Review: #3.16 Der einzige Ausweg

Das Gute an Staffelfinalen ist, dass sie immer durchaus spannend geschrieben sind und man jede Sekunde davon aufnehmen will, um nur nichts zu verpassen. Das Negative an Staffelfinalen ist, dass sie meistens auch emotional sind und man am Ende zurückbleibt, als würde einem etwas fehlen. Und dann dauert es leider immer einige Monate, um dieses Loch zu füllen. Genauso geht es mir jetzt, nachdem ich #3.16 Judgment Day gesehen habe.

"Regardless of what the committee decides. This is my home now."

Für eine Folge, die sich nur mit der Anhörung von Neal beschäftigen sollte, ist doch einiges mehr geschehen und das hat dafür gesorgt, dass ich zwischenzeitlich da saß und mir gewünscht habe, dass diese Folge nie zu Ende geht. Wir erleben einen Neal, der Angst davor hat, was mit ihm geschehen wird. Besonders Agent Kramer sorgt für diese Angst und ich muss zugeben, dass ich diesen sehr gerne einfach nur gepackt hätte, um ihm ein paar Ohrfeigen zu verpassen. Er wirbelt das gesamte Leben von Neal, Peter und auch allen anderen durcheinander, nur um Neal mit nach Washington zu nehmen, damit dieser für ihn arbeiten kann. Diese Idee sorgt natürlich für viel Spannung und bringt die Story ins Rollen, doch mir hat nicht gefallen, wie besessen Kramer davon ist, Neal mitzunehmen. Wir alle wissen doch, dass Neal nach New York an Peters Seite gehört, weshalb diese ganze Jagd nach dem Raphael ziemliches Kopfzerbrechen bei mir verursacht hat. Ich hatte teilweise richtige Angst, dass Neal tatsächlich geschnappt wird und Kramer ihn mitnimmt. Doch hier hat Neal auf die Unterstützung seiner Freunde rechnen können und das hat mir mal wieder gezeigt, warum diese ganze Gruppe nicht getrennt werden darf. Sie unterstützen sich, sie mögen sich und helfen sich gegenseitig. Das ist es, was eine Familie und gute Freundschaft ausmacht und was vor allem "White Collar" ausmacht. Inzwischen ist es nicht nur die Beziehung zwischen Neal und Peter, auf die man sich verlassen kann, auch die anderen, wie Mozzie, Elizabeth, Diana und Sara arbeiten alle zusammen, um Neal die Freiheit zu geben, die er verdient hat.

Ich bin mittlerweile auch der Meinung, dass er sich sehr geändert hat und einfach verdient, auf freien Fuß gesetzt zu werden. Das zeigen die letzten Jahre und seine Entscheidungen. Ich hatte auch absolut keine Angst, dass er verschwinden würde, denn seine Handlungen und seine Ansichten zeigen deutlich, dass er sich wohl in New York fühlt und das Leben und diese Menschen einfach nicht aufgeben möchte. Ich hatte mich tatsächlich schon darauf gefreut, wie Neal als freier Mann für das FBI arbeitet. Doch das wurde ja ziemlich zunichte gemacht, indem der Fall mit dem gestohlenen Raphael herausgeholt wurde.

Zu diesem Fall muss ich allerdings sagen, dass ich ihn genossen habe. Nicht nur die wunderschönen Aufnahmen von Roosevelt Island, auch die Reise zurück in Neals Vergangenheit haben mir sehr gefallen. Wir wissen also nun, dass Neal Polizist werden sollte, sein Vater jedoch als solcher korrupt wurde, was wohl große Auswirkungen auf Neal hatte. Ich hoffe, dass wir noch mehr über seine Vergangenheit erfahren werden und jetzt schmerzt es umso mehr, das Gespräch mit Neal und Peter nicht mehr sehen zu können. Doch ich bin mir sicher, dass wir irgendwann dazu kommen werden, es scheint jedoch nicht so schnell zu geschehen.

"With or without my anklet, come Monday morning I'm gonna step off that elevator on the 21st floor and go to work."

Peter hat sein Ok gegeben, dass Neal frei sein sollte. Das zeigt, dass er ihm vertraut und auf seiner Seite ist. Aber nicht nur seine Aussage, auch sein komplettes Handeln in dieser Folge hat gezeigt, dass Peter auf Neals Seite ist und diesen als Freund betrachtet und auch weiß, dass Neal sich geändert hat. Ich würde sagen, dass diese Folge einer der Höhepunkte dieser Beziehung war. Peter unterstützt Neal, hilft ihm und gibt ihm zum Schluss sein Einverständnis, zu fliehen, weil er nicht möchte, dass Neal im Gefängnis, bzw. in Washington landet. Ich habe in diesem Moment kurz den Atem angehalten, weil ich diesen Moment wahnsinnig emotional fand. Peter weiß, dass es für Neal keine Zukunft in New York geben könnte und zeigt ihm dies auch in einem kurzen Moment. Ich bin mir sicher, dass er sich bewusst war, dass er Neal dadurch so schnell nicht wieder sehen wird, doch Neals Zukunft lag ihm in diesem Moment viel mehr am Herzen, was für mich deutlich zeigt, dass die beiden nicht nur Partner sind. Ich hatte richtig Gänsehaut gegen Ende der Episode, weil ich wusste, dass Neal jetzt verschwindet, es aber gar nicht möchte. Ich war hin und hergerissen, weil ich jetzt nicht weiß, was das für die Serie bedeutet. Einerseits freut es mich, dass Peter hier sein Ok gegeben hat, andererseits möchte ich nicht, dass Neal einfach so verschwindet. Und ich glaube, der Moment im Flugzeug zeigt deutlich, dass Neal auch nicht verschwinden möchte, weil er genau weiß, was er zurücklässt. Ich hatte beinahe schon Tränen in den Augen und hätte mir gewünscht, dass es gleich weitergeht und wir jetzt nicht so lange warten müssen. Das ist jedoch das Prinzip eines Staffelfinales und dessen bin ich mir bewusst, doch momentan bin ich einfach nur traurig, weil es ein besonderer Cliffhanger war, der mit viel Emotionen verbunden ist. Dennoch hat er die Episode perfekt abgeschlossen und öffnet viele Türen für die Zukunft, worauf ich mich sehr freue. Ich hoffe nur, dass die besondere Beziehung zwischen Neal und Peter weiterhin zu sehen sein wird.

Fazit

Ein etwas anderes Staffelfinale von "White Collar", doch es war spannend umgesetzt, hat einen Einblick in die Vergangenheit von Neal geboten und den Grundstein für interessante und neue Storys geboten. Zudem war es sehr emotional und hat mich sehr berührt, was es umso schlimmer macht, dass die neue Staffel erst in ein paar Monaten zu sehen sein wird.

Alex Olejnik - myFanbase

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