Review: #2.03 Der Club der jungen Diebe
Ui, ein Copycat-Fall bei "White Collar", das klingt doch schon mal interessant. Nach dem Titel der Episode #2.03 Copycat Caffrey hatte ich ja eigentlich irgendetwas in der Richtung vermutet, dass Neal persönlich in einen Fall verwickelt wird, oder irgendwelche Leichen aus dem Keller seiner Vergangenheit wieder auftauchen, aber die Wendung mit den jungen Kriminologiestudenten, die ihn als Inspiration nutzen, war dann doch ein netter Dreh. Generell haben sich die zu ermittelnden Fälle in der zweiten Staffel gemausert, sie sind lange nicht mehr so dröge und lahm wie in der ersten Season. Jetzt würde ich mir nur noch wünschen, dass man nicht immer schon ab spätesten der Hälfte der Folge mit absoluter Gewissheit weiß, wer der Bad Guy ist. Das "Columbo"-Prinzip der Krimiunterhaltung war noch nie mein bevorzugtes Genre. Hier funktioniert es zwar ganz ordentlich, da man mit Aidan Quinn als Gastdarsteller einen Schauspieler engagiert hat, der charismatisch genug ist, das Interesse am Fall halbwegs hoch zu halten. Aber für die Zukunft würde ich mir trotzdem mal ein wenig mehr Suspense und Finesse, was die Fälle angeht, wünschen.
Aber zurück zum Inhalt der Episode, in der sich eine Gruppe von Studenten unter der Anleitung ihres Professors daran gemacht hat, Kunstdiebstähle auszuüben. Das Szenario diente natürlich in erster Linie dazu, Neal Caffrey in seinem Element vorzuführen. Es war schon süß, wie er da so geschmeichelt ob seiner Nachahmer war, natürlich besonders als er dann herausgefunden hat, dass er mittlerweile sogar schon Lehrstoff an der Uni ist. In Folge dessen konnte Neal einmal richtig auftrumpfen und den Grünschnäbeln zeigen, was er so alles drauf hat. Das man als Zuschauer damit gleich mal wieder daran erinnert wird, was unser aller liebster Con-Man so auf dem Kasten hat, springt dabei natürlich auch noch mit ab. Alles in allem ein wirklich gelungener, amüsanter Teil der Episode, der ausgesprochen gut unterhalten hat.
Ein weiterer Aspekt war die Rückkehr von Alex, Neals alter Gaunerfreundin. An ihr manifestiert sich mal wieder eines der Probleme von "White Collar", nämlich das Casting der weiblichen Nebenrollen. Ähnlich wie die Besetzung der ach so aufregenden Kate mit der viel zu jungen und farblosen Alexandra Daddario ist auch die der Alex durch Gloria Votsis für meine Begriffe leider völlig danebengegangen. Irgendwie beschleicht mich der Verdacht, dass Serienschöpfer Jeff Eastin nach einem gewissen optischen Maßstab besetzt (brünett, lang und dünn), dabei aber leider kein Gespür für Charisma und vor allem für natürliche Chemie mit den Co-Stars an den Tag legt. Denn die beabsichtigte Spannung zwischen Alex und Neal ist für mich überhaupt nicht spürbar, und so verpuffen ihre gemeinsamen Szenen bei mir leider völlig wirkungslos. Schade, denn etwas Würze in dieser Richtung würde der Serie sicherlich gut tun.
Inhaltlich hat uns Alex' Rückkehr auch nicht wirklich weitergebracht. Das sie nach dem Verschwinden der Music-Box unter Beobachtung gewisser krimineller Kreise stehen würde, ist nicht wirklich eine Neuigkeit. Letztendlich hat ihr Intermezzo wohl nur dazu gedient, Neal ein weiteres Puzzleteil der Music-Box in Form des kleinen Engels auszuhändigen. Jetzt müssten er und Peter eigentlich nur noch vernünftig miteinander kommunizieren, und man wäre des Rätsels Lösung schon einen bedeutenden Schritt näher gekommen. Aber das wird wohl nicht so schnell der Fall sein.
Fazit
Alles in allem war #2.03 Copycat Caffrey durchaus eine solide Episode, mehr aber eben auch nicht. Man pendelt sich anscheinend momentan auf einem befriedigenden Niveau, leicht über dem durchschnittlichen, ein. Einige Schwächen sind durchaus spürbar, aber die konnten durch amüsante Dialoge zwischen Peter und Neal und natürlich dessen unterhaltsamen Betrügercharme halbwegs wieder wettgemacht werden. Im Fazit bewegt sich die Folge also im guten Durchschnitt.
Cindy Scholz - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Copycat CaffreyErstausstrahlung (US): 27.07.2010
Erstausstrahlung (DE): 25.10.2012
Regie: Paul Holahan
Drehbuch: Channing Powell
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