Bewertung

Review: #2.09 Freund oder Feind

Foto: Kristen Bell, Veronica Mars - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Kristen Bell, Veronica Mars
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nachdem uns die letzte Folge einiges an Storyarch Entwicklungen brachte, enttäuscht diese Folge in dieser Hinsicht ein wenig. Denn mal ganz realistisch betrachtet sind in diesen gesamten 40 Minuten, wenn es hochkommt, vier wirklich von Bedeutung. Die Intrigengeschichte (CotW ist hierfür schon ein wenig hoch gegriffen) um Trina Echolls beschert uns zwar ein wenig Zeit mit Alyson Hannigan (Fans von Buffy freut es immer, ihre ehemaligen Serienhelden wieder zu sehen, solange sie nicht in einem unterirdischen Film auftauchen, der sich nur dadurch rühmt, sich um einen Hund zu drehen), aber außer zwei prinzipiellen Aussagen über Veronicas Innenleben, die wir auch so hätten treffen können, bringt sie nicht wirklich etwas. Aber da sind ja dann noch die vier Minuten auf die es in dieser Folge ankommt.

Feindesbund

Weevil und Logan arbeiten von nun an also zusammen. Zwar zeigte sich ja letzte Woche schon, dass beide einen gemeinsamen Gegner haben, aber nachdem sie sich gegenseitig wirklich übel zurichteten (Logans Rache an Weevil kam ja sogar noch in dieser Folge), kommt diese Wendung ein wenig überraschend. Letztlich sehen beide ein, dass sie herausfinden müssen, wer Felix umbrachte, um sich entweder aus juristischen Vorgängen zu ziehen oder ihren Ruf wiederherzustellen. Das Schöne, was uns diese Zweckgemeinschaft in dieser Folge beschert, ist, dass sie sich nicht in die Arme fallen und sich vergeben, sondern sich einfach noch mal prügeln um ihren Bund zu besiegeln. Irgendwie scheinen diese beiden Herren eine Verbindung zu haben, denn schon in der letzten Staffel hatten wir ja eine Folge zu Gesicht bekommen, in der sie unter einer Decke steckten, obwohl sie sich so offensichtlich hassen.

Neben diesem (spektakulär geschlossenem) Bund geht eine Entwicklung in diesem Fall beinahe unter. Hector (ein PCHer) untergräbt hier gegenüber Thumper (ein weiterer PCHer) offenkundig Weevils Vormachtstellung. Noch in der letzten Folge wurden Entwicklungen in diese Richtung noch von außen an die Gang herangetragen, nun also kann man erstmals ein Gesicht damit verbinden. In diesem Fall ist die Beiläufigkeit, mit der sie erwähnt wird, sogar gut für diese Story und garantiert uns weitere interessante Entwicklungen in den nächsten Folgen.

Die Cliffhanger-Geschichte

Diesmal kommt sie zwar nicht als Gipfel der Folge daher, aber auch diese Woche wird die Buscrashgeschichte genutzt um einen Spannungsbogen zum nächsten Mal zu halten. Während Veronica herausfindet, dass Keith die Ratte im Bus fand (was wir ja schon seit einigen Folgen wissen), steht diese Storyline quasi still. Sie besteht seit einiger Zeit nur noch aus Einzelszenen, die Spannung über einen Handlungsstrang kreieren sollen, der inzwischen langsam vor sich hin dümpelt.

Dennoch (fast als scheinen die Autoren noch einen obendrauf setzen zu wollen) kommt diese Folge gar mit einem zweiten Cliffhanger daher, der sich auf das Unglück bezieht und zudem weitaus interessanter wirkt: Meg ist nicht nur wach, sondern auch schwanger. Ich glaube, es ist offensichtlich, dass dieses Kind von Duncan ist. Die Frage, die sich nun stellt: was passiert mit Megs Eltern? Wie in der schaurig schönen CotW von "#2.07 Musterkinder" und schon einigen Andeutungen zuvor anklang, wird sich hier ein Drama abspielen müssen, sollte Meg gesund und als Mutter aus dieser Geschichte hervorgehen. Noch interessanter wird es werden, sich die weitere Entwicklung der Beziehung zwischen Duncan und Veronica im weiteren Verlauf anzusehen. Hier liegt Potential in der Luft.

Intrige hier, Intrige da

Wie ja schon angeklungen sein dürfte, bin ich kein Fan der dieswöchigen "CotW". Intrigengeschichten, die sich um die beinahe inzestuösen Zusammenhänge in der High Society Neptunes drehen, hatten wir inzwischen wahrlich genug. Dennoch machen zwei Szenen an dieser Geschichte wirklich Spaß: das erstmalige aufeinandertreffen von Celeste und Veronica in dieser Staffel und das Offensichtlichwerden der Gerissenheit von nun-Direktor van Clemmons. Das war’s auch schon. Die restlichen knapp 25 Minuten, die diese Folge mit dieser Geschichte verbringt, sind gänzlich überflüssig und in erschöpfendem Maße uninteressant. Was uns bleibt sind zwei Feststellungen: Veronica Mars ist ein Sturkopf, der auf Biegen und Brechen versucht, Leute ins verderben zu stürzen, die sie nicht ausstehen kann (gut... das wussten wir vorher auch schon) und sie glaubt nach wie vor an das Gute in ihrer Mutter (obwohl diese nicht nur ihren Collegefund für eine abgebrochene Entziehungskur verbraten hat, sondern dann auch noch mit $50 000 abhaute).

Letztlich ist da noch die Geschichte um Cassidy/Beaver, die meiner Ansicht nach Erwähnung finden sollte. Denn während sich sein werter Bruder damit vergnügt, seinen Trustfund zu versaufen, sieht man hier, dass Cassidy nicht nur der klügere, sondern auch der gerissenere und geschicktere der beiden ist. Nicht nur, dass er es fertig bringt, als Sechzehnjähriger eine Immobilienfirma auf die Beine zu stellen, sondern ihm gelingt es auch Kendall in die ganze Sache einzubinden, um so seinen eigenen Gewinn zu maximieren. Außerdem zeigt uns diese Folge erstmals überhaupt Mac außerhalb ihrer Machenschaften mit Veronica und es zeigt sich ein Puppylove-Knistern zwischen ihr und Beaver. Nett.

Fazit

Eine Folge die sich auf eine extrem schwache CotW konzentriert und die meisten Staffelhandlungen mit Andeutungen und Cliffhangern abtut.

Wie schon gesagt: ich mag diese CotW überhaupt nicht. Viel lieber hätte ich hier Fortschritte in der Staffelhandlung gesehen, die in dieser Folge stroboskoplichtartig eingeworfen werden. Einzelne, beinahe unzusammenhängende Szenen, die ohne Entwicklungsverlauf die Geschichte vorantreiben sollen. Wirklich gar nicht gut. Einiziger Lichtblick: die Abschlussszene um Meg wirft Fragen über Fragen auf und verspricht Spannung in nun folgenden Episoden. Um diese Folge zu retten, reicht es nicht, aber die vereinzelten, netten Szenen retten ihr immerhin noch drei Punkte – mehr gibt es für dieses wirkliche Lowlight der Serie bislang nicht zu holen.

Martin Schultze - myFanbase

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