Review: #2.09 Rache und Gewissen

Natürlich musste das vor der großen Pause so kommen: "White Collar" verabschiedet sich mit einer informationsträchtigen Episode und jagt uns zudem auch noch einen gehörigen Schrecken ein. Der Zuschauer bekommt so noch einmal die ganze Palette geboten.

Also erwartet uns ganz großes Fernsehen?

Diese Folge beginnt schon einmal enorm tempogeladen. Erinnern wir uns noch kurz an das Ende der letzten Episode zurück: Neal und Peter haben einvernehmlich ihre Differenzen beseitigt und waren nur einen Sekundenbruchteil davon entfernt, endlich das Geheimnis um die Spieluhr zu lüften. Zu Beginn dieser Folge müssen wir allerdings noch ein wenig länger auf die Auflösung warten, denn zuerst zeigen Neal und Peter Mozzie die Spieluhr. Wir lüften hier mit ihm also zeitgleich das Geheimnis und so bleibt einem während des Schauens die Spannung aus der Woche davor erhalten. In der Spieluhr befindet sich ein zweiter Tonkamm, der später noch gehörig für Ärger sorgen wird. Und natürlich mischen in diesem Knäuel Neal, Mozzie und Alex, ja sogar unser heißgeliebter Agent Fowler ordentlich mit. Besonders amüsiert haben mich aber Neal und Mozzie gleich in den ersten paar Minuten, als sie eine Akte kreieren, damit Peter sich auf die Suche nach Alex macht. An der Stelle zeigt Neal wieder, wie brillant er doch sein kann und wie leicht es ihm fällt, die Abläufe beim FBI wiederzugeben und nachzuahmen.

Ab diesem Punkt kann man als Zuschauer eigentlich gar nicht mehr richtig durchatmen, da man von einer brenzligen Situation in die nächste rutscht. Da bangt man in der einen Minute mit Neal, dann mit Alex und dann mit eigentlich jedem, der jemals auf der Seite der "Guten" stand. Doch die allerbeste schauspielerische Leistung bekommen wir in dieser Episode - mal wieder - von Matt Bomer geboten, dem Dauergast unter meinen persönlichen Top 5 Serienschauspielern. Neal bewegt sich in der Folge auf einem sehr schmalen Grat. Einerseits will er noch immer den Mann zur Strecke bringen, der ihm seine Kate genommen hat, aber andererseits kann er ja inzwischen von sich behaupten, rechtschaffen geworden zu sein. "Was nun?", fragt wohl nicht nur er sich in einigen Szenen, sondern auch der Zuschauer. Nur zögerlich besorgt sich Neal illegal eine Waffe und macht sich auf dem Weg, um Fowler zu stellen. Doch am besten gelungen ist den Serienmachern die Szene, nachdem Neal (und das FBI) Fowler gefasst haben und unser Lieblingsbetrüger dann einfach so nach Hause geschickt wird und er dort ratlos und rastlos umhergeht. Nicht nur Matts Leistung ist einfach grandios, sondern auch bei der Kameraführung, Schnitt und Musik stimmt einfach alles. Da kann man eigentlich nur zurückspulen und sich die Montage noch einmal ansehen.

Und dann der große ... Plopp.

Mozzie hat mit Hilfe eines alten Bekannten einen Durchbruch bezüglich des versteckten Codes der Spieluhr erreicht. Doch leider kommt er nicht mehr dazu, Neal die Erkenntnis mitzuteilen, denn dieser jagt schon dem Mörder von Kate hinterher. Und hier findet der Cliffhanger der Folge seinen Ansatz: Mozzie wird auf der offenen Straße von Fowlers Boss, der wohl mehr über die Spieluhr weiß als der Rest, angeschossen und klaut ihm auch gleich seine Notizen. So liegt Mozzie im Sterben und das Geheimnis um den zweiten Tonkamm wird nie gelüftet werden. Oder? Ganz klar, dass ich an dieser Stelle hoffe, dass dem nicht so ist und dass die Geschichte noch umgekehrt werden kann. Womöglich hilft dem Team sogar Sara Ellis dabei? Ich sehe auf jeden Fall schon mit Freude dem 18. Januar 2011 entgegen, wenn die zweite Staffel fortgesetzt wird.

Fazit

In dieser Episode kommt man endlich wieder voll auf seine Kosten. Die Entwicklungen werden spannend inszeniert und die Darsteller scheinen sich mehr als vorher zu bemühen. So macht Fernsehen Spaß – die neun Punkte habt ihr euch verdient, liebes "White Collar"-Team!

Luisa Schmidt – myFanbase

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