Bewertung

Review: #1.02 Zoeys bester Freund

Nach der überaus überzeugenden Pilotfolge von "Zoey’s Extraordinary Playlist" war die Messlatte gleich sehr hoch gelegt und ich war gespannt, ob man das Niveau halten und inhaltlich weiter überzeugen könnte. Dieser Herausforderung waren sich die Serienmacher offenbar auch sehr bewusst, weswegen sie erst gar keine Zweifel daran aufkommen lassen wollten, dass man in der Serie irgendwo Potenzial verschenken würde.

"I got the music in me"

Es geht also gleich mit einem Song in diese zweite Episode und man kann hier wahrlich von einem peppigen Auftakt sprechen, der sofort wieder Lust auf mehr macht. Dass zudem auch Jane Levy singen darf (auch wenn es leider nur ein Traum ist), gefällt mir auch, denn es zeigt, dass die Autoren die Möglichkeiten finden werden, jedem aus dem Cast Auftritte zu ermöglichen. Auch gefällt mir die Idee, dass Zoe sich Mo anvertraut und Mo quasi Feuer und Flamme ist, dieser seltsamen Gabe auf den Grund zu gehen. In dieser Episode zeigt sich, wie viel Humor in dieser Kombination steckt, weil Alex Newell die Rolle genau so zu interpretieren weiß, dass einige Lacher produziert werden.

"Sucker"

Neben der Erforschung von Zoeys Gabe spielt vor allem das Verhältnis zwischen Max und Zoey eine Rolle. Max darf hier mit einer großartigen Performance zu „Sucker“ zeigen, dass er wirklich verrückt nach Zoe ist und alles für sie tun würde. Zoey kann damit überhaupt nicht umgehen, was logisch ist. Er gesteht ihr ja nicht wirklich seine Liebe sondern sie kann diese nur plötzlich spüren. Da Zoey in Max offenbar vor allem einen Freund sieht, versucht sie aus dieser peinlichen Position heraus zu kommen. Mir stellten sich in dieser Szene vor allem noch zwei Fragen zu der Gabe. Was passiert eigentlich während der Vision um Zoey herum? Wie viel Zeit vergeht real und wie wirkt Zoey auf ihre unwissende Umwelt und insbesondere auf den/die Performer? Und die Antworten folgen schon fast auf dem Fuße.

"I wanna dance with somebody"

Mo und Zoey sind im Café und es geht wieder los. Mein Lieblingsmoment der Episode ist das Gespräch der beiden über den Song mit Mos fast schon entsetzter Feststellung: „Du verdienst diese Gabe gar nicht“. Jedenfalls bekommt man hier mit, dass die Zeit real weiter geht und Zoey zwar abgelenkt aber ansprechbar ist. Bleibt zwar noch offen, was der/die Sänger eigentlich tun, aber das muss man wohl ganz nüchtern betrachten und davon ausgehen, dass die Personen real einfach gar nichts tun. Zoey kommt jedenfalls die Idee, dass die Emotionen von Max auch einfach umgelenkt werden könnten. Sie organisiert also ein Date für ihn, um sich auf ihre Sachen konzentrieren zu können. Man ahnt schon, dass dies irgendwelche Probleme mit sich bringen wird. Autumn tut mir fast ein bisschen leid, weil sie irgendwie eine Art Spielball ist. Max wird eventuell kurzfristig mit ihr glücklich sein, aber ich bin überzeugt davon, dass seine Gefühle für Zoey so stark sind, dass er immer wieder an sie denken wird. Und bei Zoey hat man auch schon den Eindruck, dass sie ihren besten Freund so sehr mag, dass es ihr mittelfristig doch schwer fallen wird, sich für ihn mit einer anderen Frau zu freuen, weil sie doch gerne im Mittelpunkt stehen würde. Das sind alles noch Unterstellungen und vielleicht haben die Autoren schon viel bessere Ideen, aber zwischen den Zeilen fühlt es sich momentan so an, als wenn die Grundkonstellation so aussieht und sich auf die eine oder andere Weise dorthin entwickeln wird.

"Moondance"

Ein bisschen fremdschämend, aber irgendwie auch niedlich war der letzte Schwerpunkt der Episode, nämlich Zoeys Familie. Da die Kommunikation mit Mitch nun wieder möglich ist (auch wenn sie ihre Tücken hat), versucht man natürlich, seine Bedürfnisse herauszufinden, um es ihm so angenehm wie möglich zu machen. Dass diese Bedürfnisse sexueller Natur sind, ist absolut nachvollziehbar, aber einfach nichts, was man über seine Eltern wissen will. Trotzdem hatte dieser Part eine gute Mischung aus Humor und Gefühl und konnte mit schönen Momenten überzeugen, wie beispielsweise das Gespräch von Zoey und ihre Mutter auf der Suche nach der Bedeutung des Songs. Auch das ist wieder ein schönes Beispiel dafür, dass die Autoren wohl ein Händchen für die Charaktere und die Geschichten haben und trotz des musikalischen Schwerpunktes auch in diesem Metier ihr Handwerk verstehen.

Fazit

Die zweite Episode von "Zoey’s Extraordinary Playlist" schafft es die hohen Erwartungen nach dem tollen Pilot zu erfüllen und neben den musikalischen Highlights und durchdachte, schöne Geschichten zu erzählen, die zusätzlich noch die richtige Priese Humor bekommen. Der Pilot hat also nicht zu viel versprochen. Ich habe ein gutes Gefühl, dass ich vor einer äußerst kurzweiligen ersten Staffel stehe, die humorvoll einige herzerwärmende Geschichten erzählen wird.

Emil Groth - myFanbase

Die Serie "Zoey's Extraordinary Playlist" ansehen:


Vorherige Review:
#1.01 Zoeys neue Fähigkeit
Alle ReviewsNächste Review:
#1.03 Zoeys Chefin

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Zoey's Extraordinary Playlist" über die Folge #1.02 Zoeys bester Freund diskutieren.