Review: #6.06 Todesgrenze
Durch die Rückkehr von Damon verschiebt sich nun erneut das Gleichgewicht im "Vampire Diaries"-Universum.
"Oh, I got it. Everybody's sorry. You're sorry you gave up on me. Sorry for turning Enzo in to that hunter guy. Ric is sorry for the compulsion. I'm sure if Elena could remember anything she'd be sorry too."
Indem man Damon wieder in die Gegenwart geholt hat, verändert man die Dynamik der Serie entscheidend, da der Vampir auf vier der Hauptcharaktere einen massiven Einfluss ausübt. Zunächst wäre da Stefan, der seit Beginn der Staffel nicht mehr er selbst war und sich als draufgängerischer Eremit durchs Leben schlug. Mit der Rückkehr von Damon hat Stefan nun wieder etwas von seinem verloren gegangenen Zuhause-Gefühl zurückbekommen und findet langsam in sein altes Ich zurück, was sich dadurch äußert, dass er sich Caroline wieder annähert. Auch wenn Caroline auf Distanz geht, zeigt man uns nun, welch positiven Einfluss Damon auf seinen Bruder hat, der ohne ihn zu einem völlig anderen Menschen wurde. Mit Damon an seiner Seite erkennt Stefan jedoch wieder, dass seine Freunde ihm das Wichtigste sind und er hat keine Scheu mehr, sich für sie einzusetzen. Dabei springt Stefan sogar über seinen Schatten und will Damons besten Freund Enzo befreien, was sehr gut Stefans altes Ich widerspiegelt.
Obwohl es nur kurz war, fand ich auch Damons Treffen mit Jeremy sehr bewegend. Zwar hält Damon mit der Wahrheit hinterm Berg, doch auf mich wirkt es so, als würde er Jeremy damit nur beschützen wollen. Würde es Jeremy helfen, zu wissen, dass Bonnie erst vor kurzer Zeit tödlich verwundet wurde? Ich denke nicht. Er würde Damon lediglich Vorwürfe machen (was immer noch kommen kann, wenn Bonnie und Kai sich ebenfalls aus der Zeitschleife befreien können). Als Damon dann ebenfalls auf Bonnies Mailbox spricht, erkennt man, wie sehr sie ihm in der Zwischenzeit ans Herz gewachsen ist. Ich hoffe sehr, dass wir mehr von den beiden zu sehen bekommen, da hier wirklich eine schöne Freundschaft entstehen könnte.
Auch mit Alaric verbringt Damon einige schöne Momente, in denen man geradezu nostalgisch wird, als die beiden wieder einmal mit einer Flasche Bourbon zusammen sitzen. Ebenso ergreifend ist das erste Gespräch zwischen ihnen, als Alaric sich dafür entschuldigt, Elena ihre Erinnerungen genommen zu haben. Im gleichen Atemzug weigert er sich jedoch, ihr diese ungebeten zurück zu geben, was bei Damon einen altbekannten schmollenden Gesichtsausdruck hervorruft, den ich sehr vermisste habe. Zwischen Alaric und Damon stimmt die Chemie noch immer und ihre Freundschaft ist etwas, auf das ich mich in den kommenden Episoden sehr freuen werde, da Damon Alarics Rückhalt sicherlich brauchen wird.
So und damit wären wir auch schon bei Elena. Die Begegnung zwischen ihr und Damon wird zunächst sehr in die Länge gezogen, was mich persönlich bereits etwas genervt hat, da ich auf das ganze Drama gut und gern hätte verzichten können. Einen kleinen Lichtblick gab es dann, als Elena ihre Erinnerungen plötzlich doch wiederhaben wollte und nur eine Sekunde später war mir klar, dass genau das nicht geschehen wird. Ich habe schon zuvor vermutet, dass man der ganzen Erinnerungs-Geschichte Steine in den Weg legen wird und dieser Stein ist nun da: Alarics Tod. Natürlich ist auch dieser Tod wieder einmal nicht endgültig, aber darüber möchte ich mich an dieser Stelle nicht auslassen. Viel schlimmer finde ich, dass man wieder einmal die Geschichte umschreibt und Elena nach Alarics Tod nicht automatische ihre Erinnerungen zurückbekommen hat. Denn wenn wir uns ein paar Staffeln zurückerinnern, dann passiert genau das, wenn ein Original stirbt. Selbst als Elijah damals lediglich mit dem Dolch ruhig gestellt wurde, konnte sich Katherine seines Einflusses entziehen, aber nun ist es so, dass Alaric tatsächlich gestorben ist, das aber überhaupt nichts bei Elena bewirkt?! Ich finde es nicht nur traurig sondern auch frech, dass die Autoren permanent ihre eigenen Regeln missachten und das nur, um noch mehr Drama zu provozieren.
Ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass Elena nur durch den Anblick von Damon ihre Erinnerungen zurückbekommt, auch wenn die finale Szene zwischen ihnen sehr schön war und man das alte Kribbeln wieder spüren konnte. Doch den einfachen Weg wird man sicherlich nicht einschlagen. Durch "The Originals" haben wird allerdings gelernt, dass eine Hexe Erinnerungen zurückbringen kann (wie Davina bei Camille) und ich hoffe sehr, dass man sich nun nicht ewig mit der unerwiderten Liebe Damons aufhält, sondern eine Hexe zur Hand nimmt, um diesem Spielchen ein Ende zu bereiten.
"This hospital sucks. I'm surprised anyone makes it out alive."
Auf Alarics Tod möchte ich noch einmal näher eingehen, da ich es auch hier etwas seltsam finde, wie schnell die Autoren jemanden entvampirisieren können. Ich erinnere mich dabei zurück an Staffel 4, wo alle krampfhaft nach dem Heilmittel gesucht haben, um wieder zu Menschen zu werden. Jetzt erfahren wir, dass die Vampire einfach nach Mystic Falls gehen können, um dort zu sterben. Wenn sie dann gleich reanimiert werden, sind sie automatisch wieder Menschen. Immer wieder erschaffen die Autoren Hintertürchen, auf die ich langsam keine Lust mehr habe.
An sich bin ich der Meinung, dass Alaric das Mensch-sein besser steht, als das Leben als Vampir. Er war schließlich den größten Teil der Serie über ein Mensch und ist somit gemeinsam mit Matt der Einzige ohne übernatürliche Kräfte.
"I'm sorry... I was confused about which vampires we like and which ones we don't."
Mit der Storyline rund um Tripp konnte ich in dieser Episode nicht sonderlich mitfiebern, da ich Ivys Tod ziemlich gleichgültig gegenüberstehe. Man hat nicht versucht, die Figur interessant zu gestalten, weshalb ich sie nicht vermissen werde. Dass Tripp nun selbst nur knapp mit dem Leben davongekommen ist, läutet sicherlich eine Jagd ein, die die nächsten Episoden betreffen wird. Bisher kann ich Tripp nicht viel abgewinnen und ich empfinde es als sehr störend, auf welche Weise Matt mit ihm verbunden ist. Bereits in früheren Staffel konnte man merken, dass Matts Geschichte immer mal einen Durchhänger aufweist und zur Zeit habe ich das Gefühl, dass man aus dem Tal gar nicht mehr heraus kommt. Matt hat nicht einmal seinen Freunden von Enzos Gefangennahme erzählt und scheint nun nach einem eigenen Handlungsstrang auch sein Hirn eingebüßt zu haben. Es ist einfach nur traurig, wie wenig man ihn einbindet.
Über Sarah, dessen angeschnittene Familiengeschichte noch nicht wieder aufgegriffen wurde, kann ich nicht viel sagen. Ich finde es schade, dass man erst verkündet, dass sie die Tochter von Zach ist, dann aber mit dieser Information nichts weiter anfängt. Wie man mit Jo verfährt, gefällt mir da schon besser, auch wenn noch nicht ganz raus ist, ob sie nun tatsächlich eine Hexe ist. Man lässt die letzte Entwicklung jedoch nicht plötzlich fallen, sondern arbeitet kontinuierlich damit weiter.
Fazit
Durch Damons Rückkehr finden die Charaktere zur Normalität zurück und es entstehen einige emotionale Szenen, die einem sehr nahe gehen. Gleichzeitig fällt es den Autoren schwer, den richtigen Platz für die neuen Figuren zu finden und sich an ihre eigenen Regeln zu erinnern, die ausschlaggebend für die Vergangenheit der Serie sind.
Marie Florschütz - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The More You Ignore Me, the Closer I GetErstausstrahlung (US): 06.11.2014
Erstausstrahlung (DE): 02.04.2015
Regie: Garreth Stover
Drehbuch: Chad Fiveash & James Stoteraux
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