Review: #6.07 Keine Gefühle
Auch wenn sich Elena in #6.07 Do You Remember the First Time? immer wieder genau diese Frage stellen musste, ob sie sich denn an die Ereignisse der Vergangenheit erinnert, wirkte es für uns Zuschauer lediglich wie eine Wiederholung der Geschehnisse und konnte schließlich nur durch einzelne kleine Lichtblicke vor der Langeweile retten.
"I know that I love you. And I know that I apparently forgave you for all the awful things you ever did. But I just don't remember it."
Ich habe es bereits im ersten Moment, seit Elena sich die Idee mit dem Erinnerungen-wegnehmen in den Kopf gesetzt hat, geahnt und wähnte seit geraumer Zeit viel Drama auf uns zukommen. Unglücklicherweise muss ich daher an dieser Stelle sagen, dass ich Recht behielt und wir nun erneut an einem Punkt angelangt sind, an welchem das Hauptaugenmerk auf Elena und Damon und deren verkorkste, höchst überdramatische Beziehung gelegt wird. Seufz. Mehr konnte ich im ersten Augenblick auch gar nicht von mir geben, als klar wurde, dass sich Elena auch dann nicht an Damon erinnert, wenn dieser in voller Pracht vor ihrer Tür steht und süße Worte von sich gibt. Natürlich nicht, denn das würde ja bedeuten, dass sie einmal glücklich sein dürften, und das auch ganz ohne Drama und unnötig herbeigeführte Stolpersteine.
So müssen wir uns wohl oder übel einmal mehr damit abfinden, dass es eine Zeit dauern wird, bis die beiden wieder zueinander finden beziehungsweise bis Elena ihre Erinnerungen wieder abrufen kann. Falls sich hier jemand fragt, warum ich ein tatsächliches Beziehungsaus der beiden erst gar nicht in Erwägung ziehe, sollte sich (noch einmal) die vorherigen Staffeln ansehen, denn es scheint ohnehin festzustehen, dass Elena und Damon früher oder später wieder zusammen kommen werden – und die nächste Trennung dann auch nicht mehr weit sein wird.
"When you became a vampire part of me was thrilled because suddenly there was this possibly that I could have you in my life forever. But then another part of me was devastated because I realized you lost the life that you wanted to have. And since I’ve been gone, you’ve gotten part of that life back. You’re thriving. You’re happy. Yeah sure you’d be happy if we give it another chance, but the truth is you’re better off without me."
Nachdem Damon also eine geschlagene Folge lang versucht Elenas Erinnerungen zurückzubekommen, kommt es, wie es nun einmal kommen muss: er gibt Elena frei, damit diese ihr glückliches Leben weiterleben kann. Bevor wir jedoch zum Ende dieses Dramas kommen, werfen wir noch rasch einen Blick in die Mitte der Geschichte. Zunächst versucht sich Elena gegen Damon und ihre gemeinsame Liebesgeschichte zu wehren, indem sie Damon einerseits die Tür vor der Nase zuschlägt und andererseits dadurch, dass sie mit Liam zur Abendgala erscheint. Da Damon sich jedoch vor keiner Herausforderung scheut, versucht er mit all seinem Charme und Tanzkünsten Elena für sich zu gewinnen, vergeblich. Dann gesteht Elena aber doch ihren Wunsch die verlorenen Erinnerungen wieder erlangen zu wollen und so begeben sich die beiden auf eine Reise in die Vergangenheit, wobei Damon Elena all die schönen und bedeutsamen Momente ihrer Geschichte aufzählt. Elena kann sich immer noch nicht erinnern? Tja, was macht frau, wenn sie doch verzweifelt genug ist und mehrere Jahre ihres Lebens wieder haben möchte? Richtig, sie überquert die Grenze nach Mystic Falls, riskiert dabei ihr Leben, kann sich für eine Millisekunde auch an all das Geschehene erinnern, doch durch die Rettung von Damon wird dies alles wieder revidiert. Klingt kompliziert, lässt sich aber ganz einfach zusammenfassen: Nach Elenas an Selbstmord grenzenden Versuchs ihre Erinnerungen zurückzubekommen, erkennt Damon, dass sie ohne ihn besser dran ist und ihr Leben lieber glücklich weiter leben soll. Hier stellt sich natürlich die Frage, inwiefern Elena glücklich sein kann, wenn sie Jahre ihres Gedächtnisses nicht mehr aufrufen kann, aber weiß, dass sie mit diesem Wissen eigentlich mit Damon zufrieden in den Sonnenuntergang reiten könnte?
