Bewertung

Review: #5.17 Rette Mich

Foto: Steven R. McQueen, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Steven R. McQueen, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Mit "Vampire Diaries" geht es solide weiter. #5.17 Rescue Me weiß zwar zufriedenstellend zu unterhalten, bringt aber keine richtig spannenden Entwicklungen oder Schocker mit sich.

"Turns out Elena's friends were right. The world does revolve around her."

Die Feststellung, dass sich die Welt anscheinend wirklich ausschließlich um Elena Gilbert zu drehen scheint, hat man als Zuschauer ziemlich rasch begriffen, da es nun einmal Staffel für Staffel darum geht Elena aus jeglichen Schwierigkeiten zu befreien oder vor übernatürlichen Gefahren zu bewahren. Wer dabei auf der Strecke bleibt, wird entweder zurück ins Leben geholt oder landet auf der anderen Seite, egal wie, Hauptsache Elena ist gerettet. Okay, ganz so schlimm geht es bei "Vampire Diaries" nun auch wieder nicht zu, doch dem Zuschauer wird dieser Eindruck nach und nach aufs Auge gedrückt, wenn es tatsächlich stets darum geht Elena vor irgendetwas oder irgendjemanden zu beschützen. Diese Handlungstaktik wird mit den Jahren einfach ein wenig einfältig, auch wenn man versucht mit neuen Bösewichten daher zukommen. So können für mich persönlich auch die Traveler nicht wirklich überzeugen, da sie einfach wie eine Truppe vor sich hin murmelnder Vagabunden erscheinen, welche schlussendlich einen Massenselbstmord begehen, um ihren Anführer Markos von der anderen Seite zurückzubringen. Oh, und sie trinken das Blut von den beiden Doppelgängern, warum auch immer. Als Zuschauer haben wir bisher nur sehr wenige Informationen über die Traveler bekommen, sodass man sich nach wie vor nicht so richtig mit diesen anzufreunden wagt. Vielleicht bessert sich dies in den kommenden Episoden, wenn wir hoffentlich mehr über die Beweggründe der Traveler erfahren und mehr Hintergrundwissen geliefert bekommen, wer Markos ist und ob nun alle übernatürlichen Wesen der anderen Seite wieder auf unsere Seite wechseln können. All diese Aspekte werfen viele Fragen auf und wenn man vorhat diese angemessen zu beantworten, kann daraus bestimmt noch eine spannende Storyline werden. Solange wir aber weiterhin im Dunkeln tappen und lediglich vor sich hin murmelnde Traveler zu Gesicht bekommen, welche von den Doppelgängern besessen sind und ihr Blut trinken, wird dieser Handlungsstrang langsam aber doch unerträglich.

"Like a perky blonde angel of death."

Einen Lichtblick hinsichtlich dieses Rätsels mag uns womöglich in Gestalt von Liv geboten werden. In dieser Episode erfahren wir zumindest, dass sie nicht auf der Seite der Traveler kämpft, sondern ihren eigenen Plan mithilfe von Luke und Hazel verfolgt. Sie wollen nun also verhindern, dass die Traveler ihr Ziel (welches das auch immer sein mag) erreichen und so setzen sie alles daran, dass weitere Doppelgänger neben Stefan und Elena existieren – natürlich mit wenig Erfolg. Nachdem Enzo und Caroline in das Haus von Tom (dem Doppelgänger von Silas/Stefan) eindrangen und die Hexe und Gehilfin Hazel umbrachten, wollte Caroline trotz ihres Mordversprechens dafür sorgen, dass Tom am Leben bleibt, da er ein sehr netter und guter Kerl zu sein scheint. Für mich war von Anfang an klar, dass Caroline es nicht übers Herz bringen würde Stefans Doppelgänger umzubringen. Zum einen, weil dieser wie Stefan aussieht und sie somit das Gefühl hätte, sie würde ihren Freund töten. Zum anderen, weil es einfach nicht Carolines Art ist jemanden kaltblütig zu ermorden, selbst wenn es zur Rettung eines Freundes ist. Somit war es gut, dass Enzo an ihrer Seite war und nicht einmal mit der Wimper zuckte, bevor er Tom das Genick brach. Ein Mann muss schließlich tun, was getan werden muss, richtig? Auch wenn ich noch nicht ganz dahinter gekommen bin, was für eine Rolle Enzo in dem ganzen Traveler-Geflecht nun spielt, habe ich die gemeinsamen Szenen zwischen ihm und Caroline doch genossen. Zwar würde ich mir nicht wünschen, dass sich die beiden in Zukunft näher kommen, eine gewisse Chemie war jedoch vorhanden, welche im richtigen Maß eingesetzt wurde, sodass die Interaktion der beiden sehr amüsant war und Spaß machte.

"All I know is that right now I wanna rip your clothes off right here in the middle of this hall and throw you in one of these classrooms and kiss every square inch of your body, while a bunch of people who drive minivans listen wishing they were us."

