Abschiedsspecial - Beste Nebencharaktere

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Neben dem Hauptcast darf auch der Nebencast bei "Young Sheldon" nicht unerwähnt bleiben. Manche dieser Figuren haben uns seit dem Start immer mal wieder überraschen dürfen, manche kamen erst im weiteren Verlauf dazu, konnten aber auch überzeugen, so dass wir auch diese nicht mehr missen wollten.


Die besten Nebencharaktere – Daniela S.


Dr. John Sturgis

Als John Sturgis erstmals in "Young Sheldon" auftrat, hatte ich nicht gedacht, dass er eine solch wichtige Rolle einnehmen würde. Der Professor war vom ersten Moment an liebenswert für mich, was wohl auch seiner Darstellung durch Wallace Shawn geschuldet war. John ist zwar um einiges älter als Sheldon Cooper, aber dennoch war sofort eine Verbindung zwischen den beiden da und diese bestand in meinen Augen nicht nur, weil sie Mentor und Schüler waren. Sie wurden auch privat Freunde und irgendwie hatte ich immer das Gefühl, die beiden kann nichts auseinander bringen, selbst als John und Connie Tucker ihre Beziehung beendet haben. In einer Staffel hat sich dann aber der Egoismus von Sheldon gezeigt und die Freundschaft ging dann doch kurzzeitig in die Brüche, was mir sehr leid tat, weil es um etwas ging, was man schnell hätte wieder bereinigen können. John wurde danach aber für Sheldon aber als Mentor nochmal extrem wichtig und auch wenn die Freundschaftsmomente in den späteren Staffeln fast gar nicht mehr vorhanden waren, wobei es wirklich tolle Momente gab, so war es doch eine Freundschaft, die Sheldon und auch John gebraucht haben. Besonders wichtig war John auch in den finalen Episoden, bei denen er seinem Freund klar gemacht hat, aus Texas weggehen zu müssen, weil er zu etwas Größerem bestimmt ist. John war zwar letztlich nicht mehr bei den Cooper so eingebunden, wie es durch seine Beziehung mit Connie der Fall war, aber er ist ein wichtiger und gern gesehener Charakter in den sieben Staffeln der Serie, der unbedingt erwähnt werden musste.

Linda Hagemeyer

Als bekannt wurde, dass Wendie Malick eine Rolle in der Serie übernehmen würde, habe ich mich tierisch gefreut. Ich kannte sie bereits aus "Hot in Cleveland" und war absolut begeistert von ihr. Mit Linda Hagemeyer hatte man in "Young Sheldon" dann eine Figur eingeführt, von der ich nicht dachte, sie würde uns so lange erhalten bleiben. Linda ist mit Sicherheit keine Sympathieträgerin auf den ersten Blick und ist nur allzu oft auf Geld bedacht. Trotzdem ist sie jemand, die Sheldon immer wieder Paroli bieten konnte und Sprüche auf Lager hatte, über die ich herzlich gelacht habe. Vor allem dann, wenn sie mit Sheldon zu tun hatten, der sie oftmals an den Rand des Wahnsinns gebracht hat, weswegen sie mehr als einmal Selbstgespräche geführt hat. Doch gerade diese trockene Art, mit der sie Dinge formuliert hat, war es, die die Fans so begeistert hat. In gewisser Weise war Linda ähnlich wie Connie, die kein Blatt vor den Mund nahm und die Sheldon hin und wieder nützliche Ratschläge gegeben hat, selbst wenn sie das eigentlich gar nicht wollte. Wendie Malick hat für mich mit dieser einmal mehr bewiesen, warum sie ideal für solche Rolle besetzt werden kann. Es macht einfach immer wieder Spaß, ihr bei dem großartigen Schauspiel zuzusehen.

Wayne Walkins

Ich habe länger überlegt, ob Wayne Wilkins oder doch lieber June hier aufgeführt werden sollte. Letztlich habe ich mich für Wayne entschieden, weil er von Anfang an dabei war und auch eine kleine Entwicklung durchgemacht hat. Anfangs hatte er immer nur ein paar Sätze und ehrlich gesagt habe ich ihn auch gar nicht so sehr als Charakter wahrgenommen. Er war halt da und hat mit George Cooper zusammengearbeitet. Erst im weiteren Serienverlauf bekam er mit seiner (Ex-)Frau sogar eine eigene Handlung. Viel wichtiger war für mich aber, dass man immer mehr erkennen konnte, wie Wayne zum besten Freund von George wurde. Wayne war immer für ihn da, auch wenn es ihm manchmal nicht in den Kram gepasst hat und hat ihm auch immer mal wieder Dinge an den Kopf geworfen, wenn er fand, sein Freund müsste mal ein paar Sachen hören, die er nicht mag, die aber wichtig sind. Gut gefallen hat mir bei Wayne auch seine weiche Seite und verletzliche Seite, die sich besonders durch den Tod seines Freundes gezeigt hat. Dort hat Wayne zugegeben, dass George tatsächlich sein einziger bester Freund gewesen ist und dass das auch auf Gegenseitigkeit beruhte.


