Bewertung

Review: #5.15 Das verlorene Mädchen

Foto: Ian Somerhalder, Nina Dobrev & Paul Wesley, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Ian Somerhalder, Nina Dobrev & Paul Wesley, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nach einigen mittelmäßigen bis fast schon langweiligen, sich in der Handlung wiederholenden Episoden schafft es "Vampire Diaries" mit #5.15 Gone Girl endlich wieder einmal von sich zu überzeugen und auch wirklich zu unterhalten, anstatt dass man sich die Haare ausrupfen möchte.

"If I had known I just had to die to drag your attention from Stefan, I'd have tried it a long time ago."

Nachdem Nadia in der letzten Folge von Tyler gebissen wurde, war es irgendwie bereits von Anfang an klar, dass sie diese Episode nicht mehr überleben würde. Doch wie Nadia selbst feststellte, empfand ich es ebenfalls als eine willkommene Abwechslung Katherine nicht nur an Stefan Seite zu sehen, um ihm schöne Augen zu machen, und daher freute es mich besonders, dass sich Katherine nun einmal tatsächlich um ihre Tochter kümmerte und wirkliche Anteilnahme zeigte. Natürlich wurde Katherine durch ihr Täuschungsspiel ein wenig abgelenkt, doch dieses eine Mal verlor sie nicht ihren Fokus und kehrte sogar ins Haus der Salvatores zurück, um Abschied von ihrer Tochter zu nehmen. Dieser wurde sehr emotional gestaltet und man kaufte sowohl Katherine ihr Mitleid (und ihre Trauer) ab, als auch Nadias Verwirrtheit beziehungsweise ihr Leiden. Der Tod von Nadia erinnerte mich zwar kurze Zeit an das Ableben von Rose (falls man seine Erinnerungen bis in die zweite Staffel zurückverfolgen kann), denn auch Katherine pflanzte einen schönen Gedanken in Nadias Gehirn, um ihr das Sterben zu erleichtern und ihr die Angst zu nehmen. Dies brachte sowohl Katherine als auch Nadia noch einen letzten schönen Mutter-Tochter-Moment, welchen man beiden nach all den Jahren auch wirklich gönnen kann.

Einzig und alleine das winzige Detail, dass selbst Prof. Maxfield vom Körpertausch zwischen Elena und Katherine im Bilde ist, könnte man hierbei kritisieren und vielleicht auch die Tatsache, dass Katherine ausgerechnet Wes Maxfield um Hilfe bittet, denn vertrauen konnte man diesem Professor schließlich noch nie.

"Katherine is a passenger in Elena, except it's worst... because none of us seemed to notice!"

Da die Clique in Mystic Falls nun jedoch endlich hinter das Geheimnis von der vermeintlich komisch agierenden Elena gekommen ist, kann man über diese kleinen Makel hinwegsehen und ich freute mich tierisch darauf zu sehen, wie sich die Freunde gegenüber Katherine verhalten würden und wie lange es nun wieder dauern würde, bis man die eigentliche Elena wieder in ihrem Körper sieht.

Zu meinem Glück musste man ja tatsächlich nur eine Folge lang (!) darauf warten und bekam auch noch tolle Wortwechsel zwischen den verschiedensten Charakteren zu sehen, sodass man fast schon darüber hinwegsehen könnte, dass die Autoren die gesamte Storyline rund um den Körpertausch der Doppelgänger eigentlich auf einem Handlungstwist aufgebaut haben. Ja richtig, eben nur fast, denn ich kann nun einmal nicht anders und muss hier zum wiederholten Mal darauf hinweisen, dass diese Geschichte niemals funktionieren hätte dürfen, da Bonnie bekanntlich der Anker zur anderen Seite ist und somit beim Hinübertreten von Katherine live dabei hätte sein sollen. Doch da Bonnie in den letzten Wochen ohnehin durch ihre Abwesenheit glänzte und die Autoren sich selbst nicht mehr an diesen Aspekt erinnerten, schien es niemanden weiter zu stören und so führte man diese Geschichte weiter – und zog sie wie so oft in letzter Zeit enorm in die Länge. Da Bonnie in dieser Episode jedoch wieder eine Berechtigung (oder sollen wir es lieber Gastauftritt nennen?!) hatte für kurze Zeit mitzuspielen beziehungsweise einen Zauberspruch zu verwirklichen, wurde uns Zuschauern ohne jeglichen Sinn für Logik wieder einmal vor die Nase gesetzt, dass sie ja der Anker zur anderen Seite ist. Ach, wirklich?! Dieser ganze 'Fehler in der Handlung' ist für mich persönlich wirklich ärgerlich, da man die Geschichte jedoch in dieser Woche endlich abschloss, atme ich nun einfach tief durch und wir konzentrieren uns auf die wirklich positiv aufgefallenen Dinge in dieser Folge.