Ein weiteres Duo, welches ihre Chemie in dieser Folge zur Schau stellte, waren ganz klar Elena und Damon. Nachdem sie ihre Beziehung beendet und danach sogleich ein wildes Schäferstündchen abgehalten hatten, müssen sie sich nun vor Jeremys Lehrern beherrschen und auch irgendwie rechtfertigen, was wirklich zu unterhalten wusste. Da sie beide nicht ganz wissen, was sie nun von sich selbst erwarten beziehungsweise vom jeweils anderen wollen, sind jegliche Beziehungsfragen tabu und recht peinlich, wenn die Lehrerin des Bruders nach dem Beziehungsstatus fragt. Elena und Damon hatten ja schon immer eine überaus tolle Chemie, was uns in dieser Folge erneut bewiesen wurde. Dennoch ist es schwer eine stabile Beziehung zu führen, wenn man so unterschiedlich wie diese beiden ist und nicht genau weiß, was man nun erwartet beziehungsweise tun soll. Daher finde ich es gar nicht einmal so schlecht, dass sie vorerst getrennte Wege gehen, um sich darüber im Klaren zu werden. Man kann es schließlich nicht leugnen, dass sie nicht immer gut füreinander sind, genauso wenig, wie man sagen kann, dass es nicht schade wären, wenn sie nie wieder zueinander finden würden (denn auf verschrobene Art und Weise gehören Damon und Elena einfach zusammen).

"How do you expect me to care about when this is my life? Take a look around, it's not like I could bring my teachers a note saying "sorry i missed class today we were under a doppleganger invasion."

In dieser Episode erfahren wir nun nicht nur, dass Liv gegen die Traveler arbeitet und sich Elena und Damon nach einigem Hin und Her doch getrennt haben, sondern wir bekommen auch wieder einmal Matt, Tyler, Jeremy und Bonnie zu Gesicht, was mich mehr als freudig gestimmt hat. Ein weiterer Pluspunkt hierbei ist, dass Jeremy dieses Mal nicht nur als Erpressung eingesetzt wurde, sondern wieder einmal für sich sprechen und eine Entscheidung fällen konnte, eben wie ein richtiger Erwachsener. Zudem muss ich ihm ganz ehrlich Recht geben, wenn er sich nicht wirklich auf die Schule konzentrieren kann, da stets ein neues, übernatürliches Ereignis an der Tagesordnung steht, und er dies nicht so einfach wegstecken kann. Daher finde ich es eine gute Idee, wenn er erstmals aus der Salvatore-Residenz auszieht und sich bei Matt und Tyler einquartiert. Mir gefällt es sehr, dass diese drei Burschen nun zusammenarbeiten und ihren eigenen Plan verfolgen, natürlich mit der Zustimmung von Elena (und Damon). Noch scheint mir zwar nicht ganz klar zu sein, wie Jeremys Plan aussehen wird, doch eines ist gewiss: Die Zusammenarbeit mit Liv und Luke dürfte nicht einfach und ohne Komplikationen verlaufen, sodass ich die Hoffnung hege, dass man hier ein wenig Action und Spannung herausholt, wonach ich mich bei "Vampire Diaries" in letzter Zeit wirklich sehne.

Die kleine Nebenhandlung um Bonnies Verdacht, Jeremy könnte eine Affäre mit Liv haben, empfand ich als unnötig, wurde dann jedoch nicht weiter groß behandelt, sodass man dies auch schnell wieder vergessen konnte. Bonnie bekam diesmal auch ein wenig mehr Spielzeit, allerdings beschränkte sich diese auf ein paar kurze Telefonate und Schmerzsequenzen, hervorgerufen durch Sterbende, welche auf die andere Seite gelangen wollten. Zum Schluss kann Bonnie diesen Schmerz nicht mehr verkraften und fällt ohnmächtig zu Boden – Auftritt Markos. Ich zweifle keine Sekunde daran, dass Bonnie nach wie vor unter uns Lebenden verweilt, da eine erneute Rettung einfach nicht drinnen ist. So bin ich lediglich ein wenig gespannt darauf Markos kennenzulernen und hoffe, dass die Traveler dann auch von sich überzeugen können, denn alles, was diese für mich soweit repräsentierten, war ihre Besessenheit bezüglich der Doppelgänger und diese Storyline schreit förmlich nach Langeweile.

Randnotizen

  • Tyler durfte uns in Erinnerung rufen, dass er nach wie vor ein Hybrid ist und doch noch im Besitz seiner Kräfte ist, sodass er zumindest Luke aufhalten konnte. Ich hoffe für ihn, dass er auch in Zukunft wieder mehr zur Geltung kommt und sich neben Jeremy und Matt beweisen kann und keine unnötige Randfigur bleibt.
  • Etwas merkwürdig fand ich schon, dass sich Bonnie gar nicht dazu geäußert hat, dass sie die ganze Zeit von Liv belogen wurde, schließlich ist diese keine ungeschulte, unwissende Hexe. Hier hätte man schon noch eine kurze Konfrontation der beiden miteinbauen können, um diesen Aspekt ein wenig zu behandeln. Schade.
  • Die Freundschaft zwischen Stefan und Caroline sorgt nach wie vor für schöne Momente in der Serie, doch diese Folge ließ bei mir schön langsam die Alarmglocken ertönen. Haben die Autoren denn tatsächlich vor diese Freundschaft zu zerstören, indem sie die Beziehung auf eine höhere Stufe stellen möchten? Eine Liebesbeziehung zwischen den beiden kann und will ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, denn dies würde noch mehr Drama in die Serie bringen und Drama haben wir mit Damon, Elena und Stefan und der zusätzlichen (immer wieder auftauchenden) Doppelgänger-Geschichte schon zur Genüge.

Fazit

#5.17 Rescue Me ist eine passable Episode, welche gut zu unterhalten wusste, jedoch einige Schwachstellen mitlieferte. So bleibt für die Zukunft zu hoffen, dass die Handlung weitergebracht wird und wir endlich erfahren werden, was nun der wirkliche Plan von Markos und seinen Travelern ist und wie Liv und Co. gegen ihn vorzugehen gedenken.

Melanie E. - myFanbase

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