Review: #6.11 16:00 - 17:00 Uhr
Logan und Jack treffen sich nach zwei Jahren wieder und Wayne muss betreffs Logan eine sehr schwere Entscheidung treffen. Palmer bekommt in dieser Folge zwar nicht so viel Spielraum, wie ich es mir gewünscht hätte, doch dafür schlägt seine Stunde.
Relative Meinung
Wie schnell ein Botschafter doch seine Meinung ändert, wenn die Person, von der er so überzeugt war, sie hätte dem Terrorismus abgeschworen und wirklich Frieden möchte, mit ihm in einem Raum steht. Na das war doch mal was. Mir war das zu persönlich von Seiten des Botschafters, auch wenn der Hass und die Wut berechtigt sind, wenn er an die Toten denkt, die Assad genauso gut auf dem Gewissen hat, doch hier ging es um etwas anderes. Die Situation erinnerte mich an die, wie es anfangs der Staffel zwischen Assad und Curtis ablief, der sich ebenfalls nicht im Griff hatte. Dasselbe dann nochmal, als der Botschafter den Premierminister um Unterstützung bitten sollte, doch dieser erstmal lieber an die politischen Konsequenzen dieses Mannes dachte als an das, was Amerika noch bevorsteht, wenn die restlichen Atombomben gezündet werden. Wayne Palmers indirekte Drohung war keine Meisterleistung, weil von Folge zu Folge D.B. Woodsides Vorstellung des Charakters des Präsidenten immer schwächer wird. Ich halte ihn für einen sehr hilflosen und vor allem keinen ausdrucksstarken Mann, deshalb musste ich bei dieser Drohung auch ein wenig grinsen.
Der Countdown läuft.
Pollocks und Carsons Plan, den Reed in dieser Folge in den Bunker einschleust, nimmt also langsam mehr Gestalt an und ich hoffe, dass das Ganze nicht noch mehr in die Länge gezogen wird. Lennox ist zurzeit in keiner guten und beneidenswerten Lage, aber ich frage mich, ob er sich von diesem Plan erst zurückzog, als ihm bewusst wurde, dass Reed und Carson den Präsidenten töten und somit alles Assad in die Schuhe schieben wollen, oder ob er es von Anfang geplant hat und demzufolge Pollock reingelegt hat. Trotz allem scheint Reed noch an Tom festzuhalten zu wollen, ob nun aus Angst, dass Carson Lennox vielleicht töten könnte oder aus Überzeugung, so richtig sieht man bei Reed nicht durch. Aber mit seinem Argument, dass Lennox' Vorschläge dann mit Noah Daniels umgesetzt werden würden, scheint sich Letzteres, also die Überzeugung, zu bewahrheiten.
Auch wenn Reed und Carson nicht mal eine Stunde Zeit haben, alles vorzubereiten, scheint für Reed diese Zeit wie eine Ewigkeit vorzukommen, da Tom Lennox' Verschwinden langsam auffällt und Reed sich auch nicht gerade unauffällig verhält. Tom, der momentan keine Möglichkeit hat zu reden, da er geknebelt ist, beobachtet gut, dass Reed anfängt, schwach zu werden und wohl auch kalte Füße bekommt. Carson dagegen ist ganz Patriot und will das Land retten, also beide scheinen nicht gerade auf einer Wellenlänge zu schweben, da Carson von der ganzen Sache überzeugter ist als Reed. Dass sich Reed um Toms Wunde kümmerte, kam einem auch sofort widersprüchlich vor, doch das Blatt wendete sich sofort wieder als Reed erfuhr, dass Tom ihn mit Fayed auf eine Stufe stellt und er von Anfang an gegen seinen Plan war.
Assad gehört für mich zu den Charakteren, die sehr viel an Bedeutung haben und etwas aussagen, alleine durch ihre Dialoge und Mimik. Aber auch Palmer hatte so seine Momente in dieser Folge, jedenfalls mag ich die Dialoge zwischen den beiden, schon, weil sie der gleichen Ansicht sind. Dass es nun zu dem Attentat kommt, war vorhersehbar, es ging aber anders als vielleicht viele ahnten aus. Palmer hat den Anschlag überlebt, was ich für gut halte, denn somit haben sie ein Ziel nicht erreicht, nämlich den Präsidenten zu töten. Doch, was ist mit Assad, der sich gemeinsam mit einem Security Officer auf Palmer stürzte, um diesen zu schützen? Ich fände es schade, wenn er tot sein sollte, da dann Reed und Carson einen Teil ihres Plans erreicht hätten und dieser Gedanke widert mich an. Und wie wird Palmer darauf reagieren, wenn er wieder voll okay ist? Ich hoffe doch, der glaubt nicht daran, dass Assad dahintersteckt. Tom hat recht. Reed und Carson kann man mit Fayed und Gredenko auf eine Stufe stellen.
Fürsorge wird zur Besessenheit.