Zwar muss ich Caroline zustimmen, wenn sie meint, dass Elena ohne die Salvatore-Brüder sicherlich auch einmal gut dran wäre und sich ihr Leben nicht so kompliziert gestalten würde, dennoch glaube ich nicht, dass Elena mit diesem Wissen so sorglos weitermachen können wird. Schon alleine die Tatsache, dass sie sich am Ende dieser Folge an eine winzige Einzelheit von Damon erinnern konnte und diesen mehrmals danach fragte, beweist, dass sie sicherlich nicht so schnell kleinbeigeben wird, auch wenn Damon sie fürs erste in Frieden lässt.
"You're a good person, Bonnie. You're brave, loyal, patient. I want to be more like you."
Kurz bevor Damon am Verzweifeln ist, erhält er auch sogleich einen neuen Hoffnungsschimmer: den Teddybär, welchen er zusammen mit Bonnie im Jahr 1994 gesehen hatte. So erwacht in ihm die Zuversicht, dass Bonnie vielleicht doch noch am Leben sein wird und ich hoffe, dass ihn die Suche nach ihr für die nächste Zeit ablenken wird, sodass uns das Damon-Elena-Drama (so gut es geht) erspart bleiben wird.
Wie wir wissen, befindet sich Bonnie nach wie vor im Jahr 1994 und wird hierbei von Kai bedroht, welcher immer noch den Plan verfolgt nach Hause und in die Gegenwart zurückzukehren. Bonnie kann einem wirklich leidtun, wenn sie alleine und schwer verletzt ins Krankenhaus flüchtet, um sich selbst zu verarzten und sich vor Kai zu verstecken. Und auch wenn Kai ein Psychopath und Killer ist, mit einer Sache hat er verdammt Recht: Bonnie ist tatsächlich ein guter Mensch! Ihre Magie an einen sicheren Ort zu bringen, nur um zu verhindern, dass Kai in die Gegenwart und somit zu den Personen gelangt, welche Bonnie wichtig sind, und damit ihr eigenes Rückfahrtticket zu opfern, ist wirklich sehr selbstlos und ehrenwert. Ich hoffe sehr, dass sie selbst nicht die Hoffnung aufgibt und einen Weg aus Kais Hölle findet, denn spätestens mit dieser Aktion hat sich Bonnie den Weg nach Hause mehr als verdient und wird hoffentlich nicht für immer im Jahr 1994 versauern müssen.
"I'm not on the wrong side. My side is just really freaking complicated."
Währenddessen musste Tripp auch nicht besonders lange unter Matts, Enzos und Stefans Folter leiden, da er Dank der Gefangennahme von Sherriff Forbes schnell wieder freigelassen wurde, nur, um im nächsten Moment an der Grenze zu Mystic Falls zu sterben. Es war wirklich sehr böse, dass Enzo Tripp zunächst folterte und ihn anschließend (unbemerkt) in einen Vampir verwandelte, damit er beim Übertreten der Grenzlinie sterben würde. Zwar kann man Enzo verstehen, dass er kein Mitgefühl mit seinem einstigen Folterer hat, doch Tripp war lediglich ein Mensch, welcher andere Menschen vor Vampiren beschützen wollte. So gehört er nun wohl zu den rasch Verstorbenen dieser Staffel und wir werden sehen, wie sich dieses Ereignis auf Matt auswirken wird, denn er wirkte alles andere als begeistert, als er erkannte, dass man Tripp verwandelt hat. Vielleicht wird er sich Tripps Worte nun doch noch zu Herzen nehmen und seine Seite überdenken, was die Sache ziemlich sicher kompliziert, aber gleichzeitig auch spannend machen könnte (sofern Matt keine Armee gegen seine Freunde losschickt). Ich hoffe, dass man hier die Gelegenheit beim Schopf packt und Matt endlich eine spannende und vor allem eigene Storyline geben wird, denn auf diesen Moment haben wir schon sehr lange warten müssen.
"She hates you because she doesn't hate you at all."
Diese Folge bot uns schließlich auch einen Moment, auf welchen wir seit längerem gewartet haben: Carolines wahre Gefühle für Stefan kommen durch Enzo ans Licht! Bereits die Szene in der Scheune, in welcher Enzo seine wunderbar sarkastischen Bemerkungen machte und schließlich Carolines Gefühle für Stefan preisgab, waren wirklich toll mitanzusehen und erweckten in mir eine flüchtige Idee, dass es vielleicht an der Zeit wäre ein neues Liebesdreieck zu starten: Caroline, Stefan und Enzo. Denn die Chemie zwischen unserer liebsten Blondine und dem rücksichtslosen Enzo stimmt ungemein und ich wage sogar zu behaupten, ein Fünkchen Eifersucht in ihm gesehen zu haben, als er erkannte, dass Caroline Gefühle für Stefan hegt. Doch dies sind lediglich Spekulationen, welche mich womöglich auch nur von dem anderen ewigen Drama ablenken wollten.
