Bewertung

Review: #7.13 Josie und Elizabeth

Foto: Matt Davis, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Matt Davis, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Während der vorherigen Staffeln und auch in den letzten Wochen habe ich mich immer wieder gefragt, warum ich "Vampire Diaries" noch verfolge, können mich die Storylines oft nicht vom Hocker hauen, da ich zu oft bereits bekannte Muster aus anderen Staffeln wiedererkenne. #7.13 This Woman’s Work bildete bei so manch einem Handlungsstrang zwar keine Ausnahme, zeigte mir aber einmal mehr, dass ich auch noch nach sieben Jahren mit den Figuren mitfiebern und mit wahrer Ehrlichkeit sagen kann, dass ich tatsächlich gespannt auf zukünftige Geschehnisse bin und mich auch freuen darf, weiterhin ein treuer Fan der Serie zu sein.

"This is Josie. In honor of their mother. This is Elizabeth. In honor of your mother."

Beginnen wir sogleich mit dem wohl herzzerreißendsten und gleichzeitig schönsten Teil dieser Episode: Alaric ist endlich Vater von zwei unheimlich süßen Töchtern geworden. Vor der Geburt gab es noch allerhand übernatürlicher Probleme, die ironischerweise alle durch die Zwillinge verursacht wurden, doch da wir bereits durch die Flashforwards wissen, dass sowohl die beiden Mädchen als auch Caroline wohlauf sind, bot dieser Handlungsstrang nicht unbedingt viel Spannung. Als Alaric schließlich aber mit seinen Töchtern an Carolines Krankenbett tritt und ihr seine Mädchen vorstellt, ist dies einfach ein so schöner Moment, dass man das vorangehende Geschehen vergisst und ausschließlich diese kleine Familie vor Augen hat. Als Alaric Caroline dann auch noch die Namen der beiden verrät, war sogar ich den Tränen nahe und wollte am liebsten alle in den Arm nehmen. Eine Millisekunde dachte ich ja noch daran, dass es gegenüber der einen Tochter unfair wäre, wenn die andere den Namen ihrer Mutter tragen dürfte, während die andere Tochter einen x-beliebigen Namen hat. Doch nun darf die andere den Namen von Elizabeth Forbes weitertragen, was mindestens eine genauso große Ehre darstellt und überhaupt sind beide Namen perfekt gewählt. Durch Stefans Verschwinden (zu welchem ich natürlich noch kommen werde) und der Geburt der Zwillinge kann ich persönlich nun viel besser nachvollziehen, warum man eine romantische Beziehung zwischen Alaric und Caroline in der Zukunft eingefädelt hat. Ein so emotionales Erlebnis, wie eine Geburt es darstellt, und die durchdachte Namensgebung bringen Menschen einfach zusammen.

"You wanna send me back to Hell? Well let me tell you something, lady. I'm already there."

Ich sagte ja bereits am Anfang dieser Review, dass ich durch diese Episode einmal mehr daran erinnert wurde, dass ich nach wie vor mit den Figuren mitfühlen kann und nun sogar auch gespannt darauf bin, was uns in Zukunft erwarten wird. Während bei mir die Gefühle bei Caroline und Alaric und der Namensgebung der Zwillinge beinahe überschwappten, so waren meine Gefühle bezüglich Damon und seiner immer noch präsenten Selbstzerstörung wiederum eher nüchtern. Für mich stellt dies seit vielen Staffeln einfach nichts Neues mehr dar: Damon handelt aus einer Emotion heraus (welche in 90% der Fällen mit Elena zusammenhängt), baut großen Mist, welcher tiefgreifende Folgen haben wird, bereut irgendwann seine Taten und möchte diese am liebsten wieder rückgängig machen. Da dies selbst in einer übernatürlichen Welt so gut wie nie funktioniert, ist es meistens Stefan, welcher für Damons Taten den Kopf hinhalten muss, was wiederum Damon mit tiefen Schuldgefühlen zurücklässt – und im schlimmsten Fall der Fälle erneut den Selbstzerstörungsmodus aktiviert.

In dieser Episode ist es nicht viel anders. Nach wie vor ist Damon ein emotionales Wrack, da er immer noch mit der Überzeugung lebt, Elena in ihrem Sarg verbrannt zu haben. Glücklicherweise wurde dieser absurde Mythos (wir wissen durch die Flashforwards ja bereits, dass Elena nach wie vor wohlbehütet in ihrem Sarg vor sich hin schläft) in dieser Folge aufgelöst, zu diesem Zeitpunkt ist jedoch schon zu viel passiert, welches man nicht rückgängig machen kann. So hat es Damon wieder einmal geschafft, sein Handeln ausschließlich von Elena und seinen damit verbundenen Emotionen abhängig zu machen, dabei allerlei Unfug angerichtet und nun möchte er Reue tun. Ich hoffe wirklich inständig, dass dieses nervtötende Verhalten von Damon irgendwann einmal ein Ende nimmt, denn nach sieben Staffeln ist es einfach nicht mehr unterhaltsam oder spannend, ihm jedes Mal hinterher räumen sehen zu müssen.

