Bewertung

Review: #6.02 07:00 - 08:00 Uhr

Jack ist gleich wieder mitten drin im Geschehen, rettet auf eigene Faust Assad, dann an die Tausend Menschen und verfolgt mit Assad immer noch die Spur von Fayed. Gut, dass Jack es doch immer besser weiß.

Der Retter

Wieso hören die Menschen nie auf Jack? Lag er jemals falsch? Sollten zwei Jahre Folter sein Urteilsvermögen derart beeinträchtigen, dass man es nicht mal versucht, Assad lieber gefangen zu nehmen, statt zu vernichten? Die Lage im Weißen Haus ist derart angespannt, dass Jack keine Chance hat. Ihm bleibt also nichts anderes übrig, als gleich wieder topfit zu sein und alles selbst in die Hand zu nehmen. Vor einer Stunde konnte er kaum sprechen, jetzt ist er wieder hochagil. Es ist schon beeindruckend, zu was Jack immer imstande ist, wenn die Interessen des Landes in Gefahr sind. Darüber kann man aber aus Spannungsgründen auch mal hinwegsehen. Immerhin scheinen die Autoren nicht ganz auszulassen, dass Jack eine harte Zeit hatte. Zumindest ist er nicht mehr dazu in der Lage, Informationen aus seinen Feinden herauszuquälen. Ob das Jack nun menschlicher macht oder nicht, sei erstmal dahin gestellt. Fakt ist, er hat sich verändert. Sicherlich wird das noch häufiger thematisiert werden.

Doch vorher musste Jack die durch Assad gewonnenen Neuigkeiten in Angriff nehmen und einen Anschlag verhindern. Wer bisher nicht wusste, wie man ums Erwischen beim Schwarzfahren herum kommt, der sieht nun, wie man es überzeugend anstellen muss. Jacks Rettungsaktion fand ich wirklich sehr genial, wenn sie nicht in erster Linie durch einen logischen Fehler zustande gekommen wäre. Der Attentäter ist nicht in den letzten Wagen eingestiegen und würde dies bei einem solchen Vorhaben sicher auch nie tun. Eine andere Rettungsaktion von Jack wäre vielleicht weniger spektakulär, dafür aber logischer gewesen. Ich bin immer wieder am Überlegen, ob man über solche Fehler einfach hinwegsehen sollte, aber das kann ich einfach nicht. Ein gewisses Maß an Logik sollte vorhanden sein, ein perfekter Fünf-Sekunden-Haarschnitt ist akzeptabel, aber wenn es wirklich den wichtigen Teil der Handlung betrifft, bin ich da etwas pingelig.

Chloe und Bill wissen von Jacks Vorgehen und haben es geheim gehalten, weil auch ihnen klar ist, dass Jack wohl recht haben wird. Da dies jetzt wohl auch schon bis zu Palmer und Konsorten vorgedrungen ist, kann Jack vielleicht schon bald auf Unterstützung hoffen und mit Chloe telefonieren, worauf ich schon eine gewisse Vorfreude habe.

Zivilcourage

Ich würde gerne mal die Eltern von David, Wayne und wie sich nun zeigt auch Sandra Palmer kennen lernen. Die müssen in ihrer Erziehung unglaublich viel richtig gemacht haben, denn die Palmers sind alle vom gleichen Schlag. Sie haben nicht nur ein großes Gefühl für Gerechtigkeit und Gleichheit, sie sind sich auch nicht zu schade, dafür zu kämpfen. Sandra jedenfalls behindert (zurecht) die Arbeit des FBI, das sich über unlautere Methoden Zugang zu den Personalakten der Firma beschaffen will. Nun hat Sandra natürlich im Hinterkopf, dass ihr Bruder sie aus der Situation wohl rausholen kann, weil sie auch weiß, dass dieser hoffentlich ihrer Meinung ist, aber den Mut muss man trotzdem erstmal aufbringen. Dass das FBI aber einfach ihren unbeteiligten Freund mit nimmt (offenbar weil dieser ein Moslem ist), zeigt schon wieder, dass die Behörden unter Umständen die ersten sind, die wieder alle über einen Kamm scheren. Der Fortgang dieses Handlungsstranges dürfte noch ziemlich interessant werden.

Ebenfalls sehr gut erzogen ist wohl Scott, auch wenn seine Eltern zunächst kein gutes Vorbild abgaben. Er hatte in der letzten Folge schon Zivilcourage bewiesen und sorgt sich nun weiter um seinen besten Freund. Als er ihm seine Kette geben will, hat er Ahmed schon emotional getroffen, doch der ganze eingeflöste Hass ist stärker. Scott muss an der Banalität der Namensaussprache erkennen, dass Ahmed doch nicht nur sein Freund ist, sondern die Befürchtungen, vor denen er seinen Freund schützen wollte, tatsächlich war sind. Da fragt man sich, ob Scott jemals wieder einem Moslem vertrauen kann, aber das ist sicher schon viel zu langfristig gedacht. Zunächst stellt sich die Frage, ob er diesen Tag überhaupt überlebt. Ein paar freundschaftliche Gefühle hat Ahmed für Scott übrig, aber wenn dieser nicht tut, was er sagt, wird er für das größere Ziel, das wir noch nicht kennen, wohl auch abdrücken, oder sollte der gute Scott mit seiner Menschlichkeit Ahmed doch noch bekehren können? Auch in diesem Abschnitt wird noch Einiges passieren, wie wir es von der Serie gewohnt sind.

Fazit

Die Grundspannung, die die Serie auszeichnet, ist vorhanden. Man kann sich auf weitere 22 Stunden Hin und Her, Für und Wider und sicherlich auch auf Plan A bis Plan H einrichten. Irgendwie war das alles schon mal da, aber man hält trotzdem wieder den Atem an und freut sich, bis auf ein paar Ungereimtheiten, dass man auch in dieser Staffel wohl gut unterhalten wird.

Emil Groth - myFanbase

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