Bewertung

Review: #7.11 In Flammen

Foto: Ian Somerhalder, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Ian Somerhalder, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In der letzten Folge legte man einen sehr starken Fokus auf Damon und seine Zeit im Phönixstein, wodurch es nun nicht verwunderlich ist, dass man das Nachbeben aufgreift, das diese Zeit angerichtet hat. Und obwohl ich die Halluzinationen der beiden Brüder sehr nachvollziehbar finde, bleibt man durch die vielen irrealen Bilder doch mit einem etwas irritiertem Eindruck zurück.

"Oh yeah, I saw this coming."

Der Beginn der Episode setzt direkt nach dem Cliffhanger der Winterpremiere an und zeigt auf, dass sich Damon darüber im Klaren ist, nun in die Wirklichkeit zurückgekehrt zu sein. Sofort fragt man sich, ob das Kapitel Phönixstein damit so einfach abgeschlossen ist, oder ob Damon nach dem nächsten Knock-Out wieder annehmen wird, dass der Kreislauf von vorn beginnt. Überraschender Weise scheint sich Damon sehr rasch wieder in der Realität einzuleben, wobei beim Zuschauer aber der Hintergedanke bleibt, wann Damon aus diesem Muster ausbricht und einen fatalen Fehler aufgrund seiner Halluzinationen begeht. Darauf müssen wir nicht lange warten, denn bald darauf passiert der erste Mord, auf den Stefan natürlich schon gelauert hat.

Über ihn haben wir in der letzten Folge recht wenig erfahren, weshalb sich einem die Frage aufdrängt, wie es dem anderen Salvatore-Bruder im Stein ergangen ist. Auch auf diese Antwort lassen uns die Autoren nicht lange warten, da man uns in einigen Flashbacks zeigt, was Stefans persönliche Hölle ist: Das Ertrinken in dem Sarg, nachdem er von Silas versenkt wurde. Da ich diese Idee nicht sonderlich einfallsreich finde und eher auf Stefans Zeit als unkontrollierter Ripper getippt hätte (aber daran hatte er wahrscheinlich zu viel Spaß), habe ich überhaupt nichts dagegen, dass man Stefans Horrortrip nicht ebenso viel Zeit einräumt, wie dem von Damon.

Durch die Flashbacks wird allerdings eines klar: seine Beziehung zu Caroline ist nicht das, was die beiden sich ersehnt hatten. Sie sind durchaus Partner und unterstützen einander, aber mir fehlt zwischen den beiden einfach die Leidenschaft. Während man in Carolines Augen wenigstens noch ein Funkeln sehen kann, wenn sie Stefan anschaut, kommen von ihm einfach null Emotionen. Ich finde es zwar schön, dass man für beide einen epischen Partner finden möchte, aber dann muss man die Schauspieler auch dazu bewegen, das glaubhaft zu verkörpern.

"Hell messes with you. But post-hell is much worse."

Als sich Damon so langsam seinen Halluzinationen hingibt, kommt es zu der denkbar unwahrscheinlichsten Szene, die ich mir hätte ausmalen können: Damon verbrennt Elena. Ich weiß nicht, ob Nina Dobrev für diesen Moment tatsächlich für einen Gastauftritt (oder ein Gastliegen) zurückgekehrt ist, fest steht für mich jedoch, dass man hier in die unterste Schublade greift. Elena ist genau das, was Damon zu einem liebenswerten Charakter gemacht hat und nun zerstört man ihren Körper, damit man zum Ende der Serie (wann auch immer das sein mag) nicht einmal mehr ein Happy-End zaubern kann? Ich halte das für recht unwahrscheinlich und auch wenn es ganz so aussah, als wäre Damons Tat unumkehrbar, will ich mich dennoch nicht darauf verlassen, dass Elena nun wirklich Geschichte ist.

"Getting out was the best that ever happened to me."

Früher einmal gehörte Tyler zu meinen Lieblingen, doch genau wie bei Matt war man irgendwann nur noch davon enttäuscht, dass er keine vernünftige Storyline mehr bekommt, weshalb es für mich ein Segen war, dass Michael Trevino die Serie verlassen hat. Aber endgültig scheint seit neusten nicht mehr von Dauer zu sein, weshalb man ihn in dieser Episode zurückbringt. Es ist zweifellos nett, eine altbekannte Figur wiederzusehen, aber bei solch einer Begegnung hofft man dann auch, dass der Charakter auf wichtige Weise in die Story eingebunden wird, was bei Tyler nur so halb gelang. An sich war er wieder einmal nur Mittel zum Zweck für Damon.

Auch bei Matt gibt es keine wesentlichen Entwicklungen, weshalb man ihm nun eine neue Gefährtin an die Seite stellt. Die Polizistin kann Matt sofort das Wasser reichen, scheint aber nichts von der übernatürlichen Welt zu wissen, was überraschend erfrischend ist.

Baby shower

Caroline wird immer runder und man kann Candice King ansehen, wie glücklich sie mit ihrem Zustand und dass sie die Schwangerschaft in der Serie nicht verbergen muss, ist. Es entspricht komplett Carolines Verhalten, dass sie sich auch nach der Geburt der Babys schwer damit tun wird, sich aus dem Leben der Zwillinge heraus zu halten, was sie vor Alaric natürlich sofort leugnet. Ich wüsste nur allzu gern, ob es die wachsende Mutterliebe ist, die dafür sorgt, dass Caroline und Alaric in der Zukunft ein Paar sind. Einen anderen Grund halte ich für wenig plausibel.

Der einzig witzige Moment der Episode was das Windelnwickeln, bei dem Matt, Tyler und Alaric mit verbundenen Augen angetreten sind. Früher einmal wusste "Vampire Diaries", wie man witzige Szenen inszeniert, doch mit der Zeit hat der Sarkasmus Überhand gewonnen, wodurch kaum noch herzliche Lacher entstehen.

"Now she'll come for all of us."

Nicht nur mit Matts neuen Bekanntschaft leitet man die nächste Storyline ein, auch Nora hat daran Anteil und informiert Caroline von der lauernden Gefahr. In den Flashforwards haben wir zwar immer noch nicht das Gesicht des Feindes gesehen, mit Erleichterung (?) kann man jetzt jedoch feststellen, dass auch Matt noch am Leben ist. Jedoch wirkt er viel düsterer als sonst.

Fazit

Wir wissen mittlerweile, dass Damon mit seinem dunkler Humor immer für einen Witz zu haben ist, doch das allein reicht für mich nach sieben Jahren "Vampire Diaries" nicht mehr, um eine fantastische Folge auszumachen. Durch die Hintergrundgeschichte im Phönixstein stellt man nun auch das Band zwischen den Brüdern in Frage, wodurch eigentlich kein einziger einst sicher geglaubter Bestandteil der Serie mehr erhalten bleibt.

Marie Florschütz - myFanbase

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