"This is the only way I could stop her." - "I know. I just wish it didn't always have to be you."

Die physischen Konsequenzen von Damons Taten müssen also wieder einmal von Stefan getragen werden. Wie Caroline bin ich es auch leid, dass die Rollen der Brüder immer auf die gleiche Art und Weise verteilt werden. Zwar hat Damon der Huntress ihr Schwert nur deswegen überlassen, da sie Bonnie bedrohte, er hätte sich aber von vorneherein erst gar nicht auf die Spielchen von Enzo einlassen sollen und Bonnie viel eher die Wahrheit über Elenas vermeintlichen Zustand beichten sollen. So war nicht nur die Huntress auf Rache aus, Damon sah es auch als kluge Idee an, gegen sie alleine zu kämpfen. Im letzten Moment eilt also Stefan Damon mit seinem "Helden-Haar" zu Hilfe und wird auch gleich vom Schwert der Huntress markiert. Dies erklärt zumindest ein Mysterium aus der Zukunft, nämlich, wie Stefan sein X auf der Brust erhalten hat. Sogleich begibt sich Stefan auf die Flucht, was nicht nur das Ende von Steroline zur Folge haben wird, sondern auch, dass sich Damon beim Versuch, Stefan zu retten, in irgendeine Form von Gefahr begeben wird. Andererseits könnte dies auch der Grund dafür sein, warum sich Damon neben Elena in einen Sarg hat sperren lassen, da die Vernichtung der Huntress ein auswegloser Kampf ist/war?! Zwar werden sich durch Stefans erzwungene Flucht sicherlich noch einige interessante Möglichkeiten ergeben wie beispielsweise das Aufeinandertreffen mit Klaus, was dies aber für die zurückbleibenden Charaktere, insbesondere Damon bedeutet, sehe ich eher pessimistisch.

"Huh. You know? You look a lot like my girlfriend and her three doppelgängers."

Die Einführung der besagten Huntress alias Rayna und ihre Backstory hat mir eigentlich sehr gut gefallen. Besonders spannend finde ich, dass sich Rayna ihr eigenes Schicksal gar nicht ausgesucht hat und im Grunde genommen lediglich ihren Vater rächen möchte, welcher durch die Taten von Julian (wie soll es auch anders sein) umgebracht wurde. So gesehen, ist sie nicht von Grund auf böse, und genau dieser Aspekt könnte in der Zukunft noch von Bedeutung sein beziehungsweise spannend ausgelegt werden. Die Szene mit den Männern, welche sich alle für Rayna umbrachten, damit diese viele Leben hat, empfand ich als sehr merkwürdig, erklärt vermutlich aber, warum wir sie in der vorherigen Episode als alte und schwache Frau gesehen haben. Bedeutet dies nun, dass Rayna tatsächlich viele Leben hat und erst vernichtet werden kann, sobald sie die Anzahl ihrer Leben verbraucht hat? Altert sie dennoch weiter, bis sie umgebracht wird und in eins der weiteren Leben umwandelt?

Ein Aspekt, welcher mich ebenfalls beschäftigt, ist die Tatsache, dass Raynas Vater ein "Bruder der Fünf" ist, wie auch Jeremy. Zusätzlich zu dieser Tatsache kommt Damons Kommentar hinzu, in welchem er feststellt, dass Rayna Ähnlichkeiten mit Elena und ihren Doppelgängern hat. Könnte es also möglich sein, dass Rayna eine Verwandte beziehungsweise Vorfahrin von Elena ist? Was würde dies schließlich für die weitere Story bedeuten? Bis zum jetzigen Zeitpunkt bin ich über die Geschichte rund um die Huntress sehr neugierig gemacht worden und freue mich schon auf die weitere Verfolgungsjagd. Dann werde ich auch hoffentlich noch zu verstehen bekommen, wie die Sache mit ihrem Schwert funktioniert. Manche Vampire tötet beziehungsweise verfrachtet sie durch ihr Schwert in den Phoenix-Stein, andere Vampire werden durch das Schwert aber lediglich mit dem X markiert? Kann sie dies beeinflussen oder ist es eine Frage der Intensität des Schwertes beziehungsweise wie lange oder wie stark sie einen Vampir mit dem Schwert ersticht? Oder wurde dies ohnehin schon klar und ich stehe hier nur auf der Leitung?

