Bewertung

Review: #3.02 Die Besenkammer und das Teufelsspiel

Foto: Lance Barber, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Lance Barber, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nach einem gelungenen Start in die dritte Staffel von "Young Sheldon" macht man in der zweiten Episode einige Rückschritte und verfällt wieder in alte Verhaltensmuster. Allerdings schafft man es, diese mit einer romantischen Szene einigermaßen auszubügeln und kann dadurch noch einiges retten.

Mehr Zeit zu zweit

Die Ehe von George und Mary wird immer mal wieder thematisiert und oftmals möchte man uns vermitteln, dass es vor allem ums Geld geht. Auch diesmal spielte Geld eine Rolle, jedoch bemerkte man überdeutlich, dass die Wurzel allen Übels viel tiefer liegt und dass das Miteinander der Eheleute das Hauptproblem ist. Auslöser dafür war (mal wieder) Sheldon, der sich nach Johns Einweisung in die Klinik unterfordert fühlt und sich daher in der Schule in einem Geheimversteck selbst unterrichtet. Das Problem, welches dabei nicht unbedingt tiefer erörtert wird, ist, dass außer Tam niemand davon weiß. Viel mehr geht es nur darum, wie George damit umgeht oder eher nicht damit umgeht.

Zwar versucht er, Sheldon zu überzeugen, sich wieder von seinen Lehrern unterrichten zu lassen, scheitert aber bzw. hat kein großes Durchhaltevermögen. Leider geht er auch diesmal wieder den einfachsten Weg und bittet Mary um Hilfe. Ich bin wirklich enttäuscht von George, weil er nicht in der Lage zu sein scheint, sich seinem Sohn zu widersetzen und sich dann auch noch beklagt, nicht genügend Anerkennung von Mary zu bekommen? Das hat mich wütend gemacht, weil uns erst in der vergangenen Episode präsentiert wurde, dass er durchaus in der Lage ist, Stellung zu beziehen. Wieso schafft er das nicht bei Sheldon und schiebt seinen Job vor? Ich fand es wirklich gut, als Mary deutlich gemacht hat, dass er sich selbst darum kümmern sollte, auch wenn sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden gewesen ist.

Sehr gut hat mir in dem Bezug auch Wayne Wilkins gefallen, der das eigentliche Problem erkannt hat. Denn George und Mary sind so in ihren (Familien)Alltag eingespannt, dass ihre Ehe und die Zweisamkeit ständig zu kurz kommen und sich dadurch irgendwann alles entlädt. Schön, dass es sich George zu Herzen genommen und in die Tat umgesetzt hat. Es war mal toll die beiden in so einer recht ausgelassenen Stimmung zu sehen. Ich hoffe nur, man behält den Kurs nach vorne nun endlich bei und lässt George bei der nächsten Gelegenheit nicht wieder in dieses Verhaltensmuster fallen. Langsam strengt es nämlich echt an, wird langweilig und nervig.

Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen?

Der Auslöser für den Streit war vor allem Sheldon, der sich seit Johns Klinikaufenthalt nicht gerade gefordert fühlt. Hier zeigt sich mal wieder deutlich, wie gut Connie ihren Enkel kennt und sogar eine Lösung für das Problem parat hat. Als ich gelesen habe, dass Ed Begley Jr. erneut als Dr. Linkletter zu sehen sein wird, war ich beunruhigt. Beim letzten Mal versuchte er Connie zu einem Dinner mit ihm zu überreden und ich hatte die Befürchtung, diesmal würde er ähnliche Versuche unternehmen. Ganz unrecht hatte ich nicht, doch auch diesmal hat Connie ihm prima Kontra gegeben.

Mir gefiel es sehr gut, wie Sheldon seinem neuen Lehrer immer wieder gezeigt hat, was er geistig drauf hat. Das führte letztlich dazu, dass Linkletter nicht nur ziemlich genervt war, sondern anscheinend erkannt hat, wie anstrengend es sein würde, wenn Connie sich auf ihn einlassen würde. Immerhin würde er dann erheblich mehr Zeit mit Sheldon verbringen, was ihn ja jetzt schon vollkommen auslaugt. Ich komme leider nicht drum herum zu glauben, dass Connie zwar ihrem Enkel damit helfen wollte und dabei auch nicht versäumt hat, Linkletter aufzuzeigen, wie anstrengend es wäre. Diese Vorgehensweise würde durchaus zu ihr passen.

Der Pastor und die Polizistin

Mich freut es, dass man aus der bloßen Begegnung zwischen Pastor Jeff und der Polizistin Robin anscheinend doch etwas Größeres plant. Im Juni wurde bekannt, dass Matt Hobby zum Hauptdarsteller befördert wurde und ich war neugierig darauf zu erfahren, was man mit seinem Charakter wohl anfangen würde. Bei der Kolumne Wünsche für Staffel 3 hatte ich ja bereits geäußert, dass ich eine Freundschaft zwischen ihm und Mary begrüßen würde und offenbar sind die Autoren auch nicht ganz abgeneigt von dieser Idee.

Dazu nutzt man auch die Tatsache, dass es sich bei Hobbys Charakter eben auch um einen Geistlichen handelt, dem eine körperliche Beziehung untersagt wird, wenn keine Eheschließung stattgefunden hat. Allerdings ist Jeff auch nur ein Mann, der Bedürfnisse hat und diese auch fast ausgelebt hätte. Überraschend fand ich hier die Einbindung von Missy, die sozusagen als 'Werkzeug Gottes' fungiert und wegen eines banalen Spiels den Pastor angelogen hat, dies aber nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren konnte, aus Angst, in die Hölle zu kommen. Hier hat man eine Parallele zu Mary gesehen, die in dieser Situation wohl ähnlich reagiert hat. Ich vermute, dass jene auch eine entscheidende Rolle spielen wird. Zumal der Pastor wohl nicht mit Robins Reaktion wird umgehen können.

Fazit

In der zweiten Episode muss "Young Sheldon" Einbußen hinnehmen, was vor allem an den Rückschritten von Georges Charakterentwicklung zuzuschreiben ist. Ich hoffe, dass die Autoren nun auf dem richtigen Weg nach vorne sind. Ansonsten bleibt es rund um Pastor Jeff interessant.

Daniela S. - myFanbase

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