Die besten Nebencharaktere - Emil Groth


Paige Swanson

Sheldon ein weibliches Pendant entgegenzusetzen, war eine ganz wunderbare Idee. Noch besser war allerdings, dass Paige Swanson nicht nur als mehrmaliger Sidekick genutzt wurde, sondern richtig Tiefe bekommen hat und immer wieder in die Grundstory integriert wurde und dazu sogar auch noch Verbindungen zu Missy Cooper hergestellt wurden. So hat man deutlich machen können, dass Hochbegabung nicht gleichzeitig mit autistischen Zügen zusammen hängen muss und dass es auch kein Selbstzweck ist, sondern man sich als Mensch auch über die großen Erwartungen hinwegsetzen kann. Paige war aus meiner Sicht eine tolle Konkurrentin für Sheldon, die ihn wirklich gefordert und teils überfordert hat. Sie war superschlau, aber nicht verbissen. Sie hat ihre Sonderstellung auch genossen, aber vor allem auch gemerkt, dass das Leben keine Rücksicht nimmt. Dass sie in der Pubertät rebellisch wird und insbesondere mit Missy so ihren Spaß hat, war eine sehr willkommene Abwechslung zu Sheldons strukturierter Regelwelt. Paige ist mir dadurch sehr ans Herz gewachsen und jeder weitere Auftritt war eine reine Freude. Dass der Charakter es in der letzten Staffel nicht mehr zu einem Auftritt geschafft hat, ist daher sehr bedauerlich gewesen, aber man kann eben nicht alles haben.

Tam Nguyen

Foto: Iain Armitage & Ryan Phuong, Young Sheldon - Copyright: Michael Yarish/CBS; 2019 CBS Broadcasting, Inc. All Rights Reserved.
Iain Armitage & Ryan Phuong, Young Sheldon
© Michael Yarish/CBS; 2019 CBS Broadcasting, Inc. All Rights Reserved.

In der ersten Staffel lag der Fokus überaus stark auf Sheldon und es gab durchaus Momente, in denen man doch sehr stark davon genervt war, weil es schon immer wie dieselbe Leier wirkte. Eine willkommene Abwechslung war dabei aber Tam Nguyen, der diese Ichbezogenheit von Sheldon irgendwie geschickt abfederte und mit seiner grundsätzlichen Freundlichkeit und den wenigen Gemeinsamkeiten mit Sheldon dann doch so eine gefühlte Normalität in Sheldons Leben brachte. Nicht, dass er wirklich ein richtiger Freund für Sheldon hätte sein können, wie man später auch deutlich merkte. Aber es war diese Unaufgeregtheit, mit denen Tam wie ein Ruhepol besonders durch die erste Staffel geleitete. Leider kommt er insgesamt nicht besonders gut weg und dient in erster Linie als Prellball für Sheldon. Immerhin hat er sich bei seinem Auftritt in der letzte Staffel nicht alles gefallen lassen. Ich fand es allerdings sehr schade, dass Sheldon hier nicht über seinen Schatten springen konnte und einfach mal gefragt hat, wie es Tam geht. Ich hätte nämlich gerne richtig erfahren, wie sein Leben weitergegangen ist.

Jim McAllister

Schwiegerväter können wahrscheinlich entweder die Hölle sein oder ein Segen. Jim McAllister ist aus meiner Sicht eher Letzteres. Er findet Georgie Cooper sympathisch, glaubt an seine Integrität und würde ihn so gerne unterstützen, wenn seine Frau nicht so rigoros dagegen wäre. Dass er trotzdem so ziemlich jede Gelegenheit nutzt, um Kontakt zu Georgie aufzunehmen und dabei zumindest versucht, im Rücken seiner Frau zu agieren. Das ist zum Einen äußerst amüsant beim Schauen, zum Anderen finde ich es auch sehr sympathisch, wenn man einer Person die Chance gibt, sich zu beweisen, wenn man grundlegend erst mal keine Gegenargumente hat. Und bei Georgie wird eigentlich immer nur das Alter ins Felde geführt. Jim sieht das Problem in dieser Form nicht und das ist nur fair, zumal Georgie mehrfach zeigt, wie erwachsen er dann doch schlagartig geworden ist. Ich hoffe sehr, dass man noch viel von ihm im Spin-Off sehen wird.

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