"Tyler thought it'd be best if we had an empty decoy coffin." – "So you and Tyler are a dynamic duo?" – "Let's just say that we have mutual friends…"

Interessant ist auch die Beziehung zwischen der Huntress und Enzo. In der letzten Folge haben wir ja gesehen, wie er Rayna ein neues Leben gab und sie sich in ihre neue Gestalt verwandelte. In dieser Episode wurde Enzo jedoch von ihr gefesselt und als Mittel zum Zweck eingesetzt, damit sie an ihr berühmt berüchtigtes Schwert gelangen kann. Zudem steckt Enzo anscheinend mit Tyler unter einer Decke, da er wusste, dass jener Elenas Sarg an einen sicheren Ort gebracht hat und von nun an von gemeinsamen, mysteriösen Freunden bewacht wird. Ist hierbei von der geheimen Organisation die Rede, welche Enzo in einer vergangenen Episode gefangen genommen haben? Spielt Enzo also auf Raynas Seite, wie es auch Matt in den Flashforwards tut oder haben Enzo und Rayna eine gemeinsame Vergangenheit?

Sonstige Geschehnisse:

  • Valeries Hingabe zu Caroline und ihrer komplizierten Schwangerschaft war auch in dieser Woche noch so stark vorhanden, dass sie sogar die Gefahr auf sich nahm, möglicherweise von Rayna gefasst zu werden. Wenn Valeries Handeln mich nicht bereits in der vorherigen Folge von ihrem Charakter überzeugt hätte, wäre es spätestens mit ihrer Entscheidung zum Bleiben und Helfen getan.
  • Im Gegensatz zu Valerie ergriffen Beau, Nora und Mary Louise sogleich die Flucht, als sie die Nachricht der nahenden Huntress erreichte. Ihr Fluchtversuch endete schließlich mit Beaus Tod und dem Untertauchen von den immer zankenden Frauen. Da wir leider nie eine wirkliche Chance erhalten haben, Beau kennenzulernen und mehr über seine Figur zu erfahren, lässt mich sein Tod leider auch eher unberührt, auch wenn es bedauernswert ist, dass er auf diese Weise gehen muss. Durch einen kurzen Rückblick haben wir zumindest noch erfahren, wie Beau seine wundervolle Stimme auf grausame Art und Weise verloren hat… Der Typ kann einem eigentlich wirklich nur leid tun.
  • In dieser Folge wurde durch Stefan wieder einmal die wunderbare Kunst des "Schöne-Gedanken-Übertragens" eingesetzt. Stefan kreierte für Caroline ein romantisches Setting, damit sie wieder einmal zur Ruhe kommen und ein Date erleben konnten, abseits des hektischen und kritischen Geschehens der Schwangerschaft beziehungsweise der Geburt. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wusste man, dass diesen Liebenden etwas Schlimmes zustoßen wird, was wenige Minuten später auch eintraf und nun vermutlich die baldige Trennung von Staroline bedeutet. Nichtsdestotrotz war die Geste und dieser Augenblick bittersüß, ebenso wie das Telefongespräch zwischen ihnen am Ende der Folge.
  • "Where are we going?" - "To New Orleans. To visit Mommy's friend.": In der Zukunft macht sich Caroline schließlich mit ihren zwei Mädchen (welche mittlerweile drei Jahre alt sind) auf den Weg nach New Orleans, um einen alten Freund zu treffen. Handelt es sich hierbei um Klaus? Möchte Caroline ihre Töchter in Sicherheit wissen und nimmt deshalb die Reise nach New Orleans auf sich? Was und vielmehr wer wird uns in dieser Stadt erwarten? Ich für meinen Teil kann es kaum abwarten, dies herauszufinden und hoffe natürlich auch auf einen Klaroline-Moment!

Fazit

Mit viel Spannung und Emotionen schaffte es "Vampire Diaries" mit #7.13 This Woman's Work wieder einmal größtenteils zu überzeugen und erinnerte mich daran, dass man auch noch nach sieben Staffeln mit der Serie, ihren Figuren und Storylines mitfiebern kann, wenn diese nur gut erzählt werden. Zwar war diese Episode nicht perfekt, bot aber gute Unterhaltung und Spannungsaspekte, sodass ich mich persönlich bereits auf die kommenden Folgen, insbesondere das Crossover-Event nächste Woche, freuen kann.

Melanie E. - myFanbase

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