aufs Neue angedeutet wird, dass Stefan und Elena womöglich für immer füreinander bestimmt sind, dennoch waren die Flashbacks im Gesamten sehr schön und man konnte sich so sehr gut gemeinsam mit Katherine noch einmal an wichtige Ereignisse erinnern.
Special Guest Stars
Das klare Highlight dieser 100.Folge waren dann aber nicht die Flashbacks in frühere Jahrzehnte, sondern eindeutig die Präsenz früherer, verstorbener Charaktere, welche die Reise in die Vergangenheit noch einmal verstärkte und man als Zuschauer fast schon nostalgisch gestimmt war.
Der erste Charakter, welcher in diesem Zusammenhang auftauchte, war Klaus – und seine Erscheinung wurde natürlich in Verbindung mit Caroline gestaltet. Ich war von der gegenseitigen Anziehung der beiden positiv überrascht und freute mich, dass Caroline endlich wieder einmal ein wenig Chemie verspüren durfte, denn wie sie richtig feststellte, scheint sie die Einzige zu sein, die derzeit kein aufregendes Liebesleben führt ("How am I the only person on the planet who's not having scandalous sex?"). Dies könnte sich jedoch nun schlagartig verändern, denn nachdem Klaus und Caroline leidenschaftlich übereinander herfielen, tauchte Tyler am Ende der Folge wieder auf, was die Situation nun noch komplizierter machen wird, als sie davor schon war. Die plötzliche Leidenschaft beziehungsweise der Sex zwischen Klaus und Caroline kam jedoch ein wenig wie aus heiterem Himmel, da Klaus nun doch schon eine Weile in New Orleans lebt. Nachdem Klaus Caroline nun aber versprochen hat, nie mehr nach Mystic Falls zurückzukehren und sie somit nie wiederzusehen, scheint das Kapitel "Klaroline" nun abgeschlossen zu sein.
Zwei weitere Originals kehrten in dieser Episode ebenfalls zurück. Einerseits Rebekah, welche Matt zur Hilfe kam und andererseits Elijah, welcher durch Damons eingepflanzten Traum bei Katherine erschien. Beide Auftritte waren viel zu kurz gehalten und besonders bei Rebekah und Matt habe ich mir mehr versprochen, dennoch war die Idee nett, auch diese beiden Charaktere eine kurze Sequenz einzuräumen.
Besonders gut hat mir auch gefallen, dass man sowohl Tante Jenna als auch Onkel John zu Gesicht bekam und die beiden nicht in Zusammenhang mit Elena oder Jeremy sah, sondern in Katherines Erinnerung bzw. ihrem manipulierten Traum. In dieser Folge gab es ja einige Anspielungen auf das Finale der ersten Staffel, in welchem Katherine jeden Zuschauer mit ihrer Präsenz zu erschüttern wusste.
Vicky wurde ebenfalls ein kurzer Gastauftritt gewährt und es war schön mitanzusehen, dass sich besonders Matt darüber freuen konnte. In diesem Zusammenhang wurde dann auch nochmals kurz darauf angespielt, dass Bonnie nun der Anker zwischen den beiden Welten ist und auch erneut daran erinnert, dass Jeremy Geister sehen kann. Beide Aspekte vergisst man sehr schnell wieder, vermutlich auch deswegen, weil sowohl Bonnie als auch Jeremy in den letzten Folgen erst gar nicht auftauchten.
Der wohl schönste und rührungsvollste Moment war dann aber doch ganz klar die Anwesenheit von Alaric. Er weiß einfach jeden einzelnen Charakter besonders zu berühren und ich als Zuschauer freute mich sehr, ihn wieder zu sehen. Natürlich war es hierbei insbesondere für Damon bedeutend, seinen einstigen Freund wiederzusehen beziehungsweise zu hören, und sein Auftritt erschien wieder einmal viel zu kurz, dafü aber umso überzeugender.
"Wow. You really don't want to die, do you?"
