Bewertung

Review: #2.07 Gefangenendilemma

Diese Woche bekommen wir bei "White Collar" wieder eine typische "Fall der Woche"-Episode zu sehen – nur wo ist Hilarie Burton abgeblieben?

Wurde sie entführt?

Die Erklärung ist weitaus unspektakulärer. Sie ist diese Woche einfach nicht mit dabei. An Darstellerinnen mangelt es in dieser Staffel sowieso ein bisschen, Marsha Thomason an dieser Stelle mal ausgeschlossen. Da sich ja auch schon Tiffani Thiessen als Elizabeth Burke in dieser Season etwas rar macht, fehlt eindeutig der feminine Wind in den Segeln der Kriminalserie. Auch wenn wir Tiffani diesmal etwas länger und sogar wieder am Set sehen dürfen, vermisse ich Sara Ellis und ihre Versuche, Neal in die Quere zu kommen, schon. Wobei sie ihre Meinung über ihn nach der letzten Episode wohl geändert haben dürfte.

Vordergründig hat man mittlerweile das Gefühl, dass es Neal hier und da an folgenübergreifender Hintergrundgeschichte fehlt und auch Peter schwächelt in dem Punkt ein wenig. Es ist schon schade, dass sich die Kate-Geschichte so in die Länge zieht. Zwar untersucht Mozzie diese Woche die Aufnahme der Blackbox aus dem explodierten Flugzeug, aber viel mehr als die Nummer, die Kate vor ihrem Tod wählte und dass die zu der Nemesis der ersten Staffel, Garrett Fowler, gehört, findet Neals Freund auch nicht heraus. Sehr schade, denn ein paar Lösungen wären wirklich langsam nötig, auch um die Weiterentwicklung unseres Trickbetrügers voranzutreiben. Eigentlich hege ich ja die Hoffnung, Sara könnte dabei hilfreich sein, aber ohne ihre Anwesenheit wird da natürlich nicht viel daraus. Deswegen war diese Episode für mich fast schon wieder ein wenig langweilig.

Und worum geht es im Fall der Woche?

Wie der Titel schon sagt, soll hier das berühmt-berüchtigte Gefangenendilemma thematisiert werden. Bei diesem Phänomen wird angenommen, dass sich am Ende zwei Komplizen gegenseitig ausliefern, da sie möglichst wenig Strafe kassieren wollen. So weit, so gut. Doch so richtig bekommt man von dieser Idee nichts mit. Eigentlich soll ein FBI-Agent entlastet werden, der angeblich Informationen vom Justizministerium gestohlen hat. Peter schlägt sich natürlich auf dessen Seite, und irgendwie findet man zu dem ersten Alternativverdächtigen auch noch einen zweiten, die man innerhalb weniger Minuten herunterputzt und die sich schließlich verraten. Im Prinzip kann man so etwas wirklich spannend gestalten, umso bedauerlicher ist es dann, dass das Potential dieses Themas nur gerade mal zu einem Viertel ausgeschöpft wurde. Nur in den erwähnten letzten Minuten setzt man sich mit dem Namensgeber der Episode aktiv auseinander, und das ist auf jeden Fall zu wenig. Ausschweifende Erklärungen gehören zwar eher zu "Numb3rs", aber ein wenig ins Detail hätte man schon gehen können.

Trotzdem hatte die Folge ein paar tolle Momente, die erwähnt werden sollten. Da wären zum einen Neal im Autohaus, der einen potentiellen Käufer mit einem Blick erkennt und diesem ein Auto andreht. Schön ist hier nicht nur, dass er eigentlich nicht in dem Autohaus arbeitet, sondern auch dass Neal etwas in einem augenscheinlichen 08/15-Mann erkennt, das vor ihm keiner der sonstigen Angestellten sehen konnte.

Die andere gelungene Szene ist die, in welcher Mozzie und "Mrs. Suit", also Elizabeth, zusammensitzen und Wein trinken, weil ihr Mann verhindert ist. Hier wird von den Serienmachern eine wunderbar vertraute Atmosphäre geschaffen, wie wir sie noch aus der ersten Staffel kennen und mittlerweile ein wenig vermissen. Zumindest geht es mir so. Bitte mehr davon!

Fazit

Die Folge hätte man definitiv besser machen können, als das, was am Ende dabei herauskam - hier wurde das Potential einfach verschenkt. Man wird eine knappe Dreiviertelstunde lang recht gut unterhalten, nicht mehr und nicht weniger.

Luisa Schmidt – myFanbase

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