Bewertung

Review: #6.02 27 Waagerecht

Foto: Kat Graham, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Kat Graham, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Indem man sich in dieser Episode an neuen Charakterkonstellationen ausprobiert, kann man für eine super Abwechslung sorgen, die frischen Wind in die sonst eher starren Verhältnisse bringt.

"Brothers don't give up."

Man zeigt uns in dieser Episode zwei Interaktionen zwischen Paaren, die sich sonst auf das Ärgste abgestoßen haben. Zum einen konzentriert man sich auf das neue Miteinander zwischen Bonnie und Damon, zum anderen zeigt man uns, wie sich zwischen Enzo und Caroline langsam eine Art Freundschaft entwickelt.

Bisher waren Bonnie und Damon immer verfeindet und haben sich (wenn überhaupt) toleriert. Indem man sie nun dazu zwingt, sich miteinander zu beschäftigen, baut man eine sehr interessante Beziehung auf, da wohl niemand gedacht hätte, dass sich diese beiden einmal einander annähern werden. Zunächst bestehen ihre Unterhaltungen nur aus Neckereien, doch im Laufe der Episode wandelt sich der Gesprächsstil und die beiden lassen durchblicken, was sie bewegt, wie sich ihre gegenwärtige Lage auf ihren Gemütszustand auswirkt und schließlich suchen sie sogar ein wenig Trost beieinander. Dieser Fortschritt innerhalb einer einzigen Episode ist sehr schön mit anzusehen, da man wirklich hautnah dabei ist und in jeder Veränderung des Gesichtsausdrucks von Bonnie und Damon sehen kann, wie schnell die zwei über ihre Feindschaft hinausgewachsen sind.

In ähnlicher Weise packt man auch Enzo und Caroline an. So richtig viel miteinander zu tun hatten die beiden eigentlich nur, als sie nach Stefans Doppelgänger suchen mussten und dieser kleine Trip der beiden ging freundschaftstechnisch eher nach hinten los. Umso überraschender ist es, wie Enzo reagierte, als er Caroline wegen Stefans Auftreten weinen sieht. Wir wissen nicht genau, was in den letzten Monaten zwischen ihnen vorgefallen ist, fest steht jedoch, dass Enzo es nicht mit ansehen kann, dass Caroline verletzt wird. In wahrer Damon-Manier tötet er daher Ivy und schwört Stefan, ihm das Leben zur Hölle zu machen. Zwischen ihm und Caroline könnte sich nun die Freundschaft entwickeln, die es zwischen Damon und Caroline nie gegeben hat.

"Did you ever think for one second that it's you being negative reacting to my natural self negatively?" - "You're ridiculous." - "No I'm consistent."

Enzo nimmt einen wichtigen Part in dieser Episode ein, da er sich nicht nur als Carolines Beschützer erweist, sondern dem Zuschauer auch als neuer Damon dienen soll. Denn da Damon nun nicht mit dem restlichen Cast interagieren kann, braucht die Geschichte dringend einen Gegenpol, bei dem die Grenzen zwischen Gut und Böse nicht immer ganz klar sind. Ich hoffe sehr, dass man Enzo aber nicht allzu sehr als Damon-Abklatsch dastehen lässt und versucht, ihm weiterhin vielfältige Szenen, wie die mit Caroline, zu geben.

Als nicht weniger wichtig erweist sich der Neuzugang Trip, der uns als neuer Alaric präsentiert wird. Er ist ein Vampirjäger, wie es Alaric zu Beginn der Serie war. Mit ihm kann ich noch nicht so viel anfangen, da ich hier zu viele Parallelen zu Alaric sehen, da jener damals ebenfalls sehr mit der Mythologie der Vampire vertraut war und zunächst als Feind dargestellt wurde. Nach und nach hat seine Hintergrundgeschichte dann aber dazu geführt, dass Alaric die Seiten gewechselt hat. Ich hoffe einfach mal, dass die Autoren hier ein wenig Kreativität walten lassen und Trip nicht einfach nur als ausgesprochenen Bösewicht oder Alaric 2.0 dastehen lassen.