Was hier wirklich wichtig ist, war die wunderbare Szene im Krankenhaus und das längst überfällige, ehrliche Gespräch zwischen Caroline und Stefan. In der Vergangenheit war ich nicht die größte Anhängerin von einer Liebschaft zwischen diesen beiden, doch je mehr Zeit vergeht, desto besser würden die beiden sich doch auch als Paar machen. Das mit den Gefühlen ist aber nie so einfach, daher wird es sicherlich noch eine geraume Zeit dauern, bis wir die beiden auch tatsächlich zusammen sehen werden, sofern Stefan sich seine Gefühle ebenfalls eingesteht (wenn er denn etwas mehr für Caroline empfindet). Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass wir dieses Thema nicht zu schnell abhaken und wie Stefan würde ich gerne zumindest den Zeitpunkt erfahren, ab wann sich Carolines freundschaftliche Gefühle weiterentwickelt haben ("Look Caroline please just talk to me, tell me how, tell me why. Please just make me understand how it is that I missed it."). Und auch wenn diese Folge nicht der Start einer neuen Liebesgeschichte war, so erhielt Caroline wenigstens eine ordentliche, ehrliche Entschuldigung von Stefan, auf welche sie seit langem gewartet hatte. So hoffe ich, dass die beiden ihre Beziehung beziehungsweise Freundschaft wieder in den Griff bekommen werden, denn ihre Interaktionen waren immer ein kleines Highlight für sich.
"Let's just say we both have tragically complicated and dysfunctional histories."
Da diese Episode sehr stark darauf ausgelegt war, sich auf sie verschiedenen Beziehungen der Charaktere zu konzentrieren, baute man auch die Bekanntschaft zwischen Alaric und Jo weiter aus und erfuhr nebenher ein wenig aus Jos Vergangenheit. So wissen wir nun mit Sicherheit, dass Jo die verschonte Schwester von Kai ist, welche zwar eine Hexe ist, ihre Kräfte aber nicht aktiv praktiziert. Wie sich dies in Zukunft weiterentwickeln wird, bleibt vorerst abzuwarten, doch ich freue mich, dass Alaric mit Jo an seiner Seite wieder glücklich sein darf und vor allem wieder ein Mensch ist, da er auf diese Weise zufriedener ist. Dadurch bekommen wir auch wieder den alten Alaric zu sehen, welchen wir sogleich ins Herz geschlossen haben, und beobachten ihn in seinem ganzen Charme und Witz, wie beispielsweise in Interaktionen mit Damon, herrlich.
"Liv, I'm not saying don't have fun – that's why we're here — but when the coven calls us home they don't care if we're in love or not."
Ein Aspekt der Handlung, welcher lediglich am Rande abgehandelt wurde, für die Zukunft aber sicherlich noch von Bedeutung sein wird, ist die Story um Liv und Luke. Zwar kennen wir die Zwillinge bereits seit der vorherigen Staffel, haben bisher aber noch keine Hintergrundgeschichte von ihnen geliefert bekommen, sodass man sich natürlich fragt, was wohl ihre Story ist. Der kleine Dialog zwischen den Geschwistern deutet hierbei schon einmal einiges an, auf das man gespannt sein kann und so freue ich mich schon, wenn wir (hoffentlich) bald mehr erfahren werden. So wäre es dann auch erwünscht, die anderen Charaktere wieder mehr miteinzubeziehen, denn Tyler hatte in dieser Episode außer einer kurzen Kellner-Sequenz ebenfalls nichts zu tun, von Jeremy haben wir abermals nichts gesehen.
Fazit
Bezüglich dem ewigen Hin und Her zwischen Elena und Damon wirkte diese Episode wie eine nicht zum Ende kommende Wiederholung. Dennoch konnten die restlichen Handlungsstränge weitgehend überzeugen und sorgten doch für einige schöne Momente zwischen den Charaktere. Nichtsdestotrotz wünscht man sich für die Zukunft wieder mehr Spannung und Action und eine gehörige Portion weniger Drama.
Melanie E. - myFanbase
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Do You Remember the First Time?Erstausstrahlung (US): 13.11.2014
Erstausstrahlung (DE): 09.04.2015
Regie: Darren Genet
Drehbuch: Rebecca Sonnenshine
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