"So, how do we kill the bitch?"

Gut, nachdem sich nun jeder aufgeregt hat und die Clique in Mystic Falls ihre Empörung darüber ausgedrückt hat, dass keiner von ihnen erkannt hat, wer all die Wochen vor ihnen eine Verwechslungskomödie spielte, konzentrieren sie sich darauf einen Weg zu finden, Katherine Pierce aus dem Weg zu schaffen. Wie immer ist es für den Zuschauer schön zu sehen, dass alle zusammenarbeiten und gemeinsam nach einer Lösung suchen. Positiv aufgefallen sind hier vor allem die kleinen Gespräche zwischen den Charakteren und auch, dass sie sich trotz einiger Probleme untereinander (da wäre zum Beispiel Damon oder das Beziehungsdrama um Caroline und Tyler) zusammennehmen und als Einheit fungieren.

Besonders gut gefallen hat mir auch die Interaktion zwischen Damon und Tyler. Diese beiden hatten in der Vergangenheit noch nicht oft das Vergnügen zusammenzuarbeiten und somit freute es mich umso mehr die beiden gemeinsam agieren zu sehen, vor allem auch, weil sie doch in gewisser Art und Weise im selben Boot sitzen – und dann auch wieder nicht. Noch wissen wir nicht, ob Elena Damon seine Handlungen verzeihen kann oder ob Tyler und Caroline jemals wieder zueinander finden werden. Was man jedoch sofort erahnte, war, dass Damon Tyler lediglich provozieren wollte, um aus seiner Zelle ausbrechen zu können. Ebenfalls amüsant war die Bemerkung von Stefan, als er Damon eine kleine Vampirblutration vorbei brachte und mit Caroline Damons Hunger berechnete: "Caroline did a little bit of math." – "Caroline?" – "Relax, she had a calculator."

"Which one of you is going to get to kill the elusive Katherine Pierce once and for all?"

Die wirklich tollen Quotes kamen dann aber schließlich erst beim Showdown zwischen Katherine und dem Rest der Gruppe zum Einsatz, und mit dieser Konfrontation konnte "Gone Girl" tatsächlich beides, sowohl unterhalten als auch von sich überzeugen.

Nachdem Katherine sich ja dazu entschieden hat von ihrer Tochter Abschied zu nehmen, muss sie sich schlussendlich Elenas Freunden stellen, doch sie wäre nicht Katherine Pierce, wenn sie dabei nicht noch ein letztes Mal versuchen würde diese zu provozieren und gelungene Wortspiele zu äußern. Wie Katherine selbst, hatte ich mich auch gefragt, wer von den Charakteren schließlich das Traveler-Messer in Katherines/Elenas Körper rammen würde, denn wenn wir ehrlich sind, hätte jeder einzelne von ihnen guten Grund gehabt:

