Bewertung

Review: #5.09 Der Flammermann und die Bessel-Funktion

Foto: Lance Barber, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Lance Barber, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Hätte mir am Anfang der Staffel jemand gesagt, dass ich beim Winterfinale eher frustriert von "Young Sheldon" sein würde, ich hätte es nicht geglaubt, da man wirklich einen guten Start hingelegt hat, die Ereignisse aus dem Staffel-4-Finale anders verarbeitet hat und bisher ziemlich stabil agiert hat. Doch mit dieser Episode ist mein Frustpotenzial erheblich angestiegen...

George, der Handwerker von Brenda

Im Finale von Staffel 4 sah es so aus, als würden Brenda und George eine Affäre beginnen. Dies wurde aber von den Autor*innen letztlich so gedreht, dass George einen Herzinfarkt erleidet und die beiden eine platonische Freundschaft aufbauen. Das hat mir bis dato wahnsinnig gut gefallen, weil beide eigentlich nur jemandem zum Reden brauchen und jemanden, der sie versteht. Mit dieser Episode hat man aber irgendwie dafür gesorgt, dass diese, noch in den Kinderschuhen steckende, Freundschaft ernsthafte Risse bekommt, die hoffentlich in der nächsten Zeit nicht noch vertieft werden.

Seit Brenda von Hershel verlassen wurde und sie Billy (und eigentlich auch Bobbi) alleine erziehen muss, fehlt ihr natürlich der Mann im Haus und dieses fällt fast buchstäblich auseinander. Das erklärt auch den Begriff Bruchbude. Nun ja. Ich finde es wirklich toll, dass George ihr da so unter die Arme greift und sogar Billy etwas Handwerkliches beibringt, worüber dieser sehr stolz ist. Mir gefällt auch die Interaktion zwischen Brenda und George, weil man ihnen wirklich anmerkt, dass sie auf einer Wellenlänge sind und Letzterer eigentlich gar nicht so unbeholfen ist, wie er in der Vergangenheit allgemein gewirkt hat.

Was mir aber ganz und gar nicht gefällt, ist, was man jetzt versucht daraus zu machen. Ich hatte nämlich ganz und gar nicht das Gefühl, dass Brenda sich bei ihm anbiedern wollte. Jedoch hat George dies genauso empfunden, was vielleicht nicht mal so schlimm gewesen wäre, hätte er sich nicht wie ein Holzkopf aufgeführt. Nachdem er nämlich erst Brenda wieder für sich auf Abstand gebracht hat, ging er heim und wollte seine Frau verführen. Es wirkte fast so, als habe er sich bei Brenda Appetit geholt, wollte jedoch daheim 'essen'. Ich hoffe, es handelt sich hierbei tatsächlich um einen Ausrutscher und man lenkt von der anbahnenden Katastrophe ab.

Der nicht denkende Sheldon

Und weil ein frustrierendes Ereignis für eine Episode offenbar nicht ausreicht, hat man uns gleich noch eins mit Sheldon präsentiert. Es ist unumstritten, dass er ein Perfektionist ist, aber es nervt einfach auch, wenn man immer wieder die gleiche Leier zu sehen bekommt. Es ist für ihn mehr als ärgerlich, dass er eine Aufgabe im Test nicht lösen konnte und es ist auch bekannt, dass er da nicht aufgibt und alles und jedem die Schuld gibt, außer sich selbst natürlich.

Zwar fand ich die Dialoge zwischen Missy und Sheldon nicht toll, weil er ihr die Schuld daran gegeben hat, bei dem wiederholten Test nichts fertig gebracht zu haben, dabei hat er sich einfach mal wieder zu sehr beeinflussen lassen. Aber mir hat gefallen, dass man auch Georgie mit eingebunden hat, selbst wenn es dämlich gewesen ist. Aber so hatte man wieder mal eine tolle geschwisterliche Dynamik.

Interessant fand ich dann auch noch, dass Sheldon durch das Anschauen, wie ein malerisches Bild entstanden ist, erkannt hat, dass Denken nicht immer nötig ist und damit wäre es eigentlich auch in Ordnung gewesen, stattdessen hat man noch eine Szene gebracht, die offenbar lustig sein sollte.

Missy und ihre Yips

Missy wollte unbedingt Baseball spielen und ist wirklich talentiert darin, was sogar Dale kaum abstreiten kann. Doch jetzt hat sie ein Formtief, ohne einen wirklichen Grund dafür zu haben. Das frustriert nicht nur sie selbst, sondern auch Dale, was ihn in meinen Augen schon wieder eher unsympathisch erscheinen lässt, auch wenn ich ihn in seiner Argumentation durchaus verstehen kann. Allerdings konnte ich auch verstehen, dass er sie mit Absicht wütend gemacht hat, denn so konnte sie letztlich das freilassen, was sie offenbar beschäftigt hat und so wirklich leid tat es mir auch nicht, dass sie sich Dale als Ball vorgestellt hat.

Fazit

"Young Sheldon" macht es mir diesmal mit der Bewertung alles andere als leicht. Während Missy eher eine Story hatte, die letztlich zum Schmunzeln gewesen ist, musste man bei Sheldon wieder die alte Leier miterleben und von George fange ich am besten gleich erst gar nicht an. Denn da sieht es für mich so aus, als hätte man die Affäre, die man schon im Finale der vierten Staffel angedeutet hat, nur herausgezögert und baut diese jetzt für die zweite Staffelhälfte ein.

Daniela S. - myFanbase

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