In meiner Review zu #6.09 14:00 - 15:00 Uhr hatte ich bereits geschrieben, dass ich Morris' Schuldgefühle einerseits verstehe, andererseits nicht und ich bleibe bei meiner Meinung. Ich finde es von den Autoren sehr gut, dass sie Morris' Story nicht sofort beendet haben, sondern dem noch etwas Gewicht geben, denn das gehört dazu, das ist menschlich. Und warum sollte man es in "24 - Twenty Four" nicht zeigen, wenn jemand mit sich und seiner Arbeit zweifelt? Man tut es mit Jack ständig. Chloe nervt zwar ab und an, aber ihr Verhalten und ihre Sorge um ihren Ex sind nachvollziehbar, genauso wie seine Wut, dass sie sich ständig einmischt, doch er kann froh sein, dass er sie hat, denn andere von der CTU scheinen nicht viel Wert auf ein "Hey Morris, wie geht’s?" zu legen. Morris' sarkastische Sprüche gaben der ganzen Story um die Beiden noch das gewisse Etwas und ich habe mich köstlich amüsiert. Wenn ich da an die Toilettenszene denke, bei der es mich aber dennoch überraschte, dass Morris immer noch die Alkoholflasche bei sich trug. Anfangs dachte ich wirklich, dass er einen weiteren Rückschlag bekommt und sich nicht unter Kontrolle hätte, doch er bewies schließlich Courage, als er sie ausschüttete. Ich hoffe, das Thema Alkohol ist damit auch vom Tisch.
Nadia denkt lieber an eine Ablösung als an Unterstützung, doch dass Chloe Morris den Rücken stärkt, fand ich nur fair. Doch Nadia behält Morris' Fehler natürlich nicht für sich, sondern gibt es an Bill weiter, der Morris von seiner Arbeit abziehen will. Ich fand es dann wiederum sehr entgegenkommend von Buchanan, dass er sich Morris' Meinung dazu anhörte, die sehr ehrlich und offen war, was mich sehr überraschte, da er in den letzten Stunden doch sehr missgelaunt war. Bill ließ ihn schließlich doch weiterarbeiten, womit Nadia natürlich nicht einverstanden war. Die lässt auch keine weitere Gelegenheit aus, Morris schlecht zu machen, was ihr bei mir nicht gerade Pluspunkte einräumt. Dafür bekommt Morris mehr und mehr welche, weil er endlich eingesehen hat, dass die CTU ihn braucht.
Das Wiedersehen
Was ist das denn? Charles Logan hat einen Deal ausgehandelt, da er die Justiz behindert hat. Auf Deutsch: für die Ermordung an David Palmer. Der ermordet einen Präsidenten oder war an dieser Verschwörung beteiligt, was jetzt kein großer Unterschied ist, die Öffentlichkeit erfährt nichts davon und dieser Mann erhält nur Hausarrest. Das war für mich das Wort der Folge. Und wenn ich erst an das "Gefängnis" denke, wo er den Hausarrest absitzt, würde ich sofort dieses gegen meine Wohnung eintauschen. Dass Jack zwei Jahre im Glauben war, Logan wäre verurteilt und sitzt im Knast und von Bill erfährt er nun diese Nachricht, das war sehr bitter. Ich will gar nicht wissen, wie sich Jack gefühlt hat, als er den Mann wiedersah, der dafür verantwortlich war, dass Jack zwei Jahre in China saß, David Palmer tot ist und trotzdem immer noch auf freiem Fuß ist. Also fair nenne ich das nicht. Aber was ist schon fair? Die Wut und Fassungslosigkeit stand Jack Bauer jedenfalls ins Gesicht geschrieben, als er Logan das erste Mal wieder gegenüberstand, und Logan war oder tat auch etwas überrascht. Hat er einen anderen Bauer erwartet, vielleicht einen Jack, der mehr äußerliche Wunden zur Schau trägt als gedacht?
Dass er sich geändert hat in den letzten zwei Jahren, sorry, das habe ich Logan nicht abgenommen. Er hat bereits in Staffel 5 so geschwollen daher geredet, immer wenn er sich bei Martha entschuldigte, doch was ist dabei herausgekommen. Ich traue ihm nicht und werde es nie. Er ist noch genauso kalt, herablassend und hält sich für etwas Besseres. Jack tat mir leid, da Charles Logan seine einzige Spur zu Gredenko ist und er, ob er nun wollte oder nicht, mit ihm kooperieren musste. Sind euch schon mal die blauen Augen Logans aufgefallen und was für einen kranken Blick der drauf hat? Also das ist für mich allein ein Argument, ihm nicht zu glauben, ich brauche erst Beweise. Doch der große Knall kam noch, als Bauer Wayne davon in Kenntnis setzen musste und dem fast alle Gesichtszüge entglitten. Die Entscheidung, Logan vorläufig zu rehabilitieren, war für Wayne sicher nicht die leichteste, doch welche Wahl hatte er? Ihm blieb genauso wie Jack nichts anderes übrig, als dem Mörder seines Bruders zu vertrauen, so krank sich das auch anhören mag. Doch in dieser Szene konnte D.B. Woodside sehr überzeugen. Es war vollkommen in Ordnung, dass Wayne Logan bei seiner Einschmeicheltour daran erinnerte, dass er seinen Bruder, nachdem er Logan bei seiner Amtsausführung half, aus Dank umbrachte. Das hat echt gesessen, nur leider berührte es Logan in keiner Weise. Ich frage mich, ob dieser Typ überhaupt ein Gewissen hat.
Fazit
Eine sehr abwechslungsreiche Episode, bei der es endlich, was den Plan, den Präsidenten zu stürzen, zur Sache kam. Dieser Punkt, das Wiedersehen zwischen Jack und Logan und die Storylines mit Chloe und Morris wurden sehr gut umgesetzt. Irgendwie passte alles. Ich bin gespannt, wie es mit Logan und vor allem Palmer weitergeht, und natürlich interessiert mich, ob Assad überlebt hat. Denn das ist die wichtige Antwort für die kommenden Folgen.
Dana Greve - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Day 6: 4:00 P.M. - 5:00 P.M.Erstausstrahlung (US): 26.02.2007
Erstausstrahlung (DE): 28.07.2008
Regie: Tim Iacofano
Drehbuch: Manny Coto
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