Die neu aufgetauchte Sarah scheint ebenfalls in die Geheimnisse rund um Mystic Falls verstrickt zu sein, aber von ihr hat man uns leider noch zu wenig gezeigt, als dass sie mir besonders interessant vorkommt. Die angedeutete Familiengeschichte mit ihrem Vater reißt mich jetzt auch nicht vom Hocker, aber ich hoffe inständig, dass man nun nicht ein uneheliches Kind und damit eine Halbschwester für irgend wen aus dem Hut zaubert.

"Missing Bonnie makes me sad, Jer. Missing Damon makes me dangerous."

Ein bedeutender Teil der Episode war Elenas Entschluss, sich die Erinnerungen an ihre Liebe zu Damon nehmen zu lassen. Dass man uns Zuschauern erst noch einmal die vielen schönen und gleichzeitig traurigen Dinge zeigte, die Damon und Elena gemeinsam durchlebt haben, wirkt für mich wie ein Pflaster, das man auf einen offenen Bruch klebt. Mit dieser Entwicklung gießt man wieder einmal Öl ins Feuer des Liebesdreiecks, um die Zuschauer bei der Stange zu halten und bibbern zu lassen, was die Zukunft wohl für Elena bringen wird. Ich persönlich halte es für eine äußerst schlechte und (von Seiten der Autoren) zutiefst stümperhafte Idee, dass sich Elena nicht mehr an Damon erinnern kann. Damit legt man den Grundstein für einen zutiefst verletzten Damon, wenn er es schafft, aus der Zeitschleife auszubrechen, woran ich nicht eine Sekunde zweifle. Wenn sich Elena nicht an ihre Liebe erinnern kann, wird das Ganze zu einer endlosen Diskussion ausarten, auf die ich schon jetzt keine Lust habe, da es wirklich zu einfallslos ist, die Zuschauer auf diese Weise unterhalten zu wollen.

"Why isn't there any booze in this empty retro-ville?"

Nicht ganz so skeptisch stehe ich der Storyline rund um Damon und Bonnie gegenüber, auch wenn ich nicht die geringste Vermutung habe, warum genau sie an diesem Tag gefangen sind und weshalb sie von der anderen Seite aus dorthin gebracht wurden. Doch da mir die Interaktion der beiden so gut gefällt, lasse ich mich gern auf die Zeitreise ein und bin äußerst gespannt, wer sich noch alles am 10. Mai 1994 einfinden wird.

Randnotizen:

  • Jeremy wurde bisher nur wenig erwähnt und wenn dann nur um zu zeigen, dass er noch immer traurig und wütend ist. Mit dem kurzen Telefonat zeigt man aber auf, dass man sich nun mehr auf Jeremy konzentrieren will, was ich sehr positiv finde.
  • Wie auch schon früher, ist Matt wieder einmal nur eine Randfigur, die hier und da in andere Handlungsstränge eingebaut wird. Dieses Mal sorgt er als Bindeglied zu Trip und neben dieser Story haben die Autoren scheinbar ganz vergessen, Matt auch einmal ein wenig Zeit mit seinen Freunden außerhalb von Mystic Falls verbringen zu lassen.
  • Dass man Stefan so schnell wieder auf seine Freunde treffen lässt, hätte ich nicht gedacht, es gefällt mir jedoch sehr, da mir sein Dasein mit Ivy nun nicht sonderlich nahe ging.
  • Genial fand ich die Szene mit Damon und Bonnie, als sie sich an den Händen halten, während die andere Seite zerbricht. Sie sahen genau so aus wie in dem Trailer zur sechsten Staffel und ich konnte mir beim Gedanken daran ein Grinsen nicht verkneifen.

Fazit

Man liefert uns viele schöne Interaktionen zwischen den Charakteren und beweist, dass sich Gegensätze anziehen. Auch die nähere Beleuchtung der Geschehnisse rund um Damon und Bonnie macht viel Spaß, da man die beiden noch nie auf diese Weise zusammen gesehen hat. Ein großes Manko ist in einem Augen aber die Entscheidung von Elena, die dazu führen muss, später mehr Drama im Liebesdreieck entstehen zu lassen.

Marie Florschütz - myFanbase

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