Review: #1.03 14:00 - 15:00 Uhr

Die Uhr tickt weiter und noch stehen die einzelnen Storylines alle für sich. Diese bauen aber schon kleine, vorläufige Höhepunkte auf, einen gibt es bereits in dieser Episode.

Das wollte er doch nicht.

Dank eines guten Timings kommt Eric Carter aus seiner misslichen Lage im Polizeirevier heraus und kann nun mit dem Geld zum Treffen mit Ben Grimes. Das war dann wohl auch die einzige Möglichkeit für das von Anfang an unmögliche Unterfangen. Dass man bei der CTU so schnell auf einen gemeinsamen Nenner kommt und Keith Mullins Rebecca Ingram Vertrauen schenkt, wirkt etwas sehr stark vereinfacht. Aber gut, so ist es eben. Viel ärgerlicher ist eigentlich das, was danach kommt. Ben gibt sich alle Mühe, dass man ihn auf keinen Fall aufspürt, kommt aber nicht auf die Idee, dass jemand das Handy tracken könnte. Dafür, dass er so vorsichtig ist, ist das schon ein banaler Fehler. So geraten Carter und Grimes dann bei der Übergabe also in einen Hinterhalt und da Thomas Locke nicht Jack Bauer ist, kommt, entkommt Jadalla "Jad" bin-Khalid mit den Daten der Terrorzellen. Carter ist ihm noch auf der Spur, also geht es weiter. Ben hat es erneut vermasselt. Solche Typen sind es, die so ein Geschehen spannend halten. Auf der einen Seite ist es schon irgendwie schade, dass jemand wie Ben letztlich so naiv ist. Auf der anderen Seite ist es dann aber das Prinzip der Serie, dass sich Probleme nicht einfach lösen. Trotzdem kann man so etwas auch besser lösen.

Drew lebt (noch)

In der High School passiert für meine Begriffe etwas Überraschendes. Drew ist noch gar nicht tot, sondern kann in einem Moment der Unachtsamkeit zum Sportplatz flüchten, dort dann zusammenbrechen, durch einen rollenden Ball dann aber doch gefunden werden, bevor Amira und Harris sich mit ihm wieder aus dem Staub machen. Ich hätte das echt nicht gedacht, aber es erhöht natürlich die Spannung, weil Amira Dubayev nun Drew ins Krankenhaus folgen muss, um diesen Job zu beenden, und Harris dadurch erst mal auf sich allein gestellt ist. Seine Labilität könnte nun weitere Probleme hervorrufen. Mir gefällt die Story vor allem deshalb, weil Kathryn Prescott wirklich einen guten Job macht. Amira hat einen Plan, reagiert schnell und ist durchsetzungsstark. Ich frage mich nur, was ihre Motivation ist. Die scheint doch über den reinen Glauben noch hinaus zu gehen.

Aisha gegen Nicole

Nicole Carter findet mit Hilfe der CTU heraus, dass Aisha Isaac Carter vor die Hunde gehen lassen will. Doch was soll sie tun? Da ihr Isaac natürlich nicht egal ist, wird sie irgendwie versuchen, Eric Carter zu informieren. Allerdings ist Aisha auch schon skeptisch geworden und spürt, dass Nicole nicht einfach nur wartet, bis sie wieder abgeholt wird. Aisha ist jedenfalls kein Kind von Traurigkeit. Da sie quasi nur Befehle verteilt, lässt sich sich Probleme einfach aus dem Weg schaffen. Dieses Schicksal soll auch Nicole ereilen, doch sie ist vorsichtig und in will die Reihenfolge einhalten. Natürlich wird das nicht klappen. Die Frage ist nur, wie sich der Zwist zwischen Aisha und Nicole noch entwickeln wird.

Nilaa unter Verdacht

Die Lage bei Senator John Donovan nimmt eine interessante Entwicklung. In gewisser Hinsicht konnte ich mir denken, dass die Beweislage unnatürlich erdrückend für einen Maulwurf zeigt, dass man Nilaa Mizrani etwas in die Schuhe schieben will. Dass die Verantwortung dafür aus dem Hause Donovan selbst kommt und sein Vater da die Finger im Spiel hat, hat mich dann enorm überrascht. Die Neugier kam dann natürlich auch. Welchen Grund hat er für diese Maßnahmen? Warum tut es ihm dann auch noch leid? Diese politischen Verstrickungen gefallen mir durchaus, auch wenn ich es mal wieder Wahnsinn finde, dass man offenbar aus taktisch-politischen Gründen Terroristen unterstützt hat. Ich bin sehr gespannt, wie es hier weiter geht und wie dann auch irgendwann der Senator und Rebecca darauf reagieren.

Locke und Andy

Einen kleinen Einblick liefert die Episode noch in das Privatleben von Locke und Andy Shalowitz, die offenbar ein Liebespaar waren, Locke aber aus Karrieregründen Schluss gemacht hat, damit niemand von seiner sexuellen Orientierung erfährt. Ich finde es interessant, dass sich eine Actionserie dem Thema Homosexualität widmet, und hoffe entsprechend, dass dieser Teil auch weiterhin von Bedeutung sein wird. Letztlich ist es bisher sehr vage gewesen.

Fazit

Es wirkt an manchen Stellen etwas zu sehr konstruiert, aber an Spannung mangelt es natürlich nicht. Die Storylines kommen alle in Fahrt und bieten Überraschendes und wie immer jagt ein Problem das nächste.

Emil Groth - myFanbase

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