Bewertung

Review: #6.17 Hausarrest und Serienverbot

Foto: Raegan Revord & Iain Armitage, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Raegan Revord & Iain Armitage, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Diese Episode musste ich erstmal sacken lassen, nicht weil sie so emotional war. Ich musste sie diesmal länger sacken lassen, um die Genialität zu erkennen, die sich diesmal versteckt hat. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass "Young Sheldon" besonders in dieser Staffel sich die Freiheit nimmt, Sheldon Coopers Perspektive aus "The Big Bang Theory" zu ändern und es anders darzustellen. Dazu bot man einen Cliffhanger, auf dessen Auflösung ich noch mehr gespannt bin als beim Staffel-4-Finale.

"Like how sometimes it was easier for you to talk to Pastor Rob?"

Wir sind nun fast am Ende von Staffel und ich betone es deswegen so deutlich, weil ich bereits im Staffel-5-Auftakt geschrieben habe, dass ich die Freundschaft zwischen Brenda Sparks und George Cooper als rein platonisch ansehe, wo sich einfach zwei Menschen gefunden haben, die sich gegenseitig verstanden fühlen und genau das wurde in dieser Episode sehr deutlich von Brenda an Mary Cooper gerichtet. Brenda wurde mitunter als die zickige und sarkastische Nachbarin von nebenan eingeführt. Ich hätte mir zum damaligen Zeitpunkt auch gar nicht vorstellen können, dass sie sich tatsächlich mal mit Mary anfreundet oder gar mal in die Wohnung von Connie Tucker eingeladen wird. Das wandelte sich aber spätestens, nachdem auch ihr Sohn Billy Sparks die Middle School besucht und Sheldon Cooper das College – beide Mütter haben aus ziemlich ähnlichen Gründen Sorge um ihre Kinder und das hat sie meiner Meinung nach immer mehr zu Freundinnen werden lassen. Natürlich kann ich hier auch Mary verstehen, die sich übergangen fühlt und glaubt, dass Brenda sich in ihre Ehe drängt – zumal sie das auch in einer Episode der vierten Staffel verlauten ließ. Trotzdem muss ich auch hier schon wieder mal sagen, dass ich ihr Verhalten und Umgang mit Brenda kindisch fand und zwar so kindisch, dass ich genervt davon war. Sie hat sich echt angestellt, wie ein kleines bockiges und zorniges Kind und das war total unangemessen von ihrer Seite aus.

Wie gesagt, Brenda wurde als zickige Nachbarin eingeführt, aber mit dieser Episode hat sie so viele Pluspunkte gesammelt, dass ich sie in meine persönliche Top 5 meiner Lieblingsnebencharaktere aufnehme, denn sie hat sich als wahre Freundin erwiesen, die hartnäckig um die Freundschaft kämpft und sich auf ehrliche und aufrichtige Weise erklären will. Eigentlich schade, dass "Young Sheldon" mittlerweile Anfang der 90er Jahre spielt, da sowas in heutiger Zeit nur noch selten der Fall ist. Und Brenda hat absolut recht, dass es manchmal einfacher ist, mit anderen zu reden und damit möchte ich mich auch bei ihr entschuldigen, da ich in einer Episode annahm, dass sie mit geheimnisvollem Mann tatsächlich indirekt George gemeint hat. Aber Brenda hat absolute Größe bewiesen und auch Zugeständnisse gemacht, da ihr das Ehe-Aus mit Herschel Sparks noch immer zu schaffen macht und wir wissen ja, dass der schon eine neue Freundin hat. Ich glaube auch, dass es verdammt wichtig war, dass es mal so richtig aus Mary herausplatzt, was sie wirklich beschäftigt und dafür habe ich sie gefeiert (my creppy husband and your creppy husband) und ich hoffe und wünsche mir, dass die beiden jetzt beste Freundinnen werden, denn es scheint ja beiden Frauen nicht üppig auszufallen, was nichts Schlechtes heißen soll. Ich glaube nur, ihre Freundschaft hat sich nun nochmal gefestigt. Und was Mary und Pastor Rob betrifft. Ich denke, Mary fühlt das gleiche wie Brenda. Sie hatte zwar erotische Träume von ihm, aber ich denke, dabei ging es mehr darum, dass er sie als Frau wahrnimmt, was man bei George nicht wirklich erkennen kann und sein Love you war auch eher mal so eben hinterher gerufen. Aber wahrscheinlich war Mary in der Annahme, dass Brenda – oder wer auch immer – unterstellt, dass sie in Rob verliebt und somit das Brenda in ihrer Perspektive unterstellt hat.

