Abschiedsspecial - Emotionalste Momente

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Einige Episoden sind Spoiler!| Comedyserien sind zum Großteil sehr witzig und haben auch Dialoge und Szenen, bei denen man einfach lachen muss. Dann gibt es aber auch Momente, die verdammt emotional sind. "Young Sheldon" hatte davon auch einige zu bieten. Im sechsten Teil unserer Abschiedskolumne blicken wir genau auf diese und haben unsere Favoriten rausgesucht.


Die emotionalsten Momente – Daniela S.


Connie spricht über ihren verstorbenen Ehemann

Als Connie Tucker in die Serie eingeführt worden ist, war sofort klar, dass sie jemand ist, der die Dinge nicht so ernst nimmt, die oftmals einen lockeren Spruch drauf hat und die viele Verehrer hat, um die sie auch nicht böse ist. Auch wenn Connie die emotionale Seite nicht so oft präsentiert, so ist sie doch da und wir durften sie auch schon im Verlauf der Serie mehrfach erleben. Im Staffel-1-Finale ist mir die emotionale Seite von ihr besonders aufgefallen, weil sie da erstmals über ihren verstorbenen Mann Charlie gesprochen hat und man gemerkt hat, wie viel Liebe sie eigentlich in sich trägt. Ich fand es sehr berührend, dass sie eigentlich ein schönes Leben mit ihm wollte und nach seinem Tod bis zum Auftauchen von John Sturgis gar nicht richtig bereit war, noch einmal so zu empfinden und es auch nicht aussprechen zu wollen und zu können. Ich fand das sehr traurig, da Charlie schon eine Weile tot gewesen ist und sie sich eben solange vor der Liebe verschlossen hat. Die Begründung dahingehend war emotional und nachvollziehbar, so dass es ein toller Moment ist, als Connie zugibt, in John jemanden gefunden zu haben, den sie wieder lieben kann. Ja, da standen nicht nur George Cooper die Tränen in den Augen.

Marys Glaubenskrise

Der Glaube an Gott ist wichtig für Mary Cooper und man hat auch im Spin-Off dafür gesorgt, dass man eher manchmal etwas angestrengt davon ist. Sie hat eben auch Phasen, bei denen sie es unglaublich übertreibt und ich persönlich konnte gar nicht verstehen bzw. nachvollziehen, warum sie so drauf ist. Doch in der zweiten Staffel gab es eine Episode, die diese Figur in eine enorme Glaubenskrise gestürzt hat, die mich zu Tränen gerührt hat. Ein Kind zu verlieren ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann und wenn man selbst als Eltern, davon erfährt, dann macht man sich durchaus schwerwiegende Gedanken. Mary bzw. die Cooper-Eltern hat dies auch getroffen, aber Mary hat dadurch auch noch ihren Glauben an Gott verloren, von dem sie immer dachte, er würde seine schützende Hand über alle legen. Sie musste aber erkennen, dass es nicht so ist. Mir standen bei dieser Episode mehr als einmal die Tränen in den Augen. Man konnte ihren Schmerz und vor allem ihre Selbstzweifel spüren, die ihr niemand nehmen konnte – niemand außer Sheldon Cooper. Er war es, der seiner Mutter gesagt hat, sie ist die perfekte Mutter für ihn. Ich kann sehr gut verstehen, warum Zoe Perry diese Szene absolut im Gedächtnis geblieben ist. Sheldon ist der Typ, der weder offen über das spricht, was ihn emotional beschäftigt, noch ist er ein Umarmungstyp. Aber genau deswegen empfand ich Sheldon als genau richtig dafür, denn Mary hat gespürt, dass es aus dem Herzen ihres Sohnes kam...

