Bewertung

Review: #2.08 Doch die Liebe...

Geben wir einmal eine Prognose ab, in #2.08 Company Man wird es einen Fall geben, der wieder einmal mit der Handlung rund um Kates Tod, Fowlers Machenschaften und der Music-Box nichts zu tun hat und am Ende bekommen wir schnell noch eine Szene präsentiert, die irgendeine Erkenntnis auf einem dieser Gebiete liefert, um in der nächsten Folge, die letzte vor der Pause, sich diesem Thema zu widmen. OK, man könnte jetzt natürlich meinen, leicht gesagt, wenn man die Folge schon gesehen hat, aber leider ist es bei "White Collar" (und wohl auch bei einigen anderen Serien auf dem Sender USA) mit leicht zu berechnender Vorhersehbarkeit so, dass man immer nach diesem Schema verfährt und somit leider jedem Überraschungseffekt aus dem Weg geht.

No more secrets!

Zu dieser Erkenntnis hätte man eigentlich auch schon vier bis fünf Episoden zuvor kommen können, denn schließlich war bis zu diesem Zeitpunkt das einzige Hindernis, welches vor dem Öffnen der Music-Box stand, die Tatsache dass sich Neal und Peter gegenseitig angelogen haben. Und die Gründe waren leider alles andere als schlüssig. Aber gut, der Serienzeitplan sah nun mal vor, dass die Zusammenarbeit in Episode acht beginnt, also nehmen wir das mal so hin. Ich hoffe nur, die beiden arbeiten jetzt wirklich zusammen und treiben nicht gleich wieder bei nächster Gelegenheit ein doppeltes Spiel, es gibt eigentlich für keinen von beiden einen Grund zum Misstrauen und sie sollten in der Zwischenzeit aus den vergangenen Ereignissen gelernt haben, dass die Lügen und die Geheimniskrämerei keinem etwas bringen. Das größte Problem hat die Serie aber mittlerweile darin, dass dem Zuschauer, zumindest in meinem Fall, das Interesse an der Music-Box verloren gegangen ist. Ich hoffe, man hat dahingehend noch ein paar wirkliche Knüller in der Hinterhand, um meine Neugier wieder zu wecken.

Bis dahin beschäftigen wir uns in dieser Woche noch einmal mit Wirtschaftsspionage und in diesem Falle sogar Mord. Der wichtigste Designer einer äußerst erfolgreichen Technologiefirma wurde vergiftet und sowohl Peter als auch Neal ermitteln undercover unter den Mitarbeitern. Während Neal dabei eher dem gemeinen Fußvolk auf den Zahn fühlt (wenn man Kollegen, die um Essensrechnungen in Höhe von 2000 Dollar noch als solches bezeichnen kann), übernimmt Peter den Part eines Wirtschaftsprüfers, der vom Geschäftsführer und Hauptverdächtigen hofiert wird. Dabei hat mich der Aspekt der Geschichte, der Peter in Zusammenhang mit all dem Luxus und den Annehmlichkeiten der Reichen und Erfolgreichen gezeigt hat, ziemlich kalt gelassen. Das mag zum einen daran liegen, dass ich persönlich diesem ganzen Lebensstil mit ziemlicher Verachtung gegenüberstehe, aber wohl auch daran, dass es von vornherein nicht zu Peter passt. Die Erkenntnis am Ende der Folge, dass ihm Elizabeth wichtiger ist, als all das Tamtam, war deshalb für mich eigentlich keine Einsicht, sondern eine Selbstverständlichkeit.

Revenge or Justice?

Neil hingegen wird mit einer Situation konfrontiert, die ihn stark an sein eigenes Schicksal und seine Gefühle nach Kates Tod erinnert. Er versucht nun, das richtige Maß in diesem Fall zwischen Empathie für das Opfer und ihre Rachegefühle und Peters Verständnis von Gerechtigkeit zu finden. Letztendlich führt sein Gewissen ihn am Ende zu Peter und so kommen die beiden endlich an den Punkt, reinen Tisch und gemeinsame Sachen zu machen. Auf dem Weg dahin haben wir aber noch eine dramatische Vergiftung Peters zu überwinden, die mir persönlich viel zu sehr an den Haaren herbeigezogen und auch noch schrecklich vorhersehbar war. Dafür hat man aus Mozzies und Dianas Zusammenarbeit für meine Begriffe viel zu wenig herausgeholt, diese Paarung verspricht eigentlich viel Potential, was man in dieser Episode leider nur wenig genutzt hat.

Fazit

"White Collar" bleibt weiter auf einem Niveau, was weder Fisch noch Fleisch ist. Die vorletzte Episode vor der langen Pause ist nun eine typische Vorbereitungsfolge und bleibt als solche im Mittelmaß stecken. Ich hoffe, man hat fürs Midseasonfinale noch ein paar Trümpfe im Ärmel und schafft es mal wieder, den Zuschauer so richtig zu begeistern.

Cindy Scholz - myFanbase

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