Für weitere emotionale Momente sorgte dann natürlich Katherine in ihren (vermeintlichen) letzten Stunden. Zunächst einmal war es sehr schön, dass Katherine Nadia zumindest erklären konnte, was sich tatsächlich bei ihrer Geburt abspielte und wie sehr sie es bereute, ihre Tochter weggegeben zu haben ("Letting my father rip you out of my arms was the biggest regret of my life."). Doch auch die Augenblicke zwischen Stefan und Katherine waren sehr emotional und als Zuschauer wurde man so nochmals an ihre spezielle Bindung erinnert, welche trotz allem weiterhin Bestand hat. Dass Stefan Katherine schlussendlich auch noch ein letztes Mal hilft, wie sie ihm bei seinem Trauma beigestanden hat, war besonders rührend und vor allem auch passend, denn besonders Stefan kann Schuldgefühle bezüglich seiner vergangenen Taten auch in Bezug auf Familie sehr gut nachvollziehen. Und als er Katherine schließlich sagte, dass sie ihren Frieden verdient hat ("I don't deserve to be loved." - "You deserve to feel peace."), konnte man Stefan nur zustimmen, denn egal, was Katherine in ihrer Vergangenheit für grauenhafte Dinge getan hat, gegen Ende konnte man sie einfach nur noch ins Herz schließen – sofern man sie aufgrund ihrer Boshaftigkeit nicht schon von Anfang an geliebt hat.
Nach diesem Moment ließ man uns Zuschauer dann auch tatsächlich in dem Glauben, dass Katherine Pierce nun tatsächlich abtreten würde und sie stand auch wirklich schon an der Schwelle zum Tod, wie es Bonnie mit eigenen Augen sehen konnte. Doch es wäre nicht "Vampire Diaries", wenn ein zentraler Charakter wahrhaftig einfach so sterben könnte/dürfte. So war es irgendwie bereits vorhersehbar, dass sich irgendetwas ereignen würde, doch ich hätte wirklich nicht gedacht, dass man auf so ein billiges Mittel zurückgreifen würde.
"I forgive you."
Den letzten Besuch stattete Elena ihrer sterbenden Rivalin ab und sie wäre nicht Elena, wenn sie einem Menschen schlussendlich nicht doch vergeben und Frieden wünschen würde. Die Szene zwischen den beiden Doppelgängerinnen fing sehr schön an und besonders das grandiose Schauspiel von Nina Dobrev wurde dadurch noch einmal unterstrichen. Ebenfalls positiv empfand ich die Aussprache der beiden. Auch wenn es etwas klischeehaft ist, dass man einander erst am Sterbebett vergibt und sich ausspricht, war es doch schön und hätte zu einem zufriedenen Ende führen können. Doch die Autoren konnten es wieder einmal nicht lassen und entschieden sich so im letzten, ja wirklich allerletzten Moment dafür, Katherine Pierce doch nicht sterben zu lassen. Dieser Aspekt wäre nicht allzu tragisch gewesen, doch dass man Katherine nun tatsächlich im Körper von Elena (!) weiterleben lässt, ist wirklich die schlechteste und einfallsloseste Idee. Dies wird in weiteren Episoden nämlich lediglich daraus hinauslaufen, dass Katherine vorgibt Elena zu sein, während sie irgendeinen hinterhältigen Plan verfolgt. Die anderen Charaktere werden nach einigen Folgen endlich erkennen, dass es gar nicht Elena ist, welche sie vor sich haben und dies führt schlussendlich zu unzähligen Episoden, in welchen alle Charaktere nichts anderes im Kopf haben, als einen Weg zu finden, Elena zu retten. Klingt das irgendjemandem außer mir ebenfalls vertraut? Ja? Nun, dies ist keineswegs verwunderlich, denn dies spielte sich bereits in früheren Staffeln ab, sodass man lediglich den Kopf schütteln kann und enttäuscht zurückbleibt.
Fazit
Die 100. Folge von "Vampire Diaries" überzeugte vor allem durch die zahlreichen Flashbacks und Erinnerungen an vergangene Episoden beziehungsweise Staffeln. Ein großer Pluspunkt waren hierbei auch die Auftritte von vielen geliebten, leider verstorbenen Charakteren, welche uns mit ihrer Anwesenheit beehrten. Schlussendlich hinterlässt diese Folge jedoch ein Gefühl der Enttäuschung, denn der Körpertausch zwischen Katherine und Elena ist nichts anderes als eine Wiederholung des Geschehenen und somit sehr nervenaufreibend. Somit bleibt zu hoffen, dass man diese Wendung irgendwie wieder gut machen kann und sich endlich einmal etwas komplett Neues einfallen lässt, wobei womöglich die Traveler eine wichtige Rolle spielen könnten.
Melanie E. - myFanbase
Die Serie "Vampire Diaries" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: 500 Years of SolitudeErstausstrahlung (US): 23.01.2014
Erstausstrahlung (DE): 17.04.2014
Regie: Chris Grismer
Drehbuch: Julie Plec & Caroline Dries
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