Die Reaktionen auf Georges Tod

Ist es gut, wenn man schon vorher weiß, was passieren wird und man dann immer darauf wartet, wann es denn passieren wird? Nein, ist es nicht. Zumindest nicht, als es um den Tod von George ging. Man hat sich mit den Teasern für die finalen Episoden noch bedeckter gehalten als in der Vergangenheit der gesamten Serie. Bei Episode 12 der finalen Staffel passiert dann das, worauf man gewartet, aber auch gefürchtet hat: George stirbt. Es war ein Tod, der im Off passiert ist. Es war aber auch ein Tod, der einem den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Denn es waren die Reaktionen von Mary, Connie und Missy Cooper, die einen unglaublich emotional haben werden lassen. Es war aber auch für mich persönlich meine Theorie, die letztlich gestimmt hat, die mich zusätzlich bewegt hat. George war ein Vater, den man einfach mögen musste, dem man seinen beruflichen Erfolg gegönnt hat und dann wird er einfach aus dem Leben gerissen, als es endlich losgehen sollte. Die letzte Szene dieser Episode war mit die emotionalste, die die Serie jemals gezeigt hat. Es waren die Reaktionen, die einen förmlich dazu 'eingeladen' haben, seine eigenen Emotionen freien Lauf zu lassen und es zu einem emotionalen Moment werden zu lassen, den ich nie vergessen werde.

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Die emotionalsten Momente – Emil Groth


Sheldons erster, kleiner Sprung

Foto: Iain Armitage, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Iain Armitage, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Es hat sich damals vielleicht noch nicht so bedeutsam angefühlt. Aber als Sheldon am Ende der ersten Episode die Handschuhe auszieht und die Hand seines Vaters nimmt, ohne dass er groß Angst vor den Keimen hätte, da war das schon nur für die Episode gesehen eine emotionale Szene. Man kannte den alten Sheldon aus "The Big Bang Theory", man kannte den jungen Sheldon, der uns in dieser Episode vorgestellt wurde, und es war sofort klar, dass diese kleine Geste ein sehr großer Schritt für Sheldon war. In diesem Moment steckt das ganze Zutrauen eines Kindes, die Sicherheit, dass man sich bei der anderen Person geborgen fühlt und dass eben nichts zwischen einem stehen wird. Wenn man sich nun nach sieben Staffeln diesen Moment noch mal in Erinnerung ruft, bekommt diese Szene noch mehr Bedeutung, weil es der erste Vater-Sohn-Moment für Sheldon ist, weil auf diesen noch einige folgten und weil der tragische Tod von George diese Szene noch mal emotional auflädt, weil es schon damals eine Art Anfang der endlichen Geschichte von George im Laufe des Spin-Offs ist.

George und Missy nach dem Sturm

Dass Missy zu meinen Lieblingscharakteren gehört, hat man in der Kolumne sicherlich schon rauslesen können. Entsprechend darf sie bei den emotionalsten Momenten auch nicht fehlen. Nachdem sie ihre rebellische Phase hatte und insbesondere mit George aneinandergerät, der durch die räumliche Trennung zu Mary quasi den Hauptanteil der Erziehung übernehmen muss, setzt der Tornado eine Zäsur. Die absolut nachvollziehbare Todesangst von Missy löst zig weitere Gefühle in ihr aus, die sich in einer hochemotionalen Szene entladen, nachdem alles überstanden ist. Missy entschuldigt sich für alles, was sie aus letztlich egoistischen Gründen getan hat. Das war zwar ein Stück weit wenig überraschend, wurde aber so gut gespielt, dass es mich richtig erwischt hat. Da kamen vielleicht auch die eigenen Vatergefühle hoch. Es war jedenfalls ein würdiges Staffelfinale. Getoppt wurde das emotional nur noch in der Episode nach Georges Tod, aber darauf ist Daniela bereits eingegangen.

Sheldon fährt Zug in Deutschland

Es ist kein klassischer, hochemotionaler Moment, wie man sie normalerweise im Kopf hat. Es hat nicht zu Tränen gerührt, es ist auch nicht urkomisch gewesen, aber es war ein riesiger Schritt für Sheldon in seiner Entwicklung, quasi sein pubertärer Abnabelungsprozess. Sheldon belügt seine Mutter und fährt gefühlt durch ganz Deutschland mit dem Zug, weil es ihm einfach so wahnsinnig viel Spaß macht. Er bricht eine der Regeln, die für ihn eigentlich unantastbar sind, es sei denn es gibt einen Notfall. Für den Zuschauer ist es witzig, wie Sheldon das Zugfahren genießt und er dann irgendwie versucht, seine Lüge nicht auffliegen zu lassen, obwohl quasi alles schief geht und er einige weitere Sprünge über seinen Schatten benötigt, nur um dann doch aufzufliegen. Für Sheldon persönlich ist es aber ein riesiger Schritt und damit hochemotional für seinen Charakter, sodass ich diese Episode Episode: #7.03 Strudel am Bahnhof und Dampf in der Dusche einfach in dieser Kategorie erwähnen muss.

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