  • "I gave you an identity and made you matter." / "We both know I made you better by making you a vampire.": Sowohl Tyler als auch Caroline haben ihr derzeitiges übernatürliches Leben Katherine zu verdanken, mit einem hat Miss Pierce aber Recht: beide haben sich zu einem besseren Charakter durch ihre Verwandlung zum Werwolf/Hybrid/Vampir entwickelt und vor allem Caroline macht als Vampir eine viel bessere Figur als zuvor.
  • "Well, little Gilbert, it was nice to have a brother for a second there when you weren't so damn annoying.": Auch bei Jeremy traf Katherine den Nagel auf den Kopf, denn in letzter Zeit ist er wirklich nur eine Schachfigur, welcher so gar keine Berechtigung mehr zu haben scheint überhaupt vorzukommen und somit schlichtweg langweilig ist.
  • "Bon Bon, no need for goodbye. I'll see you on the flip side.": Diese kurzen Worte an Bonnie sagen eigentlich schon alles aus und führten schlussendlich zu einer tollen Abschlussszene in der Kirche, zu welcher wir noch kommen werden.
  • "You will definitely go down as the best night I've never had.": Matt hingegen schließt man, wenn dies überhaupt noch möglich ist, von Woche zu Woche noch mehr ins Herz, denn er kann nach wie vor von sich überzeugen, sodass Katherines Aussage einiges an Wahrheit innehat, denn er ist einfach der gutmütigste Mensch in ganz Mystic Falls.
  • "I'm the one who taught you how to love." - "I'll see you in Hell, Katherine.": Gut gefallen hat mir, dass Damon sehr ruhig und gefasst wirkte, als sich Katherine schließlich an ihn wendete, um einige 'Abschiedsworte' an ihn zu richten. Zwar fielen diese nicht ganz so nett aus, doch immerhin schaffte es Katherine sich auf ihre Art und Weise bei Damon zu entschuldigen, oder zumindest den Ansatz einer Entschuldigung über die Lippen zu bringen. Die Wortgefechte zwischen Katherine und Damon werden mir persönlich fehlen und da man die andere Seite wohl nie zu Gesicht bekommen wird, werden wir Zuschauer vermutlich auch nie eine Fortsetzung erhalten. Schade!
  • "I guess this is how our love story ends.": Zum Schluss hat Katherine aber dann doch noch einige freundliche Worte übrig und es ist keine große Überraschung, dass diese für Stefan bestimmt sind. Er ist und bleibt Katherines große (und einzig wahre) Liebe, was sie ihm auch ein letztes Mal mitteilt und ihn daraufhin küsst, woraufhin er ihr das Messer in den Bauch rammt. Meiner Meinung nach ist dies ein schöner Abschluss dieser ganzen Katherine-Salvatore-Brüder-Geschichte und ich hoffe, dass man diese Story nun in Frieden ruhen lässt.

"And Elena wins again."

Nach dem glorreichen Abschied von Katherine stattet sie ihren letzten Besuch Bonnie ab, um zur anderen Seite zu gelangen. Natürlich hält sie noch eine kleine Ansprache und so erfahren wir, dass Katherine ein Ass im Ärmel hat und Elenas Körper mit einem weiteren Virus infiziert hat, nachdem Damon Prof. Maxfield (endlich) ausgeschaltet hat. Noch ist es nicht ganz klar für mich, ob Elena nun mit demselben Problem wie Damon zu kämpfen hat, nämlich, dass sie sich nach Vampirblut verzehrt oder ob dieser Virus noch etwas anderes beinhaltet, denn schließlich hat Wes Maxfield dieses Serum kreiert, nachdem er Nadia Blut abnahm, sprich: hierbei könnte es sich auch um eine Mischung aus Vampirblut und Werwolf-/Hybridgift handeln? Einziger Lichtblick erscheint, dass wir zumindest gleich von Anfang an wissen, dass mit Elena (erneut) etwas nicht stimmt und dass wir nicht wieder alleine auf Bonnie zählen müssen, dass diese ihr wissen an die anderen offenbart, denn dies hat sich in der Vergangenheit ja bekanntlich nicht bewährt.

Für mich bleibt auch nach dem atemberaubenden Abflug von Katherine allerdings die Frage offen, ob Miss Pierce nun tatsächlich das Zeitliche gesegnet hat oder ob sie uns nicht doch noch irgendwann mit ihrer Anwesenheit beehren wird. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es ein kluger Schachzug Katherine verschwinden zu lassen, doch da es sich hier um "Vampire Diaries" und Katherine Pierce handelt, wage ich zu behaupten, dass wir dieser Doppelgängerin noch nicht Lebewohl gesagt haben.

Fazit

Eine zufriedenstellende Episode, welche zwar nicht viel neue Handlung mit sich brachte, aber zumindest gut unterhalten konnte, sodass man die leise Hoffnung hegt, dass es mit Vampire Diaries wieder etwas Berg auf geht.

Melanie E. - myFanbase

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