"I can't wait that long, each episode builds on the last. Imagine a "Star Trek" that ends with 'to be continued'..."

Jeder eingefleischter Serienfan dürfte Missy Cooper bei genau diesem Satz absolut verstehen. Es ist total fies, wenn eine Episode so endet und man warten MUSS. Missy ist aber auch verdammt schlau und setzt genau da an, was auch ihr Zwillingsbruder versteht und mir gefällt es absolut gut, wie sich Sheldon in den letzten beiden Episoden sozial entwickelt hat! Vor allem gefiel mir, dass man mit "Beverly Hills, 90210" die geschwisterliche Beziehung weiterführt, denn war es doch Sheldon, der auf die Idee kam, Missy aufzuspüren, wenn er Hinweise in ihrem Zimmer sucht und diese mit ihrer Lieblingsserie verbunden hat und ihr jetzt genau in diesem Punkt hilft. Das Ganze war zwar nicht so witzig, wie vielleicht beabsichtigt vom Autorenteam, aber es hat defintiv gezeigt, dass Sheldon zu sozialen Dingen fähig ist und irgendwie schließt sich ja auch ein Kreis, weil er jetzt mal für Missy da sein konnte, wie sie es schon mehrfach für ihn war.

"Marry me"

Kommen wir zu meinem persönlichen Highlight und ich kann wie gesagt Missy gut verstehen, dass sie es nicht mag, auf die Fortsetzung warten zu müssen, denn bei Georgie Cooper und Mandy McAllister geht es mir genauso. Für mich sind die beiden momentan der Schlüssel, warum "Young Sheldon" so ein Hoch in meinen Augen hat und die Beförderung von Emily Osment in den Hauptcast erweist sich für mich immer mehr als goldrichtig. Ich mag die Chemie zwischen den beiden Charakteren unglaublich gerne, dass ich mich kaum an den Szenen satt sehen kann. Es ist also endlich soweit und Georgie wird 18 – und Mandy hat's vergessen. Das erinnert mich doch sehr an Amelia Shepherd und Atticus 'Link' Lincoln aus "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte". Auch da war Amelia noch nicht so lange Mutter und hat den Geburtstag von ihm vergessen. Mir hat es bei Mandy und Georgie gefallen, wie natürlich sie miteinander umgehen und wie toll er sich als Vater macht und seine Tochter so als Geschenk betrachtet, dass er nichts anderes braucht. Und auch Mandy, die dennoch etwas für ihn (mit Hilfe machen will) und doch geht es schief, weil Amber Georgie bereits zum Essen ausführt.

Eigentlich mag ich es ja nicht, wenn man Charaktere in Serien einführt, die als eine Art 'Platzhalter' dienen sollen. Bei Amber ist das zwar ähnlich, aber gerade bei der Restaurantszene hatte ich den Eindruck, man präsentiert uns hier zwei Teenager, die Ähnliches erlebt haben, aber unterschiedlich dadurch gereift sind und dass Georgie gereift ist, hat man uns ja schon zum Ende der fünften Staffel und durch die aktuelle Staffel eindrucksvoll bewiesen. Genau deshalb fand ich es sooooo süß, wie er über CeeCee sprach und dann endlich: Der Kuss zwischen Mandy und Georgie, weil er erkannt hat, dass er nur die beiden braucht und sein Antrag. Während Mandy sprachlos war, habe ich wie ein Honigkuchenpferd vor mich hingelächelt, weil ich so sehr hoffe, dass sie annehmen wird, weil sie sich mittlerweile auch in ihn verliebt hat. Uhhh, ich bin jetzt schon freudig gespannt, wie die Eltern und vor allem Audrey McAllister reagieren werden und ob ich endlich eine Hochzeit zu sehen bekomme (wenn es schon nix mit Connie und John Sturgis wird).

Fazit

Ich denke, man braucht etwas Zeit um die Genialität dieser Episode zu erkennen und mögliche Schlüsse zu ziehen, dass George Mary vielleicht doch nicht betrogen hat und dass es in diesem Bezug tatsächlich eine Veränderung auf die Perspektiven geben wird, auf die ich gespannt bin. Und ich fand es genial, dass Iain Armitage etwas Deutsches gesungen hat.

Daniela S. - myFanbase

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